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04. 03. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

China und Deutschland

Neue Herausforderungen bieten neue Chancen Exklusiv

Schlagwörter: Chinesisch-deutsche Beziehungen in Zeiten der Krise

von Till Wöhler, Beijing

Am 2. März war der deutsche Botschafter in China, Dr. Michael Schaefer, live zu Gast im Studio von China.org.cn. Er hat sich unter anderem zu Wen Jiabaos "Zuversichtsreise", dem kulturellen Austausch sowie der Entwicklung chinesisch-deutscher Wirtschaftsbeziehungen in Zeiten der Krise geäußert.

German.china.org.cn: Herr Dr. Schaefer, als Diplomat sind Sie seit mehr als 30 Jahren im Auswärtigen Dienst der Bundesrepublik Deutschland tätig. Als studierter Jurist waren sie viele Jahre im multilateralen Bereich der UNO eingesetzt. Zum ersten Mal in Asien arbeiteten Sie von 1987-91 als stellvertretender Leiter der deutschen Botschaft in Singapur. In den letzten Jahren waren Sie auch politischer Direktor des Auswärtigen Amts, wo Sie unter anderm mit dem chinesischen Außenministerium eine Vielzahl internationaler Fragen verhandelten. Außerdem sind Sie Menschenrechtsexperte und Buchautor. Seit Sommer 2007 sind Sie als deutscher Botschafter in Beijing.

Michael Schaefer: Ich glaube, ich hätte zu keiner spannenderen Zeit nach China kommen können. Ich habe eine der wichtigsten Phasen in der Reform- und Öffnungspolitik Chinas miterlebt. Im Jahr 2008 standen natürlich die Olympischen Spiele, die Paralympischen Spiele im Mittelpunkt, aber auch andere Ereignisse; beginnend mit dem Erdbeben im Mai in Sichuan, das uns alle erschüttert hat, der ASEM-Gipfel im November, und am Ende des Jahres die Finanz- und Wirtschaftskrise, die nicht nur China, sondern auch uns in Europa heftig getroffen hat. Diese ersten achtzehn Monate waren für mich eine ausgesprochen fordernde und spannende Zeit.

Lassen Sie über die gegenseitigen Besuche sprechen. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat China das letzte Mal im Oktober 2008 besucht. Anfang 2009 hat Chinas Ministerpräsident Wen Jiabao Deutschland einen Besuch abgestattet. Vor wenigen Tagen ist die chinesische Wirtschaftsdelegation aus Europa zurückgekehrt. Beide Länder haben nunmehr vereinbart und erklärt, mit gemeinsamen Anstrengungen die Weltwirtschaft stabilisieren zu wollen. Wie konnten sich nach den Unstimmigkeiten von 2008 die chinesisch-deutschen Beziehungen nun positiv weiterentwickeln? Hat sich die deutsche China-Politik verändert?

Nein, in den wichtigen Punkten wurde die deutsche China-Politik nie geändert seit Aufnahme der gemeinsamen Beziehungen vor 35 Jahren. Jede Bundesregierung seit Helmut Schmidt hat die "Ein-China-Politik" in den Mittelpunkt der Beziehungen gestellt. Das ist sehr wichtig, weil das Vertrauen schafft, insbesondere auf der chinesischen Seite. Deutschland ist ein verlässlicher Partner Chinas in Europa. Natürlich gibt es mal Meinungsverschiedenheiten. Das gibt es in jeder Freundschaft, jeder Familie und auch zwischen Ländern. Die Art und Weise, wie wir diese Meinungsverschiedenheiten des Jahres 2008 bewältigt haben, zeigt, wie fest und wie breit angelegt die Partnerschaft zwischen Deutschland und China ist. Es gab eine Fülle wichtiger Besuche im letzten Jahr, und nicht zuletzt im November in Peking und im Januar in Berlin haben Angela Merkel und Wen Jiabao feststellen können, dass beide Länder eine wichtige strategische Partnerschaft verbindet.

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Quelle: german.china.org.cn

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