Die Deutschen erfahren nur wenig von Chinas Hilfe

21.03.2020

von Gunter Schöch

Am 16. März fragten mich mehrere chinesische Freunde, ob ich von den Hilfsmaßnahmen der Rotkreuz-Gesellschaft Chinas nach Italien gehört hatte, die eine 30-Tonnen-Flugzeugladung mit medizinischem Material und neun Spezialisten geschickt hatte. Zu den Gütern zählten dringend benötigte Atemschutzmasken und Beatmungsgeräte.


Obwohl ich die Presse in meiner Heimat Deutschland genau verfolge, hatte ich von dieser Nachricht noch nichts gehört. Ich fragte mich warum? In diesen Tagen werden wir mit Schlagzeilen überhäuft, aber wo wurde über diese Geschichte berichtet?

 

Ich fand die gesuchte Information nach einer kurzen Recherche in englischer Sprache. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete darüber, viele deutsche Medien beziehen sich auf diese Agentur. In der deutschen Presse gab es aber nur wenige Erwähnungen in eher unbekannten Medien, darunter auch im deutschsprachigen Südtirol, das zu Italien gehört.


Das deutsche Manager Magazin berichtete sachlich über die Spende von zwei Millionen Masken durch Alibaba an europäische Länder, doch Handelsblatt Today stellte die Aktion der chinesischen Rotkreuz-Gesellschaft als Propaganda dar.


Dieser Spin erklärt vielleicht, warum wir auch relativ wenig Berichterstattung über Chinas Hilfe sehen. Was würde es wohl über Europa aussagen, wenn es ausgerechnet Hilfe von China braucht? Das Gesicht zu verlieren ist im Westen weniger wichtig als in China, aber das bedeutet nicht, dass es keine Rolle spielt.


Als China berichtete, dass sich die zuvor steil ansteigende Kurve der COVID-19-Infektionen wieder abgeflacht hatte, stellten einige Experten die Daten aus China infrage, wie dies so oft der Fall ist.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Coronavirus,COVID-19,Masken,Italien,Deutschland