Derzeit bestehen noch Hürden

Angesprochen auf das derzeit noch größte Problem bei der Durchführung solcher Obduktionen, äußerte Wang Yunyun, ein weiteres Teammitglied, die Hoffnung, dass es in der Zukunft möglich sein wird, in Zentralchina (Provinzen Henan, Hubei und Hunan) einen Obduktionsraum mit der biologischen Schutzstufe (BSL) von zwei oder höher zu errichten. Dies wäre ein idealer Ort für Obduktionen, denn so könne man zum einen die Sicherheit des Personals gewährleisten und zum anderen Folgeauswirkungen vermeiden.

Andererseits hoffe das Team, dass es in der Zukunft mehr Proben von jungen Körpern bekommen werde, erklärte Liu Xi. Außerdem hoffe das Team auf Proben solcher Patienten, die nur für kurze Zeit krank gewesen waren, um auf diese Weise mehr über den Zustand in der frühen Phase der Krankheit zu erfahren.

Beiträge der Forensik zur Epidemie-Bekämpfung

„Viele Menschen denken, dass die forensische Pathologie lediglich aus einer Obduktion besteht. Ich denke aber, mithilfe der Forensik können wir noch viel mehr nützliche Informationen an den verbliebenen Familienangehörigen, Patienten und Ärzte geben, indem wir die Todesfälle genauer analysieren“, erklärte Liu Qian und fuhr fort: „Diese aktuelle Obduktion unterstreicht die Bedeutung unserer Arbeit. Tatsächlich dient die Forensik nicht nur der Justiz, sondern auch der klinischen Medizin und dem öffentlichen Gesundheitswesen, denn sie kann relevante praktische Erfahrungen und Grundlagen liefern.“

Foto von Liu Qian

Als Forensikerinnen hoffen Liu Qian und Wang Yunyun, einen Beitrag zum Kampf gegen die Epidemie zu leisten, damit der Ausbruch des Virus so schnell wie möglich gestoppt werden kann.

Liu Qian, die aus Wuhan stammt und auch dort lebt, sagt: „Wegen der Quarantäne kann ich derzeit nicht nach Hause gehen. Ich hoffe, dass ich später mehr Zeit mit meiner Familie verbringen kann. Ich habe zwei Töchter: die älteste ist etwas über neun, die jüngere etwas über zwei Jahre alt. Ich habe meinen Kindern meine Arbeit noch nie genau erklärt, aber ich denke, meine ältere Tochter versteht es ein bisschen. Kürzlich hat sie unser Team in den Nachrichten gesehen und war sehr aufgeregt. Gestern hat sie mir einen Aufsatz geschickt, aber ich hatte noch keine Zeit, ihn zu lesen..."