Plastikbegrenzung: Gesamte Gesellschaft muss zusammen handeln Exklusiv

11.06.2018

 
Vermeidung von Verschmutzung nur durch Gesetze

 
Liu glaubt, dass manche Menschen Plastik heute zu sehr „verteufeln". Manche würden die Wörter „Plastik“ und „umweltschädlich“ fast schon automatisch gleichsetzen. Und in der Tat hat die Herstellung und Verwendung jeglichen Materials Auswirkungen auf die Umwelt. Jedoch könne man nicht allein von einem einzigen Faktor allein darauf schließen, ob ein Material umweltfreundlich oder nicht ist. „Wenn wir zum Beispiel biologisch abbaubare Plastikbeutel aus Mais hinsichtlich ihrer Umweltfreundlichkeit bewerten, müssen wir nicht nur die Bodenbewirtschaftung beim Maisanbau, den Verbrauch von Wasserressourcen, den Einfluss von Pestiziden und Düngemitteln berücksichtigen, sondern auch die Produktion, den Transport, den Kreislauf und die Nutzung anschauen. Dazu kommen dann noch die Kosten für die Entsorgung. Es gibt bereits viele internationale Studien, die zeigen, dass Tüten aus Plastik nicht umweltschädlicher sind als Tüten aus anderen Materialien."
 
Laut Liu liegt der Schlüssel zur Lösung des Problems in vier Punkten: Ursachenbekämpfung, Verbesserung des Managements, Standardisierung des Verhaltens und rationale Nutzung.
„Erstens müssen Unternehmen und Einzelpersonen Umweltverantwortung übernehmen und schon die Entstehung von Plastikmüll reduzieren, indem sie ihre Produktions-, Zirkulations- und Verbrauchsmuster ändern. Nachdem der Abfall erzeugt wurde, müssen die Klassifizierung, Sammlung, Verarbeitung und Nutzung standardisiert werden. Darüber hinaus muss das Recycling verbessert werden. Um die gesamte Gesellschaft zum Handeln zu bewegen, brauchen wir legislative Unterstützung. Darüber hinaus muss die Gesetzgebung, die Gesetzeinhaltung und Strafverfolgung zuverlässig erfolgen", erklärte Liu.


Wu Xuelan, eine bekannte Kommentatorin des Zeitgeschehens, sagte, dass an einigen Orten tatsächlich vor ein paar Jahren eingesehen wurde, dass die Kontrolle der „weißen Verschmutzung" zuerst auf der legislativen Ebene stattfinden müsse. Die im Januar 2014 in der Provinz Gansu umgesetzte „Verordnung über das Recycling von landwirtschaftlichen Plastikplanen" ist die erste lokale Verordnung über das Recycling von landwirtschaftlichem Abfall in China und hat einen starken Demonstrationseffekt gezeigt. Nach Gansu haben viele Provinzen ähnliche Gesetze verabschiedet, um das Recycling gebrauchter Plastikplanen vorzuschreiben.

Wu wies darauf hin, dass selbst ein so kleiner Bereich wie landwirtschaftliche Plastikplanen diverse Akteure betreffe: die Regierung, Unternehmen, Organisationen, Einzelpersonen etc. Wenn es kein Gesetz gibt, um die Verantwortlichkeiten und Verpflichtungen aller Parteien zu klären, würde das letztlich allen schaden.

Wu sagte, dass die allgemeine Richtung der Plastikvorschrift korrekt sei: „Die Art und Weise wie man begrenzt und der Umfang der Begrenzung – Hier muss noch mehr analysiert werden." Sie wies darauf hin, dass die zuständigen Behörden in den zehn Jahren nur sehr wenige Geldstrafen für die Verwendung verbotener Plastiktüten ausgesprochen hätten.  Die Überwachung sei nicht streng, fände nicht an Ort und Stelle statt und sei nicht langfristig. „Wenn du weder für gute Arbeit belohnt wirst, noch für schlechte Arbeit bestraft, wie sollen die Parteien dann den Anreiz haben, die Vorschriften zu respektieren?“

 

 Wu ist deshalb der Ansicht, dass es in der Zukunft notwendig sei, einen strengeren Bestrafungsmechanismus einzuführen und die Plastikvorschrift von einem Papiertiger zu einem effektiven Werkzeug zu wandeln. Sie schlug vor, in Zukunft auf nationaler Ebene Gesetze zu erlassen. Experten der zuständigen nationalen Behörden sollten dann die "weiße Verschmutzung" klassifizieren, die Produktion und Nutzung ausdrücklich verbieten oder einschränken, die Kosten der illegalen Nutzung bekannt machen und letztlich sicherstellen, dass die Gesetze wirklich umgesetzt und nicht verwässert werden.


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Plastikbegrenzung, China, Umwelt