Handelsstreit

China ruft zur Einhaltung der WTO-Regeln auf und stellt sich gegen Protektionismus

20.04.2018

China sagte am Donnerstag, dass Alleingänge und Handelsprotektionismus  unweigerlich anderen zum Schaden gereiche, ohne dass man selbst daraus Nutze ziehen könne, da sich die Weltwirtschaft immer mehr integriere.



Die Sprecherin des Außenministeriums Hua Chunying antwortete mit diesen Äußerungen auf die Bitte, den am Mittwoch veröffentlichten Bericht der US-Notenbank zu kommentieren.

Nach diesem Bericht – bekannt unter dem Namen “Beiges Buch” - , klagten viele Unternehmen in den USA über steigende Preise für Stahl- und Aluminium-Produkte aufgrund der Zölle, die auf die Einfuhr von Stahl und Aluminium erhoben würden.

In dem Bericht sei auch die Rede davon, dass Firmen aus vielen Branchen ihre Bedenken gegenüber den Auswirkungen der Zollpolitik anmeldeten.

Hua zitierte einen Bericht der Denkfabrik Brookings Institution, in dem als Folge des Handelskrieges zwischen China und den USA der Verlust von mehr als 2,1 Millionen Arbeitsplätzen in 2.700 Landkreisen der USA prognostiziert wird.

Im März haben 107 Kongressabgeordnete der Republikaner einen Brief an US-Präsident Trump geschrieben, in dem sie ihn dazu aufforderten, seine Zollpläne nicht umzusetzen.

In dem Brief schrieben die Parlamentarier: "Wir rufen Sie dazu auf, den Plan einer umfangreichen Zollpolitik zu überdenken, um unbeabsichtigte negative  Auswirkungen auf die amerikanische Wirtschaft und die Arbeiterschaft zu vermeiden."

Bei einem Arbeitsessen mit dem japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe sagte Trump am Mittwoch, dass der Begriff“Reziprozität” künftig von den USA ins Feld geführt werde. 

"Nehmen wir das Beispiel China: Wenn sie uns ein Auto schicken, wird darauf 2,5 Prozent Zoll erhoben. Wenn wir ihnen ein Auto schicken, werden sie es erstens nicht kaufen, und zweitens mit 25 Prozent Zoll belegen," sagte Trump.

Um einen Kommentar gebeten, führte Hua Tatsachen ins Feld:

Erstens erheben die USA 2,5 Prozent Zoll auf PKWs, aber 25 Prozent auf Lastwägen. Zweitens erhebt China maximal 25 Prozent Zoll auf komplette Fahrzeuge, aber nur 10 Prozent auf Ersatzteile. Drittens werden die meisten Autos, die in China verkauft werden, von US-Autofabriken auf den Markt gebracht, die in China produzieren.

Nach Angaben von Hua habe General Motors (GM) im Jahr 2017 rund vier Millionen Autos in China abgesetzt, Cadillac habe in China mehr Autos verkauft als in den USA.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China, USA, WTO, Protektionismus, Handelsstreit