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17. 12. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Minderheiten aus dem Nordwesten prägten chinesische Küche

Schlagwörter: Rispenhirse, Gerste, Hirse, Reis, Weizen, Sojabohnen, Tang, Han

Gemäß dem Ben Cao Gang Mu, einem klassischen medizinischen Kompendium des Physikers Li Shizhen, wurde auch Raps von nordwestchinesischen Minderheiten aus Qinghai und Gansu eingeführt. Raps war zunächst als Gemüse konsumiert worden, seit der Tang-Dynastie wird Raps jedoch hauptsächlich für die Produktion von Speiseöl verwendet. Daher auch der Name Youcai (Ölgemüse), der seit der Song-Dynastie (960-1279) überliefert ist. Heute wird Rapsöl vor allem in Südwestchina oft verwendet. Jeweils im Frühling gehen in ganz China zahlreiche gelbe Rapsblüten auf.

Kehren wir noch einmal zur Karawane von Zhang zurück, dessen Reise in den Westen mit zahlreichen Gemüsekulturen in Verbindung gebracht wird. Man kann sagen, dass Zhang einen der größten Beiträge für die chinesische Esskultur geleistet hat. Er hat Samen von den nordwestchinesischen Minderheiten erhalten. Allerdings war der kulturelle Austausch nur ein Nebeneffekt seiner Reise. Der Hauptgrund seiner Reise in den Westen war, gemeinsam mit anderen Königreichen gegen das Volk der Xiongnu zu kämpfen.

Die Geschichte glorifiziert häufig ein paar wenige Helden wie Zhang, ohne jedoch die vielen unbesungenen Helden zu würdigen, wie die nordwestlichen Minderheiten. Diese haben mehr Früchte als Gemüse angepflanzt. Eine der bekanntesten ist die Hami-Melone, die von den frühen Qiang im Nordwesten kultiviert wurde. Ein anderes Beispiel ist der Holzapfel, der sich vom westlichen Apfel unterscheidet. Auch die Walnuss stammt aus dem heutigen Westchina und erreichte die Zentralebene erst in der Han-Dynastie.

Es ist auch bekannt, dass die Pistazie, der Granatapfel und die Wassermelone über Xinjiang nach China gelangten. Gleichzeitig entstanden in der Region durch Zucht neue Arten. Ein Beispiel ist die Korlabirne, von der viele Experten sagen, dass sie die beste Mischung zwischen einer chinesischen und einer westlichen Birne ist. Die Traube ist wegen ihrer weiten Verbreitung die häufigste Frucht in der Region. Sie stammt ursprünglich aus der Region zwischen dem Kaspischen Meer und dem Schwarzen Meer. Lange bevor die ersten Trauben in der chinesischen Zentralebene auftauchten, wurde sie bereits in Xinjiang kultiviert.

Zum Traubenbau und zur Weinherstellung in Xinjiang gibt es reichhaltig Literatur aus der Han und der Jin-Dynastie. Im Jahre 2003 wurde in den Yanghai-Gräbern in Turfan eine 1,15 Meter lange Weinrebe gefunden. Dieser Fund, der schätzungsweise 2500 Jahre alt ist, deutet daraufhin, dass bereits in der Qin-Dynastie Weintrauben angepflanzt worden waren. Gleichzeitig tauchte auch Traubenwein auf, der bei den damaligen Chinesen sehr beliebt war. Doch weil er so knapp war, konnte er ausschließlich von hohen Beamten konsumiert werden.

Es gibt auch hier eine bekannte Legende: Ein reicher Mann namens Meng Tuo aus Shaanxi, der auch den Namen Bo Liang trug, soll den Eunuchen Zhang Liang bestochen haben, damit er ihm eine Flasche Wein besorgt. Kurz darauf wurde er Stadthalter von Liangzhou. Der Dichter Su Dongpo schrieb dazu in etwa folgende Zeilen: "Auch hundert Schlachten konnten aus einem General keinen Edelmann machen. Doch Bo Liang brauchte nur eine einzige Flasche Wein, um Stadthalter von Liangzhou zu werden" – was man auch als eine direkte Kritik an korrupten Beamten verstehen kann. Wein wurde schließlich während der Tang-Dynastie auch unter dem normalen Volk populär, nachdem der Weinbrauprozess entdeckt wurde. Seither konnte sich auch das Fußvolk Wein leisten.

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Quelle: Shanghai Daily

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