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30. 04. 2004 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Die Geschichte und Entwicklung Xinjiangs

V. Die Entwicklung der Wirtschaft in Xinjiang nach der Gründung des Neuen China

Vor der Gründung der Volksrepublik China bildeten die Landwirtschaft und Viehzucht den Hauptteil der Volkswirtschaft Xinjiangs, während seine Industrie sehr rückständig war: Es gab hier keinen Zoll an Eisenbahnlinien und auch kaum Fabriken oder Bergwerke im wahren Sinne; einige Gebiete wurden kontinuierlich von Hungersnöten heimgesucht, und die Volksmassen lebten in äußerst ärmlichen Verhältnissen. Am 25. September 1949 wurde Xinjiang friedlich befreit und am 1. Oktober 1955 das Uigurische Autonome Gebiet Xinjiang gegründet, wodurch ein neues Kapitel der Entwicklung der Geschichte Xinjiangs aufgeschlagen wurde. In den vergangenen 50 Jahren haben die Wirtschaft und alle anderen Bereiche der Gesellschaft in Xinjiang eine rasche Entwicklung erfahren.

Die Volkswirtschaft entwickelt sich rapid. Im Jahr 2001 erreichte das Bruttoinlandsprodukt Xinjiangs 148,548 Milliarden Yuan und war, nach vergleichbaren Preisen gerechnet, im Durchschnitt um das 41,9fache gegenüber 1952 gestiegen; die jährliche Wachstumsrate im Durchschnitt betrug 8%. Das Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt war von 166 Yuan 1952 auf 7913 Yuan 2001 angewachsen. Im Jahr 2001 erreichten die finanziellen Einnahmen 17, 807 Milliarden Yuan, ein Anstieg um das 101,9fache gegenüber 1955 (173 Millionen Yuan). Die Wirtschaftsstruktur wurde ständig reguliert und optimiert, und der Anteil des primären, des sekundären und des tertiären Sektors am Bruttoinlandspro dukt betrug 2001 19,4%, 42,4% bzw. 38,2%, wobei gegenüber 1955 der Anteil des primären Sektors um 35 Prozentpunkte abgenommen hatte, während der des sekundären Sektors um 16,3 Prozentpunkte und der des tertiären Sektors um 18,7 Prozentpunkte angestiegen war.

Die umfassende Produktionsfähigkeit der Landwirtschaft hat sich beträchtlich gesteigert. Durch die Erschließung und den Aufbau in den letzten mehr als 50 Jahren, insbesondere seit der Reform und Öffnung, hat ein Bewässerungsnetzwerk für das Ackerland in Xinjiang in Umrissen Gestalt angenommen, und das Niveau in Sachen modernen Agrarequipments ist erhöht worden. Im Jahr 2001 betrug die gesamte Leistung aller Landmaschinen 8,8085 Millionen Kilowatt, und insgesamt wurden 832 900 Tonnen Kunstdünger (umgerechnet in Menge der Wirkstoffe) eingesetzt; die Landbevölkerung verbrauchte 2,545 Milliarden Kilowatt stunden Strom; die Gesamtanbaufläche in Xinjiang erreichte 3,40412 Millionen Hektar und hatte sich gegenüber 1955 verdoppelt; der Gesamtertrag an Getreide, Baumwolle und Zuckerrüben betrug 7,96 Millionen Tonnen, 1,57 Millionen Tonnen bzw. 4,55 Millionen Tonnen und stieg gegenüber 1955 um das 4,4fache, das 61,5fache bzw. das 4550,2fache. Die bekannten Turpan-Trauben, Korla-Duftbirnen und Hami- Honigmelonen finden auf dem inländischen wie internationalen Markt einen guten Absatz. In den letzten Jahren haben der Gartenbau und die anderen Plantagen mit lokalen Charakteristiken eine rapide Entwicklung erfahren. Die moderne Viehzucht, die sich mit der Landwirtschaft verbindet und auf die Wissenschaft und Technik stützt, entwickelt sich weiter. Ende 2001 betrug der Viehbestand 46,0378 Millionen Tiere, eine Zunahme um das 1,8fache gegenüber 1955. Heute ist Xinjiang in China die größte Produktionsbasis für Marktbaumwolle, Hopfen und Tomatenmark und ein wichtiger Viehzuchtstützpunkt sowie ein bedeutendes Produktionszentrum für die Zuckerherstellung aus Zuckerrüben.

