Immer mehr Onlinereisebüros

Im Vergleich zu dem US-amerikanischen Onlinerreisemarkt, der im Jahr 2006 insgesamt 83 Milliarden US-Dollar an Einkünften zu verzeichnen hatte, ist der chinesische Markt immer noch bescheiden

In den USA machten Onlineverkäufe von Reisedienstleistungen im Jahr 2006, laut Merrill Lynch, rund 30 Prozent des gesamten Einkommens der Tourismusindustrie aus. Der prozentuale Anteil in China liegt unter einem Prozent, erklärte Dai Bin, Professor an der Peking-Universität für internationale Studien, gegenüber der China Daily.

"Positiv gesehen bedeutet das, was es immer noch ein gewaltiges Potenzial für die Entwicklung des Marktes gibt", sagte Dai weiter.

Dai warnt aber, dass der gegenwärtige Boom nur von einigen wenigen Unternehmen getragen wird.

Das erfolgreichste Unternehmen auf dem chinesischen Onlinerreisemarkt ist das am Nasdaq notierte Unternehmen Ctrip.com, das im vergangenen Jahr einen Marktanteil von 54,2 Prozent besaß. Auf dem zweiten Platz lag mit einem Marktanteil von 17,8 Prozent eLong.com, ein anderes börsennotiertes Unternehmen.

Der Rest der chinesischen Reisewebseiten seien zum größten Teil traditionelle Reisebüros, deren Internetauftritte als "Plattform zur Veröffentlichung von Informationen als Ersatz für traditionelles Marketing" dienen, sagte Dai. Der eigentliche Bezahlvorgang fände offline, auf traditionellem Wege, statt.

"Wenn ein Kunde online bezahlt, dann muss unser Reisebüro 1 Prozent unseres Einkommens an die Bank abtreten. Dies ist für Reisebüros mit einer schmalen Gewinnspanne zu viel", sagte Hu Guodong, Manager der Internetabteilung des Beijinger Reiseunternehmens UTS International Travel Service, zur Erklärung, warum Reisebüros traditionelle Bezahlwege bevorzugen.

Bezahle der Kunde mit Kreditkarte, dann müsse das Reisebüro nur 0,1 Prozent Gebühr an die Bank abtreten, erklärte Hu.

"Die Banken müssen uns bessere Konditionen einräumen, um Onlinebezahlung rentabler zu machen", erklärte Hu weiter.

(China.org.cn, China Daily, 1. August 2007)


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