Merkel begrüßt Chinas globale Rolle

Bei ihrem Besuch in China begrüßte Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel gestern Chinas wirtschaftliche Entwicklung und wachsende Teilnahme an internationalen Angelegenheiten und erklärte, China solle und werde mehr internationale Verpflichtungen im Bereich Klimaschutz übernehmen.

In einer Rede vor über 100 Forschern der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften in Beijing (Peking) erklärte sie, sie freue sich über Chinas Beitrag zur internationalen Diskussion über die Reduzierung von Emissionen ab 2012, wenn das Kyoto-Protokoll ausläuft.

"Wir sind bereit, unser Wissen im Bereich Energiesparen mit China zu teilen", sagte Merkel.

Außerdem forderte sie die Regierung zu effektiveren Maßnahmen zum Schutz des geistigen Eigentums auf.

Sie sagte, ihrer Meinung zufolge hätte China ein funktionierendes Rechtssystem zum Schutz von Urheberrechten geschaffen, doch sei noch Raum für Maßnahmen, die dessen Umsetzung ermöglichen würde.

Weiter betonte Merkel, Deutschland unterstütze die "Ein-China-Politik" und sagte, sie würde niemals eine Plattform für “Unabhängigkeitsbestrebungen” auf Taiwan bieten.

Liu Liqun, ein Professor am Institut für Europastudien der Akademie, beschrieb Merkels einstündige Frage-und Antwort-Runde als "ziemlich offen".

Seiner Meinung nach sei es sehr wohl möglich, dass Merkel weiterhin einmal pro Jahr China besuchen werde und somit das politische Vertrauen und die Stärkung der strategischen Partnerschaft bei globalen Verpflichtungen voran treiben werde.

Er sagte auch, Deutschland sei eine Nation, die großen Wert auf Gedankenaustausch lege und Merkels Entschluss zu Vieraugen-Gesprächen mit Chinas Entscheidungsträgern zeige ihren Wunsch nach mehr Information über Chinas moderne Entwicklung.

Es war Merkels zweiter China-Besuch innerhalb ihrer bisher nicht einmal zwei Jahre dauernden Amtsperiode und Premierminister Wen hat sie eingeladen, am 7. Asiatisch-europäischen Gipfel in Beijing im nächsten Jahr teilzunehmen.

Merkel flog weiter nach Nanjing (Nanking), der Hauptstadt der ostchinesischen Provinz Jiangsu, und traf dort Rechtsstudenten der Nanjing University.

Außerdem besuchte sie vergangene Nacht eine Ballettaufführung, die zur Eröffnung des dreijährigen Programms "Deutschland und China – gemeinsam in Bewegung" inszeniert wurde. Das Programm wird deutsches Kunst- und Kulturschaffen in sechs wichtigen Provinzstädten wie Guangzhou (Kanton), Wuhan und Chengdu zeigen.

Merkel verlässt heute Nanjing und fliegt für ihren ersten Amtsbesuch in Japan nach Tokio.

(China.org.cn, Xinhua, 29. August 2007)