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13. 01. 2012 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Wie haben Sie es geschafft, hier in Beijing ihre Sprachschule aufzubauen? Ist das nicht verdammt schwer?
Also ich habe hier zuerst mal recht lange bei anderen ausländischen Firmen gearbeitet. Das waren alles große, internationale Betriebe. Da lernt man natürlich recht viel, man sammelt viele Erfahrungen. Als Ausländer hier in China eine Firma aufzubauen, ist nicht ganz einfach – allein schon von den organisatorischen, juristischen, finanziellen und anderen Anforderungen her. Aber es ist machbar. Wenn man es selbst machen will, dann muss man Chinesisch können. Also, wenn ich das alles ohne Chinesisch hätte schaffen wollen – das hätte niemals geklappt. Allein schon die ganzen Dokumente, die man da ausfüllen muss. Da gibt es zwar für beinahe jedes eine englische Übersetzung, aber bindend und vor Gericht gültig ist nur die chinesische Version. Und ich will schon genau verstehen, was ich da unterschreibe.
Aber auch dann, wenn man nicht gerade ein eigenes Unternehmen in China gründen will, hat man hier gute Karrierechancen. Vor allem als Europäer, der Chinesisch kann. Es gibt zum Beispiel einen gewaltigen Mangel an Deutschen, die Chinesisch sprechen. Einen ganz gewaltigen Mangel. Die Firmen würden liebend gern solche Leute einstellen, aber das deutsche Bildungssystem produziert diese Leute einfach nicht. Es gibt in Deutschland nur wenige Gymnasien, auf denen Chinesisch unterrichtet wird, und auch an den Unis gibt es zu wenige Sinologiestudenten, beziehungsweise viel zu wenige Absolventen mit einem hohen Sprachniveau im Chinesischen.
Seit wann gibt es ihre Schule denn jetzt schon?
Wir haben 2008 zu zweit angefangen. Inzwischen beschäftigen wir 22 Lehrer. Insgesamt haben wir jetzt 30 Mitarbeiter. Es war natürlich nicht immer ganz einfach, vor allem am Anfang nicht. Aber wenn man erstmal ein paar zufriedene Schüler hat, dann machen die die Schule bei ihren Freunden bekannt, und dann kommen die neuen Schüler von ganz alleine. In dieser Hinsicht ist es für uns heute viel einfacher geworden.
Wer sind denn ihre Schüler?
Wir haben zwei Arten von Schülern. Es gibt den lokalen Markt – das sind Leute, die hier in Beijing leben. Die unterrichten wir hauptsächlich, dass heißt, von diesen Kunden werden meist die klassischen Unterrichtsangebote in Anspruch genommen.
Die anderen, das sind Leute, die aus dem Ausland hier zu uns nach Beijing kommen. Wir haben immer mehr Schüler, die für einen Sprachurlaub hierher kommen. Das ist natürlich toll. Da bieten wir auch immer mehr an, wie zum Beispiel die Vermittlung eines Sprach- oder Tandempartners. Oder die Vermittlung eines chinesischen "Student Ambassadors", der mit dem ausländischen Schüler hier in Beijing und Umgebung etwas unternimmt, was beiden Spaß macht. Natürlich alles auf Chinesisch. Das ist kein klassischer Unterricht – aber eine bessere Möglichkeit, Chinesisch zu lernen, gibt es kaum. Die Idee dahinter ist, dass der Schüler die Möglichkeit hat, zu einem gleichaltrigen Chinesen eine persönliche Beziehung, vielleicht sogar eine Freundschaft aufzubauen – und eben etwas mit Chinesen zu unternehmen. Denn wenn ein Student oder Schüler hierher kommt – sobald der anfängt, nach Sanlitun zu gehen, war’s das. Dann hängt er in Bars und Diskos rum und spricht mit anderen Ausländern Englisch. So wird er aber kein Chinesisch lernen.
Quelle: german.china.org.cn
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