Hangzhou – Chinas Gravitationszentrum für E-Commerce und Unternehmensgründung

02.09.2016

Made in Hangzhou: Peter Horbury, der ehemalige Chefdesigner von Volvo, integrierte Volvo-Technologien in sein Design des Modells Geely Borui des Hangzhouer Autoherstellers Geely.


Die schnelle Entwicklung der privaten Unternehmen in Hangzhou wird zu einem Großteil durch ihre Fähigkeit zu selbstständigen Innovationen befeuert. Unter den Top-500-Privatunternehmen 2015 auf der Liste der Gesamtchinesischen Vereinigung der Industriellen und Kaufleute kamen 55 aus Hangzhou. Damit belegte die Stadt nicht nur für die Provinz Zhejiang sondern auch landesweit 13 Jahre in Folge den ersten Platz. Viele erfolgreiche chinesische Unternehmen wie Geely oder der Lebensmittelkonzern Wahaha haben ihren Hauptsitz in der Stadt am Westsee.

Die Hangzhou Wahaha Group, einer der bekanntesten chinesischen Getränkehersteller, hat ebenfalls einen breiten Weg zur Einführung neuer Technologien und Innovationen gebahnt. Angesichts des harten Wettbewerbs auf dem heimischen Markt legt die Wahaha Group stets großen Wert auf die hohe Qualität ihrer Produkte und setzt zudem alles daran, individualisierte Produkte mit neuen Geschmacksrichtungen und für neue Zielgruppen herzustellen, um so die unterschiedlichen Bedürfnisse der Verbraucher noch besser befriedigen zu können. Allein bis Mitte dieses Jahres hat Wahaha so eine ganze Reihe neuer Marken entwickelt, darunter den Maoyuan-Kaffee oder die Fitnessgetränke der Serie Qili.

Politische Unterstützung

Die Hangzhouer Stadtregierung hat eine ganze Reihe von Maßnahmen ergriffen, um die Entwicklung des E-Commerce sowie privater Unternehmen weiter aktiv zu fördern. Derzeit gibt es in Hangzhou knapp 100 staatlich betriebene Parks für Start-ups und entsprechende Serviceeinrichtungen, darunter der Start-up-Park Xixi Fudi, der High-Tech-Industriepark Binjiang, die Zone Media Dream Works sowie der wissenschaftlich-technische Park Hundsun. Als Inkubatoren stellen sie aufstrebenden Start-ups in ihrer Gründungsphase Kapital und operative Unterstützung zur Verfügung.

„Mit ihrer wunderschönen natürlichen Umgebung, ihrer langen Geschichte und der reichen Kultur sowie ihrer großen Inklusivität und Weltoffenheit ist es der Stadt Hangzhou gelungen, Start-ups aus dem ganzen Land anzuziehen. Die Stadt ist ein Paradies für Unternehmer und Investoren“, sagt Wang Zhiqiang, Leiter der Behörde für wirtschaftliche Entwicklung und Reform des Hangzhouer Bezirks Jianggan.

2015 führte Hangzhou als landesweit erste Stadt eine neue Förderungspolitik zur Anziehung qualifizierter Fachkräfte ein. Hochqualifizierten Fachkräften winken dabei Subventionen von bis zu fünf Millionen Yuan (670.000 Euro) im Falle einer örtlichen Unternehmensgründung. Für die Durchführung eines landesweit führenden Projekts stehen sogar Fördergelder in Höhe von bis zu 20 Millionen Yuan (2,7 Millionen Euro) in Aussicht. Und für wichtige Schlüsselprojekte, die von erstklassigen Experten und Teams durchgeführt werden, stellt die Stadt gar Subventionen in Höhe von 100 Millionen Yuan (13,3 Millionen Euro) zur Verfügung.

Dank dieser Politik ist es der Metropole gelungen, bis Ende 2015 mehr als 1000 qualifizierte Fachkräfte anzuziehen und ihnen Subventionen in Höhe von 140 Millionen Yuan zu gewähren. 7258 Personen wurden zudem zu hochqualifizierten Fachkräften ausgebildet.

Das frische unternehmerische Blut hat die Stadt noch jünger und kräftiger gemacht. Weitere Unternehmen schicken sich bereits an, von der Metropole am Westsee aus den Markt aufzumischen und warten mit selbstständigen Innovationen auf. Hangzhou erscheint damit als eine der am stärksten energiegeladenen Städte Chinas, was Existenzgründung und Innovation angeht. Ein ideales Pflaster also, um Start-up-Träume wahr werden zu lassen.


Im April dieses Jahres eröffnete in Hangzhou die Buchhandlung Zhongshu Ge. Aufgrund ihrer stilisierten Inneneinrichtung wird der Laden bereits als eine der schönsten Buchhandlungen Chinas gefeiert.


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Quelle: China Heute

Schlagworte: E-Commerce,Unternehmensgründung