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18. 06. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

"In China Flagge zeigen" Exklusiv

Schlagwörter: Österreichs Wirtschaftsdelegierter in Beijing

Seit einem Jahr ist Dr. Martin Glatz Österreichs Wirtschaftsdelegierter in Beijing. Im Interview mit china.org.cn nimmt er unter anderem zur Mitgliedschaft Österreichs bei der Asiatischen-Infrastruktur-Investitions-Bank AIIB Stellung.

China.org.cn: Wie vom chinesischen Finanzministerium vor einigen Wochen bestätigt, hat sich Österreich offiziell zu den Gründungsmitgliedern der Asiatischen Infrastruktur Investitions-Bank (AIIB) gesellt. Welche Beweggründe hat das Land, bei dieser neuen Bank aktiv zu werden?

Dr. Martin Glatz: Aus unserer Sicht ist es wichtig, bei der Gestaltung der rechtlichen Rahmenbedingungen mitreden zu können. Als Gründungsmitglied ist das möglich. In der Folge geht es vor allem um den Zugang zu Informationen über Projekte, die diese Bank finanzieren soll. Natürlich werden diese nicht nur Firmen aus Mitgliedsländern angeboten. Aber ich rechne schon mit Vorteilen, die sich aufgrund einer früheren Informationsvermittlung und dem Verständnis für die Funktionsweise der Bank ergeben könnten. Dazu kommt natürlich die Publizität, die ein solcher Beitritt mit sich bringt. Auch in österreichischen Medien ist darüber berichtet worden, wodurch heimische Firmen für das Thema sensibilisiert worden sind. Die AIIB ist ja für die meisten Beobachter ein Mosaikstein bei den Bestrebungen Chinas, im Ausland stärker aufzutreten und die eigenen Firmen zu motivieren, sich im Ausland mehr zu engagieren, insbesondere im Infrastrukturbereich. Diese Chancen müssen unsere Firmen erkennen, und ich denke schon, dass sich dieser Trend früher oder später in konkreten Geschäftsmöglichkeiten niederschlägt.

China.org.cn: Österreich hat sich früh engagiert, ist nicht nur Mitglied, sondern auch Gründungsmitglied der neuen Bank. Welche Vorteile hat dieser Status für das Land?

Glatz: Der Status als Gründungsmitglied ist gut für das Image, und er ist eine Auszeichnung für Österreich. Es gibt ja ungefähr 20 Länder, die ebenfalls Interesse gezeigt haben, aber nicht in den Kreis der Gründungsmitglieder aufgenommen worden sind. Allerdings müssen wir dann auch die Chancen nützen, die sich aus den Finanzierungsmöglichkeiten dieser Bank ergeben. Es ist immer besser, in solche Aktivitäten direkt involviert zu sein als nur am Rande zu sitzen und abzuwarten. Das schärft das Bewusstsein für die Rolle, welche diese Institution dann spielen wird.



China.org.cn: Momentan werden die Statuten der Bank ausgearbeitet. In welcher Form wird sich Österreich bei dem Prozess einbringen?

Glatz: Es ist vorauszuschicken, dass Österreich nur eines von vielen Gründungsmitgliedern ist. Auch, was die Höhe der Einlagen anlangt, gehört Österreich nicht zu den großen Spielern. Dennoch ist es wichtig, eine Möglichkeit zur Mitsprache zu haben und dazu beizutragen, dass die Standards, die sich diese Bank setzt, international anerkannt und transparent sind. Damit soll auch die Kritik abgeschwächt werden, die der Bank vorausgeeilt ist, wonach es sich hier um eine Art chinesischen Alleingang handeln soll. Es war daher auch sehr wichtig, dass viele westliche Länder mitmachen, die nicht aus der Region sind.

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Quelle: german.china.org.cn

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