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20. 06. 2012 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Klaus Haberlandt (60) war als Beamter in einer Justizvollzugsanstalt in Brandenburg tätig, bevor er im Jahr 2009 in den Vorruhestand trat. Als Leser von german.china.org.cn erzählte er im Rahmen eines Interviews über sein Leben im Ruhestand und seine Ansichten zum deutschen Pensionssystem.
Rentnerleben: "Jeder Tag ist spannend!"
Im Jahre 2007 wurde Klaus die Möglichkeit angeboten, in "Altersteilzeit" zu gehen. Diese Regelung gibt es meist nur im Öffentlichen Dienst und besagt, dass der Arbeitnehmer 2,5 Jahre lang für 83 Prozent seines letzten Gehalts 40 Stunden in der Woche Dienst machen sollte und dann mit ebenfalls 83 Prozent Versorgung zu Hause bleiben konnte. "Ich nahm an und habe es nicht bereut. In meinem Ruhestand bin ich recht gut versorgt und mache viele Dinge, die ich vorher nicht tun konnte", sagt Klaus.
Ausschließlich ehrenamtlich ist der 60-Jährige in zwei Sportvereinen als Finanzmanager tätig und beschäftigt sich mit dem sportlichen und kulturellen Jugendaustausch zwischen verschiedenen Ländern. Er ist offenbar zufrieden mit seinem Rentenleben: "Das Leben im Vorruhestand ist für mich aktiv, interessant und lebendig. Jeder Tag ist mit Aktivitäten ausgefüllt. Und jeder Tag ist spannend!"
Altenpflege in Deutschland: "Angst vor der Zukunft habe ich keine"
Im Hinblick auf die Familienpflege haben Deutschland und China ähnliche Herausforderungen. In China muss ein junges Paar wegen der Einkindpolitik vier Ältere pflegen, was für die junge Generationen großen Druck bedeutet.
Inzwischen gibt es in Deutschland die klassischen Familienmodelle auch nur mehr selten. Anders als in China ist aber der Kontakt und die Zusammenarbeit innerhalb der deutschen Familien nicht so eng. Dafür sind jedoch die Pflegedienste in Deutschland besser als in China und unterliegen strengen Regeln und Kontrollen der Pflegeeinrichtungen und der häuslichen Pflege.
Laut Klaus versuchen viele junge Leute in Deutschland auf Grund ihrer hohen beruflichen Belastung, ihre älteren Familienmitglieder in Pflege zu geben oder in betreuten Wohnheimen unterzubringen, was aber seiner Meinung nach "nicht immer eine schlechte Variante sein muss".
Das betreute Wohnen ist sehr weit verbreitet und besonders beliebt in Deutschland, wo Wohneinrichtungen oder ganze Siedlungen altersgerecht eingerichtet werden und Dienstleistungen wie Friseur, Lebensmittelshops, Freizeiteinrichtungen und besonders ärztliche Versorgung gewährleistet werden.
Dazu sind Pflegeheime sehr modern und zweckmäßig eingerichtet, der schlechte Ruf der früheren Altersheime ist weitestgehend abgebaut. Trotzdem hält Klaus die häusliche Pflege als "die menschlichere Art der Pflege, weil die Familienmitglieder oft selbst die Pflege übernehmen." Er fügte hinzu, dass ältere Bürger noch viele Vorurteile zu Pflegeheimen haben. Das ist in China genau so, wo viele alte Menschen den Lebensabend in Pflegeheimen noch nicht akzeptieren können.
Auf die Frage, ob ihm die Zukunft im Alter Sorgen bereiten würde, zeigt sich Klaus ziemlich optimistisch: "Angst vor der Zukunft habe ich nicht, zumindest, was die materielle Versorgung betrifft." Der optimistische Rentner ist davon überzeugt, dass seine Kinder für einen guten Lebensabend sorgen werden.
Quelle: german.china.org.cn
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