Experten warnen vor Sperma-Schwarzmarkt in China
Die Website "China Sperm Donation" ist am beliebtesten für Samenspender und -kunden, die sich treffen wollen. Viele potenzielle Spender stellen Informationen über sich auf der Website ein, um Kunden anzulocken. Einige behaupten, sie würden als Beamten arbeiten oder hätten im Ausland studiert, das soll ihre intellektuellen Fähigkeiten beweisen. Andere prahlen mit der Langlebigkeit ihrer Großeltern und Urgroßeltern, um ihre guten Gene zu belegen. Die Anzahl der potenziellen Spender im Forum übersteigt bei weitem die der Kunden. Weil auch immer mehr Betrüger das Forum nutzen, bietet die Website einen Autorisierungsdienst an. Die Spender, die ihre Identität nachgewiesen haben, werden als vertrauensvoller Nutzer angezeigt. Doch auch das ist noch lange nicht ausreichend für einen langen und komplexen Vorgang wie eine Samenspende.
Private Samenspenden sind verboten in China: Nach einer Vorschrift für Samenbanken aus dem Jahr 2011 ist es Unternehmen und Individuen nicht erlaubt, kommerziell Samenspenden anzubieten. Weil Spender und Empfänger sich aber freiwillig im Netz treffen, haben derartige QQ-Gruppen und Foren lange mit nur wenigen Beeinträchtigungen existiert. Die meisten Spender verdienen pro Spende zwischen 1.000 und 8.000 Yuan - egal ob die Samenspende zum Erfolg führt oder nicht.
Viele der Spender bieten die sogenannte "indirekte Spende" an. Manche setzen auf eine umstrittenere Methode: Sie wollen die "direkte Spende" - eine Beschönigung für Sex mit der zukünftigen Mutter. Die meisten dieser Angebote sind zwielichtig. Die Männer, die sie anbieten, lockt der Sex und das Geld. Trotzdem sind Frauen bereit, das Risiko einzugehen.
Experten halten beide Methoden für riskant: moralisch, gesundheitlich und rechtlich. Das Sperma kann beispielsweise durch den Behälter und die Spritze verunreinigt sein. Wenn der Spender HIV oder Geschlechtskrankheiten hat, kann die Empfängerin infiziert werden. Zudem halten viele eine direkte Spende für unmoralisch, also wenn der Spender mit der Empfängerin schläft, selbst wenn die Spende erfolgreich ist. Auch wenn Spender und Empfänger vorher einen Vertrag unterzeichnen, dass der Ehemann der Empfängerin allein der rechtliche Vater ist, so ist dieser Vertrag vor Gericht nicht gültig. Daraus können sich Probleme für die Mutter des Kindes und den Spender, den biologischen Vater des Kindes, ergeben. Um den Schwarzmarkt trocken zu legen, bieten viele Samenbanken mittlerweile an, dass Männer dort ihre Samen einfrieren lassen können. Nur so lange der Kinderwunsch auf Eis liegt.











