Start der bemannten Weltraummission an Bord der Shenzhou-XII, die am 17. Juni mit einer Rakete des Typs Langer Marsch-2F vom Weltraumzentrum Jiuquan in der Wüste Gobi in das All abhebt. (Xinhua/Li Gang)

Am Donnerstag startete China erfolgreich die bemannte Weltraumkapsel Shenzhou-XII und die drei Astronauten für eine dreimonatige Mission wurden zum Kernmodul der Weltraumstation Tianhe geschickt.

Es handelt sich dabei um Chinas siebente bemannte Weltraummission und die erste zum Bau von Chinas Weltraumstation. Es ist die erste bemannte Mission seit nahezu fünf Jahren.

Nach Angaben der Organisation für bemannten Weltraumflug (CMSA) wurde die Kapsel mit einer Trägerrakete des Typs Langer Marsch-2F vom Weltraumzentrum Jiuquan in der Wüste Gobi im Nordwesten Chinas am heutigen Donnerstag um 9:22 Uhr (Beijinger Zeit) erfolgreich ins All gestartet.

Die drei Astronauten sollen einen neuen Rekord hinsichtlich der Länge ihres Aufenthalts im Weltraum aufstellen und dabei die 33 Tage übertrumpfen, die sich im Jahre 2016 die Astronauten von Shenzhou-XI im All aufgehalten haben.

Das Shenzhou-XII wird ein selbständiges Andockmanöver mit dem Kernmodul der Weltraumstation Tianhe ausführen, und eine Einheit mit Tianhe und dem Weltraumtransporter Tianzhou-II bilden. Die Astronauten werden im Kernmodul wohnen.

Nach Aussage des Leiters der CMSA, Hao Chun, erwarten die Besatzungsmitglieder kompliziertere und anspruchsvollere Tätigkeiten als die vorangegangenen Missionen.

Die Mannschaft der Shenzhou-XII würden im All vier Hauptaufgaben zu erfüllen haben, sagte Ji Qiming, Assistent des Leiters der CMSA, auf der Pressekonferenz vom gestrigen Mittwoch.

Erstens werden sie die Station betreiben und dabei das Tianhe-Modul erproben, das Lebenserhaltungs- und Recyclingsystem der Station überprüfen, den Roboterarm testen, das Material pflegen und die Entsorgung von Abfällen überwachen.

Zweitens werden sie außerhalb von Raumschiff und Station Arbeiten an den Modulen vornehmen und Raumanzüge erproben, die Kamera für Panoramaaufnahmen aufrichten und ein erweitertes Pumpensystem installieren.

Drittens werden sie wissenschaftliche und technische Experimente durchführen, aber auch öffentlichkeitswirksame Aktivitäten entfalten.

Viertens werden sie ihren Gesundheitszustand überwachen und durch körperliche Ertüchtigung während der Dauer der Mission fit bleiben.

China startete das Kernmodul der Weltraumstation Tianhe am 29. April und den Raumtransporter Tianzhou-II am 29. Mai. Im weiteren Verlauf dieses Jahres werden noch der Raumtransporter Tianzhou-III und das bemannte Raumschiff Shenzhou-XIII in den Orbit gestartet, um sich an Tianhe anzudocken. Im Rahmen dieser Mission sollen drei weitere Astronauten ihren sechsmonatigen Aufenthalt im All beginnen.