Taiwaner Filmemacher will für die Ewigkeit drehen |
Flowers of Shanghai Im Jahr 1989 erreichte seine Karriere den Höhepunkt, als er bei den Internationalen Filmfestspielen in Venedig für seinen historischen Film City of Sadness den Goldenen Löwen erhielt. Seine späteren Filme Goodbye, South, Goodbye (1996), Flowers of Shanghai (1998) und Three Times (2005) wurden alle von der Kritik hoch gelobt, konnten aber zu Hause kaum Publikum gewinnen. "Das Taiwaner Kino hat seine Blütezeit durchschritten und sieht nun seinem Niedergang entgegen", sagt Hou. Er schreibt den Niedergang der Filmindustrie vor allem den wirtschaftlichen Problemen und der Rezession auf Taiwan zu. Auch eine fehlende Vielseitigkeit schade der heimischen Filmindustrie. "Viele taiwanesischen Produzenten und Filmverleihe sind darauf aus, Hongkonger Kampfkunstfilme zu erwerben und haben dabei versagt andere Filmegenres und unsere jungen Regisseure zu unterstützen", erklärt Hou. Obwohl er vermutet, dass ein Wiederaufleben des taiwanischen Kinos mindestens 10 Jahre dauern wird, ist Hou froh zu sehen, dass viele Filmstudenten in Taiwan neue Elemente in ihre Arbeiten einbringen. "Die junge Generation ist sehr energisch und originell“, meint Hou. "Durch den Boom des digitalen Videos, haben sie nur wenig finanziellen Druck beim Filmemachen. Unsere Rolle ist dieselbe wie die des "Frühlings". Wir müssen unsere Erfahrung und unsere Ressourcen zur Verfügung stellen, um diesen jungen Talenten den Weg zu ebnen." Hou bezeichnet sich selber als „Liebhaber der klassischen chinesischen Literatur" seit seiner Kindheit. Seine nächste Arbeit könnte Auszüge aus "den Legenden der Tang-Dynastie", einer antiken Sammlung von Märchen und Geschichten aus der Tang-Zeit (618-907) enthalten. "Kultur kann nicht kopiert werden", sagt er. "Es gibt keinen westlichen Film, der die Seele der chinesischen Kultur berühren kann. Es unsere Mission, unsere eigene Zivilisation und Geschichte durch die Bilder zu bewahren." (China.org.cn, Shanghai Daily, 3. Juli 2007) |