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09. 09. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Kulturaustausch

"Harmonie und kulturelle Vielfalt sind kein Widerspruch – sie ergänzen einander" Exklusiv

Schlagwörter: Richard Trappl Sinologie Konfuzius-Institut Chinesisch lernen

Von Annelie Dangel, Beijing

Der renommierte österreichische Sinologe Richard Trappl ist Direktor des Konfuzius-Instituts in Wien und außerordentlicher Professor am Institut für Ostasienwissenschaften (Bereich Sinologie) der Universität Wien. Herr Trappl hat beinahe 40 Jahre China-Erfahrung und wurde für besondere Verdienste im Rahmen der österreichisch-chinesischen Beziehungen ausgezeichnet.

Herr Trappl teilt aus seinem reichen Erfahrungsschatz.

Herr Trappl, es freut mich ganz besonders, Sie heute zu unserem Workshop der China International Publishing Group (CIPG) begrüßen zu dürfen. Meine erste Frage an Sie richtet sich an die Qualität der bisher von CIPG veröffentlichten Lehrwerke. Wie schätzen Sie, kommen die Lehrwerke im deutschsprachigen Raum bzw. in Österreich an, was kann verbessert werden und welche Meinung haben Sie persönlich zu den Lehrwerken?

Zuerst einmal bin ich sehr froh, dass mir als ausländischer Gast durch die Teilnahme an diesem sehr intensiven und lebendigen Workshop, bei dem ein reiches Aufgebot an wichtigen Verlagen und Organisationen wie die CIPG beteiligt sind, ermöglicht wird, in einer so aktiven Weise mitzuwirken. Ich halte in unserer globalisierten Welt den Dialog der Kulturen, der Nationen und der Menschen untereinander für enorm wichtig und in dieser Hinsicht auch den Dialog zwischen China und dem Westen, China und Europa sowie China und Österreich. Deshalb kann es auch nie genügend Lehrmaterial geben, seien sie von CIPG, von Hanban, der Organisation für Chinesisch als Fremdsprache, oder Universitätsverlagen veröffentlicht, die die Propagierung der chinesischen Sprache und Kultur sowie die Verbreitung neu konzipierter Lehrwerke fördern. Deshalb freue ich mich sehr, selbst an der Gestaltung neuer Lehrmaterialien mitarbeiten zu dürfen und bin stolz, dass eben diese vom Verlag für fremdsprachige Literatur bereits veröffentlicht wurden. Wichtig bei der Lehrwerkgestaltung sind die kreative Zusammenarbeit chinesischer und westlicher Lehrkräfte sowie der Einsatz neuer Medien, wie z.B. e-Learning, als Ergänzung zum Unterricht im Klassenraum. Mit Konfuzius‘ Worten, dass nur der Fehler in dem man verharrt ein wirklicher Fehler ist, sollten Defizite vergangener Lehrwerke bei der Generierung neuer Lehrmaterialien beseitigt werden.

Schüler in Österreich sollen dieses Jahr die Möglichkeit bekommen, Chinesisch als zweite Fremdsprache wählen zu können. Wie soll China ihrer Meinung nach seine Kultur und Sprache am besten in einem deutschsprachigen Land wie Österreich verbreiten?

Ich freue mich wirklich, dass die Einführung von Chinesisch als zweite Fremdsprache an österreichischen Gymnasien ermöglicht wird, da ich die frühe Förderung der chinesischen Sprache sehr befürworte, selbst schon in der Grundschule oder im Kindergarten. Deshalb haben wir vom Wiener Konfuzius-Institut gerade bei der Planung des Projekts eines trilingualen Kindergartens ins Leben gerufen, bei dem bereits die Kleinsten die Möglichkeit haben, auf spielerische Weise in die Sprachen Deutsch, Chinesisch und Englisch hineinzuwachsen. Besonders bei einer von europäischen Sprachen so unterschiedlichen Sprache wie Chinesisch scheint es wichtig, die Chance bieten zu können, Chinesisch noch vor dem Hochschulalter zu lernen. An der Wiener Sinologie wird es in Kürze die Möglichkeit geben, Chinesisch als Lehramtstudium zu studieren. Ziel soll sein, Lehrer auszubilden, die im Sekundär- als auch im Tertiärbereich sowie an Hochschulen und Volkshochschulen unterrichten. Um das Lehramtstudium für Chinesisch aufzubauen, wurde dem Institut für Ostasienwissenschaften (Bereich Sinologie) eine besondere Förderung von Seiten Chinas (Hanban) zugesichert.

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Quelle: german.china.org.cn

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