Preissteigerung bei Grundnahrungsmitteln

Das chinesische Landwirtschaftsministerium hat eine Mitteilung herausgegeben, in der es vor einem Anstieg des Verbraucherpreisindex warnt, da die Preise für Schweinefleisch und Eier auf Grund von knappem Anngebot und steigenden Produktionskosten weiterhin auf einem hohen Niveau verblieben.

Lebensmittel machen 33 Prozent des Verbraucherpreisindex in China aus, wobei allein der Anteil von Fleisch, Geflügel und ähnlichen Produkten 20 Prozent beträgt.

Nach Angaben des Ministeriums lag der Preis für lebende Schweine im April um 71,3 Prozent über dem des Vormonats, Schweinefleisch kostete 29,3 Prozent mehr und Eier lagen im Durchschnitt 30,9 Prozent über den Preisen im März.

In Beijing ist der Preis für geschlachtete Schweine in den letzten Tagen um 30 Prozent gestiegen. Der Preis für Eier erlebt in der Stadt derzeit ein Fünfjahreshoch.

Der Großhandelspreis für Schweinefleisch lag in Shanghai bei 16 Yuan (1,6 Euro) pro Kilogramm ein Anstieg um 20 Prozent auf ein Zehnjahreshoch in weniger als einem Monat.

In Hangzhou, der Hauptstadt der ostchinesischen Provinz Zhejiang, stieg der Großhandelspreis noch höher. "Ich habe Schweinefleisch bei einem Großhändler für 17 Yuan (1,7 Euro) pro Kilo gekauft, aber der Preis schwankt täglich. Ich bin gezwungen, den Verkaufspreis anzuheben", klagte Jin Qiuhua, der Betreiber eines Schweinefleischstandes auf dem Markt an der Maolang Straße in Hangzhou.

"Ich verkaufe seit über 20 Jahren Schweinefleisch, aber ich habe seit 1994 keinen so anhaltenden Preisanstieg erlebt", sagte Lu Youzhong, ein anderer Schweinefleischverkäufer.

Mit den steigenden Temperaturen ist es in Südchina zu einer Epidemie des seuchenhaften Spätaborts der Schweine (SSS) gekommen, die zu einer Verknappung des Angebots führte.

"Dies war ein starkes Signal an die Zulieferer, die Preise anzuheben", sagte Xu Lianzhong, ein leitender Ökonom des Zentrums für Preiskontrolle bei der nationalen Kommission für Entwicklung und Reform. Das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage bestehe aber schon seit einigen Jahren, fügte Xu hinzu.

"Schweinezüchter haben in den letzten paar Jahre Verluste gemacht und viele haben den Beruf gewechselt, wodurch es zu einem Rückgang der Schweinebestände kam."

Preissteigerungen bei Speiseöl und Getreide haben das Los der Schweinezüchter zusätzlich erschwert, da sie zu einer Verteuerung des Schweinefutters führten. Dies habe dazu geführt, dass die Preissteigerungen in der Schweine- und Geflügelzucht an die Konsumenten weitergereicht wurden, erklärte Xu.

Die Getreidepreise werden in Hinblick auf erwartete geringe Ernteerträge im Sommer in den kommenden Wochen weiter steigen und zu anhaltend hohen Preisen für Schweinefleisch und Eiern führen.

Xu sagte voraus, dass die Eierpreise sich auf Grund eines leicht zu ergänzenden Angebots bald stabilisieren. Die Preise für Schweinefleisch würden aber ein bis zwei Monate brauchen, bevor sie wieder sinken.

(China.org.cn, Xinhua, 25. Mai 2007)