Erster China-Besuch als Außenminister: Partnerschaft stärken Exklusiv
Durch Technologie zum Fortschritt
Ein wichtiger Treiber der chinesischen Wirtschaft ist die digitale Branche. „Digitalisierung und Mobilität, Kernherausforderungen für unsere beiden Länder!“ twitterte das Auswärtige Amt deshalb auch als Agenda für den Besuch. Bei dem chinesischen Bikesharing-Anbieter „Mobike“ lernte Maas mehr über den chinesischen Ansatz, Verkehrsproblematiken intelligent und umweltfreundlich zu lösen.
Der chinesische Markt ist im Technologiebereich mittlerweile eindrucksvoll gewachsen, nicht zuletzt aufgrund staatlich gesteuerter Initiativen wie des Entwicklungsplans für die „Big Data“-Industrie (2016-2020) oder der Pläne für die nächste Generation der künstlichen Intelligenz (KI). Der KI-Sektor könnte laut Experten im nächsten Jahr um bis 75 Prozent wachsen. Insgesamt machte die digitale Wirtschaft 2017 55 Prozent des chinesischen Bruttoinlandsprodukts aus. Auf der Shanghaier Importmesse standen ebenfalls Deals in den Bereichen künstliche Intelligenz und High-Tech im Wert von rund 16,5 Milliarden US-Dollar an der Spitze, gefolgt vom Automobil- und Agrarsektor mit jeweils rund zwölf Milliarden US-Dollar. Deutschland nahm mit 170 Unternehmen an der Messe teil. Deutsche Konzerne haben deshalb bereits neue hohe Investitionen angekündigt: BMW, das vor kurzem seine 15-jährige Kooperation in Shenyang feierte, will mehr Elektroautos in China bauen. Siemens will zusammen mit dem chinesischen Konzern Alibaba am Internet der Dinge forschen und mit einem chinesischen Partner neue Gasturbinen entwickeln. BASF plant in der Provinz Guangdong einen neuen Produktionsstandort für zehn Milliarden Dollar - die bislang größte Auslandsinvestition des Chemiekonzerns. Dadurch kann der Handel zwischen den beiden Ländern noch weiter gesteigert werden. Bereits 2017 war China mit einem Handelsvolumen von 186 Milliarden Euro zum zweiten Mal in Folge Deutschlands wichtigster Handelspartner.
Länder repräsentieren Menschen
Auch für die Förderung des persönlichen Austauschs nahm sich der Minister Zeit. Am Montag besuchte er an der deutschen Botschaftsschule ein Training des deutschen Basketballvereins ALBA Berlin, der seit 2011 durch Turniere oder Trainingscamps den Austausch zwischen der deutschen und chinesischen Jugend fördert. Denn China, so resümierte Maas, „ ist mehr als nur unser wichtigster Handelspartner in Asien.“