| Home | Aktuelles |
Multimedia |
Service |
Themenarchiv |
Community |
| Home>Kultur | Schriftgröße: klein mittel groß |
| 17. 12. 2010 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Ohne die Minderheiten aus Nordwestchina hätte sich die chinesische Küche nie zu dem entwickeln können, was sie heute ist. Selbst viele Grundnahrungsmittel hatten ihren Ursprung außerhalb der Zentralebene am Gelben Fluss.

Der kulinarische Einfluss der nordwestchinesischen Minderheiten kann bis in die Zeit der Han-Dynastie (206 v. Chr.-220 n. Chr) zurückverfolgt werden. Auch in den folgenden Dynastien (Wei und Jin) strömten Nomaden aus dem Nordwesten in die zentralen Ebenen, wo sie nach und nach die Essgewohnheiten der Einheimischen veränderten, die rund um den Gelben Fluss lebten. Während der Tang-Dynastie (618-907) war ein interkultureller Austausch bereits nichts Außergewöhnliches mehr: Zahlreiche Beamte stammten von Minderheiten ab, und der Tang-Hof sorgte für eine harmonische Politik zwischen den Minderheiten und den Han-Chinesen. Die Kocharten der Minderheiten wurden in dieser Zeit plötzlich unglaublich beliebt – und das blieben sie bis heute.
Dieser Einfluss wurde in dem klassischen Text "Wichtige Techniken für den Ackerbau" beschrieben, welcher der Han-Beamte Jia Sixie verfasst hatte. Im zehnten Band dieses Texts wurden fast 200 wilde und kultivierte Pflanzen beschrieben, die in den Regionen der Minderheiten konsumiert wurden. Das chinesische National Geographic benutzte diese Liste, um herauszufinden, welche Pflanzen zuerst von den Minderheiten angepflanzt wurden. Die Resultate waren überraschend.
Von den fünf wichtigsten Getreidearten (Rispenhirse, Chinesische Hirse, Reis, Weizen und Sojabohnen) stammten nur Rispenhirse und Chinesische Hirse aus der Region des Gelben Flusses und wurden ursprünglich von den Han angepflanzt. Reisbau wurde zuerst von den frühen Yue in Südchina betrieben, während Weizen und Sojabohnen über die Minderheiten im Nordwesten ihren Weg nach Zentralchina fanden.
Weizen ist eine der wichtigsten Kulturpflanzen der Welt. Auch in China ist er nach Reis die zweitwichtigste Getreideart. Archäologische Befunde zeigen, dass er an den Ufern des Gelben Flusses nicht vor der Shang-Dynastie (16. Jahrhundert-11. Jahrhundert v. Chr.) angepflanzt wurde. Die frühen Chinesen bezeichneten Weizen als "lai" und Gerste als "mu". In antiken Knochenschriften sieht das Zeichen für "lai" sehr ähnlich aus wie eine reife Weizenpflanze.
In einem anderen klassischen chinesischen Text, "das Buch der Lieder", heißt es in einem Textfragment: "…eingedeckt mit Weizen und Gerste, die uns anzupflanzen befohlen wurde". Dies lässt darauf schließen, dass Weizen und Gerste ursprünglich aus einer anderen Region stammen. Doch woher kommt Weizen nun genau? Genetische Tests und archäologische Indizien legen nahe, dass Weizen zuerst in Westasien angepflanzt wurde. Dort gibt es im Frühling genügend Wasser und im Winter hat es Schnee. Der erste Weizen wurde vermutlich dort angepflanzt, wo sich in China heute die Autonome Region Xinjiang befindet. Von dort aus breitete sich die Kulturpflanze weiter aus nach Qinghai und Gansu. Dies ist eine Bewegung von Osten nach Westen und von Norden nach Süden.
Quelle: Shanghai Daily
Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur
| Kommentar schreiben |
| Kommentare |
|
Keine Kommentare.
|
| mehr |