Kaipinger Wachtürme: Turmhäuser in Guangdong

In Kaiping, in der Provinz Guangdong, und in den Dörfern der Umgebung befinden sich so genannte Wachtürme (Diaolou), mehrstöckige Wehrhöfe, die eine komplexe und pompöse Mischung aus chinesischen und westlichen Strukturen und Ornamenten bilden.

Die Kaipinger Wachtürme spiegeln die bedeutende Rolle der während des späten 19. und frühen 20. Jahrhundert, in verschiedene Länder in Südasien dem Pazifik und Australien sowie Nordamerika ausgewanderten Menschen aus Kaiping sowie ihre enge Verbindung zu ihrer früheren Heimat wider.

Stellvertretend für rund 1800 Turmhäuser in den Dörfern der Gegend repräsentieren die hier beschriebenen Gebäude vier Gruppen mit insgesamt 20 Wachtürmen. Sie stehen für den Gipfel von nahezu fünf Jahrhunderten des Turmhausbaus und die immer noch starke Verbindung zwischen Kaiping und der chinesischen Diaspora.

Die Gebäude treten in drei Formen auf: 473 Gemeinschaftstürme, die für mehrere Familien gebaut und als vorübergehende Zufluchtsorte genutzt wurden. Weiter existieren 1149 Wohntürme, die von einzelnen reichen Familien gebaut und als befestigte Anwesen bewohnt wurden. Außerdem gibt es noch Wachtürme, die jüngste Entwicklung, von denen noch 221 existieren.

Die aus Stein, gepresster Erde, Ziegelsteinen oder Zement errichteten Gebäude stellen eine komplexe und selbstsichere Fusion chinesischer und westlicher architektonischer Stile dar.

Die Wachtürme stehen in harmonischer Beziehung zu der sie umgebenden Kulturlandschaft und sind Zeugen der letzten Blüte einer lokalen Bautradition, die während der Ming-Dynastie in Reaktion auf lokales Bandenunwesen entstand. (whc.unesco.org)


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