Die industrielle Produktionskapazität hat sich schnell erweitert. Kurz nach der Gründung des Neuen China verfügte Xinjiang über nur 363 Industrieunternehmen, und der jährliche Produktionswert betrug 98 Millionen Yuan. Im Jahr 2001 gab es im ganzen Gebiet 6287 Industrie unternehmen von der gemeindeeigenen Ebene aufwärts, und der industrielle Zuwachswert erreichte 45 Milliarden Yuan; die Produktion an wichtigen Industrieprodukten nahm mehrfach zu, die Produktion an Rohöl betrug 19,4695 Millionen Tonnen, die an Rohkohle 28,1961 Millionen Tonnen, die an Garn 302 700 Tonnen und die an Strom 19,762 Milliarden Kilowattstunden und war gegenüber 1955 um das 590,78fache, das 42,68fache, das 80,8fache bzw. das 358,3fache gestiegen; die Produktion an maschinell hergestelltem Zucker erreichte 419 800 Tonnen, die an Stahl 1,3183 Millionen Tonnen, die an Zement 9,8129 Millionen Tonnen und die an Kunstdünger 729 000 Tonnen. Die industrielle Produktionskapazität wuchs beträchtlich, das technische Niveau erhöhte sich bemerkenswert, und ein relativ großes, komplettes und modernes Industriesystem ist entstanden, das mit der Weiterverarbeitung von Agrar- und Nebenprodukten als führender Kraft und mit den Ressourcenindustrien als Hauptsäule betrachtet, fast alle Industriezweige wie die Erdöl- und die Petrochemieindustrie, die Eisen- und Stahlindustrie, die Kohlenindustrie, die Energiewirtschaft, die Textilindustrie, die Baustoffindustrie, die chemische Industrie, die pharmazeutische Industrie, die Leichtindustrie und die Lebensmittelindustrie umfasst.

Der Wasserbau hat große Errungenschaften erzielt. Gemäß der Besonderheit "des Oasen-Ökosystems und der bewässerten Landwirtschaft" wurden in Xinjiang Bewässerungs- und Wasserschutzaufbautätigkeiten in großem Umfang entfaltet. Das Projekt für die umfassende Regulierung des Tarim-Flusses wurde allseitig in Angriff genommen, insgesamt 1,05 Milliarden Kubikmeter Wasser wurden aus dem Bagrax-See viermal in den Unterlauf des Tarim-Flusses abgeleitet. Fertig gestellt wurden eine Anzahl von modernen großen Wasserbauanlagen wie das Kizil-Reservoir und das Ulug-Ata-Schlüsselprojekt der Wasserregulierung in Hotan und eine Reihe von Haupt- und Zweigkanälen sowie Projekte gegen deren Versickerung, so dass die Wasserzuleitungsmenge, die Fassungskapazität der Stauseen und die wirksam bewässerte Fläche rasch zugenommen haben. Bis 2000 wurden insgesamt 485 Reservoire fertig gestellt, deren gesamte Fassungskapazität mehr als 6,716 Milliarden Kubikmeter erreichte, das 162fache bzw. das 200fache von 1949. Die gesamte Bewässerungsfläche betrug 3,388 Millionen Hektar; die Länge der fertig gestellten Dämme zum Hochwasserschutz erreichte 5129 Kilometer, das 17,7fache von 1949 (289 Kilometer).

