​Seit 22 Jahren auf den Spuren der chinesischen Seele

27.12.2017

Wie haben Sie die Arbeit empfunden? Mussten Sie lange arbeiten?


Das war durchaus anstrengend, weil drei Dinge unter einen Hut gebracht werden mussten: Die Übersetzung wurde von chinesischen Germanisten gemacht und es ging darum, korrekt zu übersetzen. Zweitens musste das Resultat im Deutschen dann verständlich sein. Chinesische Metaphern sind nicht jedem geläufig, also müssen Äquivalente gefunden werden, die dem Sinn des Originals entsprechen. Drittens muss die deutsche Endversion dann aus einem Guss sein, auch stilistisch. Da hatten wir bis spät in die Nacht zu tun.

 

Erstmals seit der Reform- und Öffnungspolitik sind ausländische Experten zur Übersetzung eingeladen worden. Wie bewerten Sie diese Neuerung?

 

Das ist schon ein Novum und natürlich auch ein Beleg für die effizientere Arbeitsweise, das ausländische Experten in zahlreichen Sprachen – Englisch, Spanisch, Russisch, Japanisch, Laotisch, Vietnamesisch und Deutsch – mitgearbeitet haben. Früher erfolgte das immer erst im Nachhinein. Das zeigt, dass die Modernisierung in China nicht nur an Äußerlichkeiten festgemacht wird, sondernauch in den Strukturen stattfindet.

 

Das Jahr 2017 geht bald zu Ende. Was haben Sie in diesem Jahr erreicht? Können Sie Ihr Leben dieses Jahr zusammenfassen?

 

Ich bin gesund geblieben, was eine sehr gute Sache ist. Ich lebe mit meiner Freundin zusammen und wir haben ein Auto gekauft. Ich kann mich nicht beklagen! Meine Beratertätigkeit gefällt mir auch gut, denn ich freue mich immer, wenn die Leute mich etwas fragen. 2017 war ein gutes Jahr.

 

Was meine Arbeit angeht, da hatte ich natürlich eine ganze Menge zu tun. Ich habe die Dokumente des Parteitags bearbeitet. Außerdem gab es noch ein sehr interessantes Buch über die geografische und topografische Struktur Chinas, die Bodenschätze und die Landverteilung. Das beschäftigt mich ja nicht nur in Texten. Was mich besonders interessiert ist die Urbarmachung von Wüsten. Insgesamt betrachtet war meine Arbeit erfolgreich und das werde ich gerne weitermachen.

 

Was für Vorstellungen, Erwartungen und Pläne haben Sie für das kommende Jahr?

 

Pläne habe ich wenige. Gesund bleiben, aber da muss ich noch was für tun, Fahrrad fahren, viel im Land herumreisen, wenn ich Zeit habe. Ich werde weiter Texte sprachlich bearbeiten. Weil diese Texte von Chinesen verfasst wurden, lerne ich dabei auch sehr viel über China und chinesische Denkweisen. Wie es konkret weitergeht, muss man dann sehen. Es gibt jeden Tag etwas Neues, und da freue ich mich drauf. Ich würde zum Beispiel gerne wieder in den Süden fahren, denn ich bin gerne da, wo es warm ist. Ich möchte auch unbedingt nochmal nach Xinjiang, also an die pakistanische Grenze, denn kulturell ist die Gegend sehr interessant.


Die Fragen stellte Tian Siyue für china.org.cn

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Übersetzung,19. Parteitag,Redakteur