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13. 09. 2016 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Das Mittherbstfest – das zweitwichtigste Volksfest Chinas

Schlagwörter: Mondfest,Mittherbst, China

Feuerdrachentanz gegen die Pest

Tai Hang in Tongluowan (Causeway Bay) von Hongkong war ursprünglich ein Fischerdorf. Die Dorfbewohner lebten von der örtlichen Fischerei und der Landwirtschaft. In einem Jahr allerdings brach wegen einer Windkatastrophe die Pest aus und raffte viele Menschen dahin. Ein Dorfbewohner machte daraufhin den Vorschlag, anlässlich des Mittherbstfestes in Zukunft jedes Jahr einen Feuerdrachentanz aufzuführen und Knallfrösche zu verbrennen, um die Pest und ihre bösen Geister für alle Zeiten auszutreiben. Seither werden jedes Jahr um das Mittherbstfest in Tai Hang drei Tage lang Drachentänze aufgeführt, um für den Segen des Himmels und für eine günstige Witterung für Fischerei und Landwirtschaft sowie letztlich für ein friedliches und glückliches Leben insgesamt zu beten. Dem allgemeinen Volksglauben nach ist der Drache ein Symbol des Glücks. Er vermag es nicht nur, die Wolken anzutreiben und die Regenfälle zu verteilen, sondern auch böse Geister zu vertreiben und den Menschen Glück zu bringen. Die Chinesen veranstalten Drachentänze deshalb traditionell, um für Frieden und eine reiche Ernte zu beten. Knallfröschen, die in der Regel Schwefel enthalten, wird zudem nachgesagt, sie könnten Bakterien abtöten. Deshalb hat sich die Sitte des Feuerdrachentanzes zum Mittherbstfest in Tai Hang bis heute gehalten.

Fulminantes Spektakel in Dakeng in Tongluowan (Causeway Bay) von Hongkong: Hier werden jedes Jahr um das Mittherbstfest drei Tage lang Drachentänze aufgeführt, um für den Segen des Himmels, für eine günstige Witterung für Fischerei und Landwirtschaft sowie ein friedliches und glückliches Leben insgesamt zu beten.

Um einen typischen Feuerdrachentanz zu veranstalten, wird zuallererst ein „richtiger“ Drache aus Stroh benötigt, den die Einheimischen selbst bauen. Das Gerüst des Drachenkopfes besteht aus Rattan. Aus Blechstücken werden die Drachenzähne gefertigt. Als Augen fungieren heute zwei Taschenlampen. Die Zunge ist in Wirklichkeit ein feuerrot bemaltes Holzstück und die den Drachen führende große Kugel nichts anderes als eine große Pampelmuse. Damit es auch schön raucht, werden beim Tanz zudem Weihrauchstäbchen angezündet, die zuvor in den Drachen gesteckt wurden. Bei der Darbietung bewegt sich der Drachenkörper schließlich durch die Führung der großen Kugel und im Takt mit dem Drachenkopf. Er schwingt mal nach oben, mal nach unten und bietet einen respekteinflößenden Anblick.

Gegen sechs Uhr am Abend des Festtages werden im örtlichen Lotusblumen-Palast die „Pupillen des Drachen bemalt“. Dann werden die Weihrauchstäbchen in den Körper des Drachen gesteckt und anschließend entzündet. Damit fällt der offizielle Startschuss für den Drachentanz. Der großen Kugel folgend dreht sich der Drache in einem großen Kreis von außen nach innen, so dass der Drachenkopf letztendlich in der Mitte steht. Er wird hochgehalten und vom Drachenkörper umwickelt. Im Anschluss an diesen Höhepunkt wird der Drache nach einer traditionellen Route durch die Straßen und Gassen gezogen. Erst gegen zehn Uhr abends endet das Spektakel.

Früher wurde der Drache nach der Feier im Meer versenkt, um anzudeuten, dass er „ins Meer zurückkehrt“. Mittlerweile wurde diese wenig umweltfreundliche Tradition allerdings abgeschafft. Heute werden die Drachen stattdessen fachgerecht in einem zentralen Brennofen entsorgt, womit symbolisiert wird, dass der Drache „in den Himmel emporsteigt“. 2011 wurde auch der Tai Hanger Drachentanz in die erweiterte Liste des staatlichen immateriellen Kulturerbes aufgenommen.

 

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Quelle: China Heute

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