"Gold und Schönheiten" dienen als Motivation

Ein chinesisches Sprichwort besagt, dass der Leser beim aufmerksamen Lesen in den Büchern Goldminen und Schönheiten finden kann. Im übertragenen Sinne bedeutet dies, dass ein erfolgreicher Gelehrter immer belohnt wird. Dieses Sprichwort dient den chinesischen Studenten seit mehreren Tausend Jahren als Motivation für ein emsiges Studium.

Die Wurzeln des Prüfungssystems in China reichen bis in die Shang-Dynastie (1600-1046 v.Chr.) zurück. Damals war Bildung ein Privileg für eine kleine Elite und vorrangig zur Ausbildung von Regierungsbeamten bestimmt.

Später konzentrierte sich der "Prüfungslehrplan" auf die sogenannten sechs Künste, nämlich die Riten, Musik, Bogenschießen, Wagenrennen, Geschichte und Mathematik. Diese sechs Künste basierten alle auf der Lehre des Konfuzius (551-479 v.Chr.). Während der Tang-Dynastie (618-907 n.Chr.) bestanden beispielsweise von insgesamt 670.000 Prüfungsteilnehmern nur 6700 Prüflinge tatsächlich auch die Abschlussprüfung. Während der Song-Dynastie (960-1279) verbesserte sich diese Quote auf 1:15.

Die Erfolgsquote legte während der Ming-Dynastie (1368-1644) leicht zu. Doch noch immer konnten nur weniger als 10 Prozent der Teilnehmer auch die Abschlussprüfung bestehen.

Laut Geschichtsexperten löste das kaiserliche Prüfungsverfahren für den Beamtendienst Ende des 10. Jahrhunderts eine große Debatte über Literatur, Philosophie, Verwaltung und Kunst aus. Mit den Prüfungen für den Kaiser- oder Beamtendienst wurden früher die Mitglieder des Kaiserhofes bestimmt.

Teil der Prüfung war auch das Verfassen eines Essays, um das Verständnis für die konfuzianische Lehre abzufragen. Nur eine verschwindend kleine Minderheit konnte diese Prüfungen bestehen. Im Jahr 1905 wurde das Prüfungssystem für den Beamtendienst dann endgültig abgeschafft.

(China.org.cn, China Daily, 11. Juni 2007)