Das Verkehrs- und Transportwesen hat sich in einem rasanten Tempo entwickelt. Vor der Gründung des Neuen China gab es in Xinjiang überhaupt keinen modernen Verkehr. Alles, was man beim Reisen benötigte, und Güter mussten im Wesentlichen von Tragtieren transportiert werden. In den mehr als 50 Jahren nach der Gründung des Neuen China ist im Verkehrs- und Transportwesen Xinjiangs eine vollständige Veränderung eingetreten. Ende 1962 wurden die Schienen der Eisenbahnlinie Lanzhou-Xinjiang bis nach Ürümqi gelegt, womit der Geschichte ohne Eisenbahnlinie in Xinjiang ein Ende gesetzt wurde; 1984 wurde die 476 Kilometer lange Eisenbahnlinie in Süd-Xinjiang von Turpan bis nach Korla West fertig gestellt und dem Verkehr übergeben, 1990 wurde die 460 Kilometer lange Weststrecke von Ürümqi nach Alatav der Lanzhou-Xinjiang-Linie fertig gestellt und dem Verkehr übergeben; diese ist an die zweite eurasische Kontinentalbrücke angeschlossen; 1994 wurde die doppelgleisige Eisenbahnlinie Lanzhou-Xinjiang fertig gestellt und für den Verkehr freigegeben; 1999 wurde die 975 Kilometer lange Eisenbahnlinie Süd-Xinjiang von Korla West bis Kashgar fertig gestellt und dem Verkehr übergeben; 2001 betrug die Gesamtlänge der Eisenbahnlinien, die dem Verkehr übergeben wurden, 3010,4 Kilometer. Im Jahr 1949 gab es in Xinjiang nur einige einfache Fernstraßen, die Gesamtlänge der für den Verkehr freigegebenen Fernstraßen belief sich auf nur 3361 Kilometer. Ende 2001 betrug die Gesamtlänge der für den Verkehr freigegebenen Fernstraßen im ganzen Autonomen Gebiet Xinjiang 80 900 Kilometer, darunter entfielen 428 Kilometer auf Autobahnen, 230 Kilometer auf Straßen erster Ordnung und 5558 Kilometer auf Straßen zweiter Ordnung; die Straße, die durch die Taklamakan-Wüste führt, ist die weltweit erste lange Straße höherer Ordnung, die in Treibsand angelegt wurde; Xinjiang hat nun ein Straßennetz mit Ürümqi als Zentrum und mit sieben nationalen Fernstraßen als Strahlen. Diese Straßen verbinden sich im Osten mit den Provinzen Gansu und Qinghai, führen im Westen zu allen Nachbarländern Chinas in Zentral- und Westasien und im Süden nach Tibet und sind mit 68 Provinzstraßen in Xinjiang verbunden; zwischen allen Bezirks- und Kreisstädten sowie Gemeinden innerhalb der Grenze Xinjiangs verkehren regelmäßig Busse. Für die Zivilluftfahrt sind der Ürümqi-Flughafen und weitere zehn Flugplätze neu- oder ausgebaut und die internationalen Fluglinien von Ürümqi nach Almaty, Taschkent, Moskau und Islamabad eröffnet worden; Letztgenannte und weitere 92 inländische Fluglinien wie die für Charteflüge nach Hongkong, Flüge in andere Provinzen (autonome Gebiete) und Flüge innerhalb des Autonomen Gebiets verbinden Xinjiang mit 65 Groß- und mittelgroßen Städten im In- und Ausland und zwölf Bezirksstädten in Xinjiang. So ist ein Lufttransportnetz mit Ürümqi als Zentrum entstanden. Die Gesamtlänge der zur Verfügung stehenden Fluglinien erreicht 161 800 Kilometer.

