Coronavirus: Ärzte aus anderen Teilen Chinas reisen nach Wuhan

14.02.2020

Lis Kollegin, die Oberschwester der Atemwegsabteilung, Wang Wen, war, nachdem sie den SARS-Ausbruch von 2003 durchlebt hatte, weniger besorgt. Sie erwartete sogar den Anruf und die Aufforderung, nach Wuhan zu gehen, nachdem sie aus den Medien erfahren hatte, dass Shanghai am 24. Januar ein Team geschickt hatte. Sie packte noch am selben Abend – am chinesischen Neujahrstag – ihre Koffer und meldete sich am nächsten Tag freiwillig.

 

Wang Wen gehört zu den ersten Ärzten und Krankenschwestern des Volkskrankenhauses der Peking-Universität, die nach Wuhan eilten, um den Patienten des neuartigen Coronavirus zu helfen. [Foto zur Verfügung gestellt von Wang Wen/ Volkskrankenhaus der Peking-Universität]

 

Die Herausforderungen, die im Epizentrum des Ausbruchs auf sie warteten, waren jedoch gewaltig. Da es kein spezielles Heilmittel für die Krankheit gibt, müssen die Ärzte unermüdlich arbeiten, um die Symptome der Infektionen zu behandeln. Li sagte, dass er und seine Kollegen bei der Lebenserhaltung von Patienten mit Lungenentzündung meist auf – oft fortgeschrittene – Atemschutzgeräte angewiesen seien. Die am meisten gefährdeten Personen seien ältere Menschen und Patienten mit bereits bestehenden Krankheiten.

 

Während sie sich für die Behandlung der ständig wachsenden Zahl von Infizierten einsetzten – die Zahl der bestätigten Fälle in Wuhan ist bis zum 12. Februar auf 32.994 gestiegen – treffen die Ärzte und Krankenschwestern weiterhin alle Vorsichtsmaßnahmen, um sich zu schützen. Sie sind von Kopf bis Fuß mit Schutzanzügen, Schutzbrillen und Atemschutzmasken bedeckt. Nach einer langen Arbeitsschicht in der dicken Ausrüstung sind die Ärzte oft schweißgebadet.

 

„Das Anziehen der Schutzanzüge war an sich schon ein energieaufwändiger Prozess. Man fühlt sich in diesem Anzug atemlos“, sagte Li. Der 33-Jährige arbeitete zuvor in der Autonomen Region Tibet, doch er sagte, dass sich die Atmung im Anzug noch schwerer anfühle, als auf dem Hochplateau.

 

Unterdessen sind Wang und die Krankenschwester damit beauftragt, sich um die täglichen Bedürfnisse der Patienten in Quarantäne zu kümmern. Manchmal sind ganze Familien mit dem Virus infiziert. Deshalb können sich viele nur darauf verlassen, dass sich die Krankenschwestern um sie kümmern – von den Mahlzeiten bis zum Toilettengang.


Sowohl Ärzte als auch Krankenschwestern arbeiten zudem daran, ihre Patienten zu trösten, damit Panik nicht mehr Schaden anrichten kann als die Krankheit. Einige der Patienten sprechen nur lokalen Dialekt, was die Verständigung erschwert.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,Epizentrum,Heilmittel,Lungenentzündung