Laut den Angaben eines hohen Offiziellen der chinesischen Regierung ist der chinesische Yuan der vollständigen Konvertibilität schon sehr nahe. Der gesamte chinesische Kapitalmarkt sei bereits deutlich offener, als von ausländischen Institutionen berichtet.

"Wir stehen derzeit kurz davor, die vollständige Konvertibilität des Yuan umzusetzen. Es wird jetzt nicht mehr lange dauern", sagte Guo Shuqing, der Vorsitzende der China Securities Regulatory Commission, anlässlich der Eröffnung der 37. Konferenz der Internationalen Wertpapieraufsichtsbehörde in Beijing.

Insgesamt seien auf dem chinesischen Kapitalmarkt bereits 16 Posten vollständig konvertierbar, 17 Posten "im Wesentlichen" konvertierbar und sieben weitere Posten teilweise konvertierbar.

"Es gibt keinen Posten mehr, der nicht konvertierbar wäre", erklärte Guo. "Der chinesische Kapitalmarkt ist deutlich offener, als das bisher von diversen internationalen Institutionen, wie zum Beispiel dem Internationalen Währungsfonds, in ihren Schätzungen angegeben beziehungsweise wahrgenommen wurde."

Mit dem Begriff einer vollständigen, freien Konvertierbarkeit sei man zwar von Seiten der chinesischen Regierung her noch vorsichtig – und eine weitere Kapitalmarktöffnung würde auch nicht bedeuten, dass man vollständig dereguliere, so Guo weiter.

China werde allerdings die Beschränkungen für ausländische Investoren (sog. QFII, "qualified foreign institutional investors") sukzessive zurückfahren.

Dieser Prozess hat schon begonnen.

Der Vorsitzende der chinesischen Zentralbank, Zhou Xiaochan, sagte, dass China die Kapitalströme von und nach China auch weiterhin genau beobachten werde. Die zunehmende Kapitalflucht aus China sei Besorgnis erregend. Im April sei der Posten für den Ankauf von Fremdwährungen um 60,6 Milliarden Yuan (etwa 7,5 Milliarden Euro) geschrumpft.

Zhou geht davon aus, dass die Zentralregierung auch die Implementierung neuer Finanzprodukte wie Waren- und Wertpapiertermingeschäfte sowie Zinsswaps energisch vorantreiben wird.