Die Südchinas Wasserlandschaft

Im Chinesischen bedeutet das Wort Jiangnan "südlich des Jangtse". Viele kleine Flüsse durchfließen diese Region. Die Erde ist fruchtbar, das Wetter sanft. Da in alten Zeiten die Flüsse die wichtigsten Transportwege darstellten, entwickelte sich die Jiangnan-Region schon früh. Man errichtete Kanäle, um den Verkehr zwischen den Städten zu erleichtern und diese erreichten für lange Zeit großen Wohlstand.

Doch im modernen China trugen Kriege, die Kulturrevolution (1966-1976) und die rasante wirtschaftliche Entwicklung der Provinzen Jiangsu, Zhejiang und der Stadt Shanghai zur Zerstörung zahlloser alter Städte und kultureller Relikte in der Region Jiangnan bei.

Glücklicherweise wurde die Kultur der "Wasserlandschaft" jedoch nicht vollkommen zerstört. Heute gibt es noch sechs gut erhaltene "Wasserlandschaft" in den Provinzen Zhejiang und Jiangsu. Diese Gemeinden, in denen die lokalen Behörden viel Geld und Mühe zum Erhalt des alten Erbes eingesetzt haben, sind in kultureller Hinsicht erstaunlich reich. Man findet dort Architektur, die über 1000 Jahre alt ist. Noch wichtiger aber ist, dass diese Gemeinden eine Kultur und einen Lebensstil bewahren, der in den modernen Metropolen Chinas verloren gegangen ist.

(China.org.cn, 4. Juli 2007)