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13. 04. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Kontroversieller Film über Konfuzius

Ende März haben die Dreharbeiten für den ersten Film über den klassischen chinesischen Philosophen und Pädagogen Konfuzius begonnen. Die Besetzung der Hauptrolle hat einige Kontroversen und eine Debatte darüber ausgelöst, wie der Gelehrte ausgesehen haben mag.

Wenn Konfuzius wüsste, welche Kontroverse sein Name mehr als 2400 Jahre nach seinem Tod auslöst, würde der Inbegriff von Friede und guten Umgangsformen wahrscheinlich sagen: "Das Leben ist einfach, aber wir bestehen darauf, es kompliziert zu machen."

Anfang des Monats sagte der Schauspieler Pu Cunxin, dass er den Philosophen in einer Filmbiografie nicht spielen wollte, da es Probleme mit dem Drehbuch gebe. Er rief auch alle auf, gegen die Vorstellung aufzutreten, dass Konfuzius Kampfsport betrieben hätte. Hu Mei, die Regisseurin des Films, reagierte und sagte, dass sie Pu nie gefragt hätte, die Rolle zu spielen. Die erklärte auch, dass ihre Hauptfigur nie bei Kampfsport gezeigt werde. Sie meinte, der verehrte Denker konnte laut historischen Aufzeichnungen aber auch einen Pferdewagen fahren, war gut im Bogenschießen und ein Kriegsgeneral. Dennoch beruhigte dies die Debatte nicht, die durch Tatsache, dass Chow Yun-fat Konfuzius spielen würde, letzten Monat noch angeheizt wurde.

Chow, der aus zahlreichen Gangsterrollen in John Woos hartgesottenen Filmen und die Verkörperung des Kungfu-Meisters in "Chrouching Tiger, Hidden Dragon" bekannt ist, sagte einmal selbst, dass es für ihn nicht angemessen sei, eine Gelehrtenrobe zu tragen. Trotz dieser Bedenken und der Kritik begann Hu Ende März mit den Dreharbeiten und Chow spielt Konfuzius. "Ich glaube, Chow hat seine schauspielerischen Fähigkeiten in ‚Crouching Tiger, Hidden Dragon’ und ‚Anna und der König’ bewiesen. Er kann jede Rolle spielen", sagte Hu.

Dieser erste, jemals über Konfuzius gedrehte Film, wird 22 Millionen US-Dollar kosten und Konfuzius ab dem Alter von 17 Jahren zeigen.

Die Aufregung darüber, wer den antiken Gelehrten spielen wird, ist nicht grundlos. Konfuzius, der von 551 bis 479 v.Chr. lebte, ist weithin als großer Denker und Pädagoge angesehen. Seine Lehren über moralische Redlichkeit, die Pflichten eines Schülers und wie man ein Land regiert, hatten nicht nur in China, sondern auch in vielen anderen asiatischen Ländern, darunter Japan und Korea, großen Einfluss.

Die Frage ist, wenn Chow nicht wie Konfuzius aussieht, wer sieht so aus?

In einer chinesischen Fernsehsendung wurde 2006 eine Umfrage darüber gestartet, wie Konfuzius ausgesehen habe. Rund 60 Prozent sagten, dass sie sich ihn als dünn und klein vorstellten, während 40 Prozent ihn als stämmig und klein im Kopf hatten. In "Aufzeichnungen des Historikers" oder "Shiji", einer historischen Darstellung der Zeit von 109 bis 91 v.Chr. von Sima Qian, wird Konfuzius als ungewöhnlich aussehend beschrieben. Der Kopf sei in der Mitte eingedellt und an den Seiten höher gewesen. Im "Shiji" wird vom erwachsenen Konfuzius gesagt, dass er rund 1,9 Meter groß gewesen sei, womit er so groß wie ein durchschnittlicher Basketballer wäre. Es wird auch jemand zitiert, der Konfuzius als "groß, dünn und mit leicht grünlichem Teint" beschreibt.

In dem vor rund 2000 Jahren geschriebenen Kongcongzi wird Konfuzius als leicht bucklig mit langen Armen dargestellt. Im daoistischen Klassiker "Zhuangzi" wird erwähnt, dass Konfuzius Oberkörper länger war als sein Unterkörper.

Die meisten heutigen Zeichnungen von Konfuzius basieren auf der Darstellung von Wu Daozi, einem Maler aus der Tang-Dynastie (618-907). Darin wir der Philosoph als großer alter Mann mit langem Bart gezeigt. Er sieht gelehrt und freundlich aus.

Im September 2006 veröffentlichte die Konfuzius-Vereinigung ein "Standardportrait von Konfuzius". Es basiert noch auf dem Gemälde von Wu Daozi, aber der Philosoph wird als sanfter alter Mann in einer Robe, mit eckigem Gesicht, breitem Mund, großen Ohren und langem Bart portraitiert. Es verursachte eine ziemliche Aufregung. Einige verurteilten es und meinten, dass jeder und jede seine oder ihre eigene Vorstellung von Konfuzius habe und ein "Standardportrait" unbedeutend sei. Einige meinten, dass die Vereinigung nur Geld machen wolle, das sie das Urheberrecht auf das Portrait beanspruche und angeblich von jedem, der das Bild verwende, Geld kassieren wolle.

Ob Chow einen überzeugenden Konfuzius geben wird, oder nicht, wird sich weisen, aber Regisseurin Hu ist auf alle Reaktionen gefasst. "Es ist unmöglich, keine Kontroversen auszulösen, wenn man einen Film über Konfuzius macht", sagte sie. "Das ist der erste Film über Konfuzius und das macht ihn zu einem zweischneidigen Schwert. Einerseits kann niemand ruhigen Gewissens meine Wahl kritisieren, da niemand Konfuzius wirklich gesehen hat, andererseits hält sich jeder für zuständig, was ziemlich stressig ist."

Chow Yun-fat im Kostüm des Konfuzius.

Konzeptentwürfe für den Film Confucius enthüllt

Laotse und Konfuzius

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Quelle: China Daily

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