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17. 12. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Minderheiten aus dem Nordwesten prägten chinesische Küche

Schlagwörter: Rispenhirse, Gerste, Hirse, Reis, Weizen, Sojabohnen, Tang, Han

Überreste von antikem Weizen wurden hauptsächlich im Nordwesten gefunden. Dazu gehören auch 3800 Jahre alte Grabbeilagen am Konqi-Fluss in Xinjiang und Relikte aus Minyue in Gansu, die rund 5000 Jahre alt sind. Die Regionen Gansu, Qinghai und Xinjiang waren die Heimat des frühen Volks der Qiang, die eine starke Tradition hatten, Weizen zu kultivieren. Die "Geschichten des Königs Mu", die während der Zeit der Streitenden Reiche verfasst wurden, beschreiben wie lokale Stammesherren dem König Zhoumu Tribut in Form von Weizen zollten, wenn er die Regionen um Qinghai und Xinjiang besuchte. Die Tibeter, die mit den Qiang eng verwandt sind, betrachten den Tag, an dem der Weizen reif wird, als den Beginn eines neuen Jahres. Diesen Tag feiern sie jedes Jahr im Juni oder Juli mit einem Pferderennen.

Es ist bekannt, dass Sojabohnen aus China stammen; aber auch, dass die Minderheiten in Nordostchina die ersten Sojabauern waren. Dies wird durch historische Aufzeichnungen über den Anbau von Soja und Überreste von alten Soja-Feldern unterstützt. Der bekannte US-Wissenschaftler He Bingli vermutet, dass Soja zunächst vom Volk der Shanrong in Nordostchina angepflanzt wurde. Soja hieß im alten China "rongshu", ein Zeichen, das normalerweise auf die Shanrong hinweist.

Während der Frühlings- und Herbstperiode (770-467 v. Chr.) wurden die Shanrong vom Herrscher des Qi-Staats angegriffen. Mit dem Feldherrn Huan gelangte anschließend die Sojabohne in die Zentralebene. Etwas später, zur Zeit der Streitenden Reiche, waren Sojabohnen bereits ein gebräuchliches Lebensmittel, das sich gut einlagern ließ. Mit dem Auftauchen von Weizen während der Qin-Periode (221-206 v. Chr.) verlor Soja dann allerdings seine Rolle als Grundnahrungsmittel; es wurde seither vorwiegend zur Gewinnung von Öl und für die Herstellung von Tofu verwendet.

Ein Blick auf die alltäglichen Essgewohnheiten der heutigen Chinesen zeigt, dass noch viel mehr Lebensmittel ihren Ursprung im Westen hatten. So sind zum Beispiel auch zahlreiche fremde Gemüsearten von Minderheiten in die Zentralebene eingeführt worden. Ein typisches Beispiel ist die Karotte. Sie kommt aus einer zentralasiatischen Gegend, wo heute Afghanistan liegt. Obwohl das Wurzelgewächs erst relativ spät nach China kam, erfreute es sich schnell großer Beliebtheit. Laut dem großen Physiker Li Shizhen, der während der Ming-Dynastie wirkte, kam die Karotte während der Yuan-Dynastie (1271-1368) nach China. Li schrieb auch, dass ein Beamter der Han-Dynastie namens Zhang die Gurke aus Indien mitbrachte.

Beim Kopfsalat gibt es die Legende, dass die Behörden aus der Sui-Dynastie (581-618) den Karawanen aus Afghanistan und Bhutan große Geldsummen für das Gemüse angeboten haben. Deswegen hat der Kopfsalat in China auch den Beinamen qian jin cai, was so viel bedeutet wie: Gemüse, das tausend Goldstücke wert ist. Andere Gemüsearten, die nach China eingeführt wurden, sind Spinat, Kohl und Mangold.

Ingwer, Zwiebeln und Knoblauch lassen sich aus der modernen chinesischen Küche kaum noch wegdenken – doch auch sie stammen ursprünglich von außerhalb. Ingwer wurde zuerst von den Minderheiten in Südchina angepflanzt. Zwiebeln kamen mit dem bereits erwähnten Feldzug des Qi-Herrschers Huan in die Zentralebenen. Knoblauch wurde von einem Diplomaten aus der Han-Zeit aus dem Westen mitgebracht. Er brachte ebenfalls Koriander und eine andere Zwiebelart mit. Ebenfalls aus dem Westen stammen Pfeffer und Fenchel.

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Quelle: Shanghai Daily

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