Die Entwicklung der Fernmeldeeinrichtungen ist im Gleichschritt mit der des ganzen Landes gegangen. Zur Zeit hat Xinjiang Digital-Mikrowellenverbindungsnetze von Ürümqi via Kuytun und Bortala nach Ili, von Kuytun via Karamay nach Altay sowie von Turpan via Korla, Aksu und Kashgar nach Hotan; das Digital-Mikrowellenprojekt in Süd- und Nord-Xinjiang ist fertig gestellt worden, vier Hauptlichtleitkabel von Xi’an via Lanzhou, Ürümqi und Yining zur Grenzstadt Korgas, das zweite Lichtleitkabel, das eurasische Lichtleitkabel, von Ürümqi via Turpan, Korla und Qakilik nach Mangya, wo es an ein europäisches Kabel angeschlossen wurde, und die Lichtleitkabel von Ürümqi in die wichtigsten Bezirksstädte in Süd- und Nord-Xinjiang sind alle verlegt worden. Von allen Kreisen und Städten in Xinjiang kann man heute direkt mit allen anderen Landesteilen Chinas telefonisch in Verbindung treten. Im Jahr 2001 gab es in Xinjiang 2,626 Millionen Telefon-Benutzer. Die Daten- und Multimediatelekommunikationsnetze entwickeln sich rapide, wobei die ATM-Breitband-Netze, die alle Bezirke und Städte in Xinjiang abdecken, nacheinander fertig wurden und der Aufbau der Stadtnetze des IP-Breitband-Netzes in Angriff genommen wurde. Die Kapazität der Mobilkommunikationsnetze wurde in großem Maßstab gesteigert und ein Mobiltelefonnetz fertig gestellt, das das ganze Autonome Gebiet abdeckt, wobei die Kapazität der Mobiltelefonvermittlungsanlagen im ganzen Gebiet 2,924 Millionen Benutzer erreichte.

Rasche Entwicklung des Außenhandels Kassageschäfte, Grenzhandel kleinen Volumens, Verarbeitung gelieferter Materialien, Kompensationshandel, touristischer Einzelhandel und vielfältige andere Handelsarten gaben der rasanten Entwicklung des Außenhandels in Xinjiang große Impulse. Bis 2001 hatte Xinjiang Handelsbeziehungen mit 119 Ländern und Regionen der Welt hergestellt. Mehr als 1000 Produkte aus 22 Kategorien wurden in den Außenhandel einbezogen, darunter wurden Waren aus zehn Kategorien im Wert von jeweils über 10 Millionen US-Dollar exportiert. Das gesamte Außenhandelsvolumen des ganzen Gebietes Xinjiang belief sich 2001 auf 1,77 Milliarden US-Dollar. Auch die Struktur der Exporte ist stets weiter verbessert worden. Die Exporte erweiterten sich von primären Massengütern mit geringem Zusatzwert auf Produkte mit hohem Zusatzwert wie Maschinen- und Elektroanlagen sowie präzise Messinstrumente und -geräte. Der Anteil der industriellen Fabrikate am gesamten Export ist bereits auf 67% angestiegen. Xinjiang hat als Schrittmacher bei der Durchsetzung der staatlichen Strategie für die Öffnung der Grenzgebiete mit seiner Entwicklung nach außen und innen, entlang den Grenzlinien, der eurasischen Kontinentalbrücke und den Hauptverkehrslinien, allmählich ein allseitiges, mehrschichtiges und breit gefächertes Gefüge für die Öffnung nach außen herausgebildet und ist zur vordersten Front Chinas für die Erschließung der westlichen Gebiete ge worden.

Schwungvolle Entwicklung des Tourismus Aufgrund seiner bizarren Naturlandschaft und seiner vielfältigen Sitten und Gebräuche hat Xinjiang den Tourismus aufsehenerregend entwickelt. Im Jahr 2001 empfing Xinjiang insgesamt 273 000 ausländische Touristen und erwirtschaftete dadurch ein Einkommen von 98,56 Millionen US-Dollar. 8,393 Millionen inländische Touristen brachten ein Einkommen von 7,18 Milliarden Yuan RMB für Xinjiang ein. Die touristische Aufnahmekapazität hat erheblich zugenommen. 2001 verfügte Xinjiang über 250 Hotels internationalen Standards, von denen 173 Sterne-Hotels waren. Der Tourismus ist zu einem neuen Wachstumsbereich der wirtschaftlichen Entwicklung Xinjiangs geworden.

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Quelle: german.china.org.cn

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