Die Interessen der Chinesen an ausländischen Weinen steigen weiter. So hat ein chinesischer Luxusgüter-Unternehmer diese Woche ein französisches Weingut in den Anbaugebieten um Bordeaux erworben.

Shen Dongjun, Geschäftsführer des chinesischen Luxusgüterkonzerns Tesiro verkündete gestern in der chinesischen Hauptstadt Beijing die Transaktion über Château Laulan Ducos. Er werde sich lebenslang für Diamanten- und Wein-Geschäfte einsetzen, sagte er.

Für die chinesische Firma Tesiro ist Château Laulan Ducos das erste französische Weingut im Portfolio. Doch im Februar hatte der chinesische staatseigene Lebensmittelkonzern COFCO bereits für 100 Millionen Yuan das Château de Viaud in der Weinbauregion rund um Bordeaux gekauft. Tesiro soll noch mehr als COFCO bezahlt haben.

Shen Dongjun ist ein australischer Chinese und hält 30 Prozent Aktienanteile von Tesiro. Sein Unternehmen betreibt in China rund vierhundert Schmuckläden.

Das Weingut Château Laulan Ducos mit einer langen Geschichte gehörte früher der gleichnamigen Winzerfamilie Ducos, die den Betrieb weiterhin leiten wird, während die Chinesen sich vor allem mit Marketing und Verkauf beschäftigen, behauptete Shen. Château Laulan Ducos hat eine Fläche von 30 Hektar und ist besonders für den Weinanbau geeignet.

Markteintritt von Château Laulan Ducos in China. Shen ist offenbar optimistisch, was den chinesischen Weinmarkt betrifft. In China nehme die Nachfrage nach Alkohol, und insbesondere Wein, aufgrund chinesischer Trinksitten stetig zu. Sein Unternehmen werde auf höherwertigen Wein einsetzen. "Unser Wein soll zu Preisen zwischen 1000 und 2000 Yuan pro Flasche verkauft werden", kündigte Shen an.

Der chinesische Konsum an sogenannten "berühmten Bordeaux-Weinen" mache bereits das Deifache der jährlichen Gesamtproduktion aller Weingüter in Bordeaux aus, sagte ein anonymer Weinanalyst. Gerüchten zufolge könne in China sogar eine leere Flache Chateau Lafite Rothschild für einen Preis von 3000 Yuan verkauft werden. "Die chinesischen Neureicher sollten damit aufhören, blind Weinprodukte aus "berühmten Flaschen" zu konsumieren, meinte der Analyst. Der Boom der gefälschten Produkte biete aber den qualifizierten Weinunternehmen gute Entwicklungsgelegenheiten.

Chinesische Weine sind gepanscht

Beim jüngsten Lebensmittelskandal wurden bisher sechs Personen festgenommen, mehr als ein Dutzend Bankkonten eingefroren und zahlreiche Weinflaschen wieder aus den Regalen genommen. Es hatte sich herausgestellt, dass mehrere Hersteller ihre Weine chemisch manipuliert hatten, um sie teuer verkaufen zu können.

Chaos herrscht auf chinesischem Weinmarkt

In Frankreich kostet eine Flasche Wein 3 Euro (cirka 28 Yuan), aber so eine Flasche wird in China oft zu einem Preis von 300 Yuan verkauft. Momentan steigen die Lebensmittelpreise in China in ungeahnte Höhen. Wein ist dabei keine Ausnahme. Das spekulative Kapital soll die treibende Kraft sein.

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Chinesischen Wissenschaftlern aus Guangzhou ist es gelungen, einen jungen Wein innerhalb weniger Minuten reifen zu lassen. Profis haben diesen Wein sogar gegenüber "normal" gereiften Weinen bevorzugt.