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13. 01. 2012 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
von Marc-Stephan Arnold, Beijing
Der Deutsch-Österreicher Andreas Laimböck ist Gründer und Geschäftsführer der Sprachschule LTL – "Live The Language". Als er 1999 als Student zum ersten Mal nach China kam, war er sogleich von der chinesischen Sprache und Kultur begeistert. Eine Begeisterung, die ihn bis heute nicht losgelassen hat. Im Exklusivinterview mit China.org.cn erzählt Laimböck, wie er es geschafft hat, in Beijing eine Sprachschule aufzubauen – und weshalb deutsche Unternehmen so gut wie keine deutschen Angestellten finden, die auf hohem Niveau Chinesisch sprechen.
China.org.cn: Herr Laimböck, Sie haben hier in Beijing eine Sprachschule gegründet. Bevor wir aber dazu kommen, möchte ich Ihnen gerne ein paar andere Fragen stellen.
A. Laimböck: Gerne.
Seit wann sind Sie denn schon hier in China?
Ich bin 1999 zum ersten Mal nach China gekommen. Ich war damals für ein Studienjahr in Hongkong. Nach diesem Jahr bin ich aber erstmal wieder zurück nach England, um mein Studium abzuschließen. Doch mir war damals schon klar, dass ich eines Tages unbedingt wieder nach China kommen wollte.
Was war das damals für ein Gefühl, hier in China zu sein?
Es war großartig! Ich hatte viel Spaß, bin viel mit Kommilitonen ausgegangen. Wir haben gefeiert, wie das halt so ist. Das einzig bedauerliche war, dass wir nur auf Englisch Unterricht hatten. Wir waren ja in Hongkong, da ist es natürlich kein Problem, mit Englisch zurechtzukommen. Aber ich hatte auch immer das Gefühl, etwas zu verpassen. Da war diese geheimnisvolle Welt der chinesischen Zeichen – aber ich war kein Teil dieser Welt, sie blieb für mich unerreichbar. Deshalb hatte ich immer das Gefühl, dass da noch etwas fehlt, dass ich etwas verpasse – und dass mir die entscheidenden Türen doch irgendwie verschlossen blieben. Das fand ich damals unheimlich frustrierend.
Sind Sie dann nach ihrem Studium sofort nach China zurückgekehrt?
Nein. Ich habe erstmal in England gearbeitet. Im Bereich Finanzen, für die Firma Ernest & Young. Das war schon ein guter Job, da konnte man richtig viel Geld verdienen. Aber ich merkte schnell, dass diese Arbeit nichts für mich war. Was nützt einem das ganze Geld, wenn man keinen Spaß hat?
Und was haben Sie gemacht, als Ihnen das klar wurde?
Ich habe ziemlich angestrengt darüber nachgedacht, was ich eigentlich machen will in meinem Leben, was mir Spaß macht. (schmunzelt) Und dabei kam ich dann darauf, dass ich am liebsten noch Chinesisch lernen würde. Denn dieses Verlangen war noch da, von meiner Zeit in Hongkong. Also bin ich erstmal zum Chinesischlernen nach Beijing gekommen. Ich habe dann für ein Jahr an der Beijing Language and Culture University (BLCU) Chinesisch studiert...
...und in einem Jahr fließend Chinesisch gelernt?
Nein. Das Studium an der BLCU war zwar toll. Ich hatte viele gute Lehrer. Aber es gab auch Probleme: einerseits waren die Klassen natürlich relativ groß, und andererseits gab es da einfach so viele Ausländer (lacht). Nein wirklich, da ist man auf einem Campus mit 5000 anderen Ausländern und man spricht und hört eigentlich nur Englisch, aber kein Chinesisch – zumindest außerhalb des Unterrichts. Deshalb war mir ziemlich schnell klar, dass ich auf keinen Fall auf dem Campus wohnen wollte. Die Entscheidung, außerhalb des Campus zu wohnen, war eine der insgesamt zwei Entscheidungen, die mein Chinesisch wirklich vorangebracht haben.
Quelle: german.china.org.cn
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