Von den Einwohnern Tibets wohnen 18,9 Prozent in den Städten und 81,1 Prozent in den Agrar- und Viehzuchtgebieten. Die Bevölkerung verteilt sich ungleichmäßig in Tibet, die meisten Einwohner leben im Süden und Osten Tibets, und zwar meistens in Flusstälern, während der Westen und Nordwesten Tibets wenig Einwohner haben.
Das Autonome Gebiet Tibet hat die kleinste Bevölkerung und ist am spärlichsten bevölkert unter Chinas Provinzen und autonomen Gebieten. Die Bevölkerungsdichte beträgt 2,26 Personen pro Quadratkilometer und nur ein Sechzigstel des Landesdurchschnitts. Die Lhasa-Ebene, der Mittel- und Unterlauf des Nyangqu-Ebene und die Zetang-Ebene haben etwa 50 Personen pro Quadratkilometer, in der Nähe des Bezirks Chengguan der Stadt Lhasa gibt es über 100 Einwohner pro Quadratkilometer. Die nächsten stark bevölkerten Gebiete sind der obere Abschnitt des Mittelaufs des Yarlung Zangbo-Flusses, der Oberlauf des Lhasa-Flusses und der nordöstliche Teil des Hengduan-Gebirges in Osttibet, wo es drei bis zehn Personen pro Quadratkilometer gibt. Lhaze, die Sygya-Ebene, das Tal des Nyang-Flusses in der Nähe von Nyingchi und das Tal des Langcangjiang-Flusses in der Nähe von Qamdo sind auch relativ dicht bevölkert. Der östliche Teil von Ngari und der westliche Teil von Nagqu sind weltweit am spärlichsten bevölkert. Dort beträgt die Bevölkerungsdichte nur 0,23 Personen pro Quadratkilometer. Das Changthang-Grasland, das im Nordwesten von Nagqu liegt, wird sogar als "Niemandsland" bezeichnet. In der Vergangenheit traten nur einige Jäger im Sommer für eine ganz kurze Zeit in dieses Gebiet ein.
Um ein zu schnelles Bevölkerungswachstum unter Kontrolle zu bringen, führt die chinesische Regierung seit Ende der 1970er eine Familienplanungspolitik durch und befürwortet, dass ein Ehepaar nur ein Kind hat. Aber in Tibet unterstützt die Zentralregierung stets die Regierung des Autonomen Gebiets, eine Politik der Erhöhung der Bevölkerungszahl und der Verbesserung der Qualität der Bevölkerung zu verfolgen. Die Regierung des Autonomen Gebiets Tibet hat den lokalen Verhältnissen entsprechend eine Sonderpolitik eingeführt. Sie verwendet die Ein-Kind-Politik nur auf die Han-Kader und -Arbeiter, die in Tibet arbeiten, und stellt diese Forderung nicht an die Kader und Arbeiter der tibetischen Nationalität. Seit 1984 befürwortet sie die Familienplanung unter den Kadern, Arbeitern und Stadtbewohnern der tibetischen Nationalität und ermutigt die Ehepaare, die ein zweites Kind haben wollen, ihr Vorhaben aufzuschieben. Jetzt praktizieren etwa 12 Prozent der gesamten Bevölkerung Tibets die Familienplanung. Die Familienplanung wird auf der Basis der Freiwilligkeit durchgeführt. Zwangsweise Abtreibung in irgendeiner Form ist verboten. Bauern und Hirten, die 88 Prozent der gesamten Bevölkerung des Autonomen Gebiets ausmachen, werden nicht aufgefordert, die Familienplanung durchzuführen. Aber sie werden im Sinne der wissenschaftlichen Empfängnisverhütungsmethoden, der rationalen Planung von Geburten, der Zeugung und Aufziehung von gesunden Kindern erzogen, um die Gesundheit der Mütter und Säuglinge zu schützen und die Qualität der Bevölkerung zu verbessern. Den Bauern und Hirten, die freiwillig Empfängnisverhütungsmaßnahmen ergreifen wollen, bieten die medizinischen Abteilungen der Regierung einen sicheren und zuverlässigen Gesundheitsdienst an.
|