Kapital fließt von der chinesischen Börse in Immobilienmarkt

Eine zunehmende Menge an Kapital fließt aus dem unter gedrückter Stimmung leidenden chinesischen Aktienmarkt in die relativ stabilen Immobilienmärkte von Großstädten wie Shanghai, Beijing (Peking) und Shenzhen, berichten verschiedene Banken und Immobilienmakler.

Der größte Teil, der aus dem Aktienmarkt abfließenden Mittel, werde in Wohnimmobilien im unteren und mittleren Marktsegment investiert, während in den Markt für Luxusimmobilien und Geschäftsgebäude ein wesentlich kleinerer Teil fließe, heißt es in einer aktuellen Studie des Shenzhener Unternehmens Worldunion Properties Consultancy.

In der unter 16 Immobilienprojekten in Shenzhen, Beijing und Tianjin durchgeführten Studie wird geschätzt, das aus dem Aktienmarkt abgeflossene Mittel zwischen Oktober 2006 und Juni 2007 rund 50 Prozent aller Transaktionen von Wohnimmobilien im mittleren und unteren Marktsegment ausgemacht haben. Im Marktsegment für Luxusappartements und Bürogebäude machte Kapital aus dem Aktienmarkt im selben Zeitraum lediglich 10 bis 20 Prozent aus.

"Die Volatilität des Aktienmarktes nach der Erhöhung der Stempelsteuer Ende Mai hat das potenzielle Risiko von Aktieninvestitionen erhöht und Gewinne aus Aktieninvestitionen vermindert, wodurch viele risikoscheue Investoren veranlasst wurden, ihre Aufmerksamkeit dem Immobilienmarkt zuzuwenden", heißt es in der Studie von Worldunion.

„Dies ergibt sich auch aus der schwachen und unsicheren Entwicklung des Aktienmarktes und der kräftigen Entwicklung der Immobilienpreise in verschiedenen Großstädten", heißt es in der Studie weiter.

Die Immobilienpreise in 70 großen und mittleren chinesischen Städten sind auch im Juni weiter gestiegen und liegen nun 7,1 Prozent über den Preisen im selben Zeitraum des Vorjahres, während der Shanghaier Leitindex im selben Monat um sieben Prozent gefallen ist.

"Aus meiner Erfahrung in anderen Märkten kann ich sagen, dass das Risiko bei Investitionen in Immobilien vergleichsweise geringer ist, als bei Investitionen in den Aktienmarkt", sagt Mao Zhi, Professor bei der China Real Estate Index Research Academy.

Einige Personen hätten außerdem ihre Aktien verkauft, um im Vorfeld der Erhöhung der Kreditzinsen um 27 Basispunkte ihre Immobilienkredite zurückzuzahlen. Diese Mittel sind indirekt in den Immobilienmarkt geflossen, sagen Analysten.


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