Die Reduzierung des Militärbudgets ist Chinas Friedensstrategie

16.03.2016

China sieht sich zudem einem breiten Gefahrenpotenzial gegenüber. Im Ostchinesischen Meer wird es wegen der Diaoyu-Inseln wahrscheinlich zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen China und Japan kommen. Nach den Provokationen durch rechtsgerichtete Kräfte aus Japan muss die chinesische Armee ihre Wachsamkeit erhöhen, um einen erneuten Aufstieg des japanischen Militarismus und der japanischen Aggression in China zu verhindern. In Nordostasien steht China durch das Atomproblem in Nordkorea zunehmend unter Druck, die chinesische Armee muss zur Stabilisierung der Lage auf der koreanischen Halbinsel beitragen. Rund um die Inseln im Südchinesischen Meer kreuzen amerikanische Kriegsschiffe. Zugleich dringen die USA in chinesisches See- und Luftterritorium ein, die Armee muss daher der Öffentlichkeit ihre Fähigkeiten zur Gewährleistung der Sicherheit im Südchinesischen Meer demonstrieren. Im Zuge der Reform und Öffnung müssen außerdem Chinas wirtschaftliche Interessen wie Investitionen und Handel geschützt werden. Auch Terror- und Piratenbekämpfung kommen nicht ohne militärische Kräfte aus.

 

Angesichts dieses Bedrohungspotenzials braucht die chinesische Armee mehr Geld, um ihre Waffen zu modernisieren, die Ausbildung der Streitkräfte zu verbessern und eine kriegsabschreckende Wirkung zu entfalten. Chinas Souveränität darf niemals von ausländischen Kräften in Frage gestellt, noch dürfen seine Interessen im Ausland verletzt werden.

 

In China findet zurzeit außerdem eine Militärreform statt. Nach dem Motto „Abbau der Truppen, qualitative Verbesserung der Truppen" werden die Streitkräfte um 300. 000 Soldaten reduziert, ein Großteil davon Offiziere. Viele Kader werden in andere Positionen versetzt, andere müssen in den Ruhestand gehen. Für diese Maßnahmen braucht die Politik ebenfalls Geld.

 

Zwar erhöht die chinesische Regierung ihre Militärausgaben, jedoch um die niedrigste Quote seit fünf Jahren. Viele andere Bereiche benötigen mehr Geld, so sollen 70 Millionen Menschen aus der Armut befreit werden, damit auch sie die Erfolge der wirtschaftlichen Entwicklung genießen können, durch die Initiativen "Ein Gürtel, eine Straße", sollen mehr Länder am wirtschaftlichen Erfolg Chinas teilhaben. In den Augen der chinesischen Regierung sind die Förderung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung sowie die Steigerung des Lebensstandards in der Bevölkerung wichtiger als die Erhöhung der Militärausgaben.

      1   2   3     


Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: Beijing Rundschau

Schlagworte: China, Friedensstrategie, Militärbudget