Chinas Sondervertreter bezeichnet Darfur-Frage als Entwicklungsproblem

Der Sondervertreter der chinesischen Regierung für die Darfur-Frage Liu Guijin hat am Dienstag in Beijing vor der Presse erklärt, die Darfur-Frage sei auf die Rückständigkeit und die Armut sowie auf den Ressourcenmangel der Region, der zum Konflikt um Wasserquellen und Ackerflächen zwischen verschiedenen Volksstämmen beitrug, zurückzuführen. Die Darfur-Frage sei daher im Wesentlichen ein Problem der Entwicklung, sagte Liu.

Liu sagte weiter, wenn die internationale Gemeinschaft dem Sudan ernsthaft bei der Lösung der Darfur-Frage helfen wolle, müsse sie neben der humanitären Hilfe auch noch Entwicklungshilfe für diese Region leisten.

Ferner fuhr er fort, stetige Druckausübung und Sanktionen würden nicht zur Lösung der Darfur-Frage führen. Er appellierte an alle involvierten Seiten der internationalen Gemeinschaft, ihre politische Intelligenz und Vorstellungskraft auszuschöpfen und die Darfur-Frage auf friedliche Weise mit politischen Mitteln beizulegen.

Liu hatte Mitte Mai den Sudan besucht. Eigenen Angaben zufolge hatte er der sudanesischen Regierung die große Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft auf die Darfur-Frage übermittelt und die sudanesische Regierung dazu aufgerufen, den Friedensprozess mit größeren Bemühungen zu beschleunigen.

Zu den vorgebrachten Zweifeln über die Zusammenarbeit im Erdölbereich zwischen China und dem Sudan äußerte Liu, normale Abkommen zwischen China und dem Sudan seien politisiert worden. Dies sei ungerecht.

Über den sogenannten Zusammenhang zwischen der Darfur-Frage und den Olympischen Spielen, der von einigen Persönlichkeiten aus westlichen Ländern vorgebracht wurde, erklärte er, dass die Veranstaltung dem Geist der Olympischen Spiele zufolge kein politisches Thema sei. Er bezeichnete den Vorwurf eines angeblichen Zusammenhangs als völlig grundlos. 

(China.org.cn, 30. Mai 2007)