Die Nationale Kommission für Entwicklung und Reform, der oberste Preisregulierer des Landes, hat hartes Durchgreifen gegen die Manipulation von Lebensmittelpreisen angeordnet, nachdem eine Reihe von Industrieverbänden und Unternehmen Pläne für Preisanhebungen bekannt gegeben haben. Zu den Unternehmen zählen Hersteller von Instantnudeln und chinesische Schnellrestaurantketten.

Das Ministerium für zivile Angelegenheiten hat die Unterstützung zum Mindestlebensunterhalt für Familien mit niedrigem Einkommen um 15 Yuan (1,5 Euro) pro Monat angehoben.

Das staatliche Informationszentrum, ein Think-Tank der Kommission für Entwicklung und Reform, hat am vergangenen Freitag die drastischen Preisanstiege eingeräumt, aber versucht, mit Hinweis auf die stabilen Preise bei Industriegütern, Besorgnisse über eine umfassende Inflation zu besänftigen.

Lu Zhongyan, ein Mitarbeiter des Zentrums für Entwicklungsforschung des Staatsrates, pflichtet dem Informationszentrum bei. In den ersten sechs Monaten sei der Verbraucherpreisindex, ohne Lebensmittel- und Energiepreise, nur um 0,9 Prozent gestiegen. Ein Hinweis darauf, dass sich die Inflation auf einem sehr niedrigen Niveau bewege, meint Lu.

Der Sinn, den Verbraucherpreisindex ohne die Preise für Lebensmittel und Energie zu betrachten, liegt darin, dass Lebensmittel- und Energiepreise für Wetteränderungen und die internationale politische Situation anfällig sind und daher keinen guten Spiegel für substanzielle Veränderungen bei Angebot und Nachfrage darstellen.

Die Zentralbank empfiehlt dennoch die Lebensmittelpreise genau zu beobachten, da Lebensmittel im Gegensatz zu entwickelten Ländern 34 Prozent des Verbraucherpreisindex ausmachen.

Das staatliche Informationszentrum schätzt den Anstieg des VPI für das dritte Quartal auf 4,3 Prozent. Im ersten Halbjahr hatte der Anstieg 3,2 Prozent betragen. Im vierten Quartal werde sich das Wachstum verlangsamen, da die Lebensmittelpreise aufgrund eines größeren Angebots wieder fallen werden.

(China.org.cn, China Daily, 14. August 2007)