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22. 09. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

60 Jahre friedliche Befreiung Tibets

Schlagwörter: Tibet Befreiung

III. Weltweit anerkannte Erfolge

In den sechzig Jahren seit der friedlichen Befreiung Tibets hat Tibet unter Führung der Zentralen Volksregierung und mit Unterstützung der Bevölkerung anderer Landesteile sowie dank der Anstrengungen der verschiedenen Volksgruppen in Tibet einen epochalen Wandel von der feudalen Leibeigenschaft zum Sozialismus sowie von der Armut, der Isolation und der Rückständigkeit zur Öffnung, zu Wohlstand und zur Zivilisation durchgemacht. In allen Bereichen wurden großartige Erfolge erzielt, die weltweit Aufmerksamkeit erregt haben.

1. Erfolgreicher politischer Aufbau;

historischer Wandel durch Sozialismus

Nach der friedlichen Befreiung wurde die feudale Leibeigenschaft in Tibet abgeschafft und die regionale Autonomie der nationalen Minderheiten und der Sozialismus unter der demokratischen Diktatur des Volkes eingeführt. Die ehemaligen Leibeigenen und Sklaven sind seither Herren des Staates und der Gesellschaft. Sie wirken gleichberechtigt an nationalen Angelegenheiten mit und regeln lokale Angelegenheiten sowie Angelegenheiten ihrer Volksgruppe jeweils eigenständig. Im Jahr 2007 lag die Wahlbeteiligung auf der Ebene des Autonomen Gebiets, auf Bezirksebene sowie auf Ebene der Kreise und der Gemeinden bei 96,4 Prozent. Tibeter und Angehörige anderer nationaler Minderheiten machten 94 Prozent der 34 000 Abgeordneten aus. Derzeit stammen zwanzig Abgeordnete des Nationalen Volkskongresses aus dem Autonomen Gebiet Tibet, davon sind zwölf Tibeter, ein Angehöriger der Moinba und ein Angehöriger der Lhoba. Persönlichkeiten aus verschiedenen Schichten und Kreisen üben ihre demokratischen Rechte wie die Beteiligung an und die Mitbestimmung bei nationalen Angelegenheiten durch ihre Teilnahme an Politischen Konsultativkonferenzen auf verschiedenen Ebenen aus. Zurzeit sind mehrere Angehörige nationaler Minderheiten und religiöse Persönlichkeiten aus Tibet Mitglieder des Nationalkomitees der PKKCV. Die meisten Mitglieder des PKKCV-Komitees des Autonomen Gebiets Tibet seit seiner Gründung im Jahr 1959 sind Tibeter oder Angehörige anderer nationaler Minderheiten.

Die regionale Autonomie der nationalen Minderheiten wird im Rahmen der Gesetze ständig vorangetrieben. Seit der Gründung des Autonomen Gebiets Tibet wurden 279 lokale Vorschriften, Resolutionen und Beschlüsse erlassen, und zwar über politische Demokratie, die wirtschaftliche Entwicklung, Kultur und Bildungswesen, Sprache, Justiz, Gesundheitswesen, Denkmalschutz, Artenschutz sowie natürliche Ressourcen und Umweltschutz. Es wurde ein System lokaler Autonomievorschriften aus Autonomie- und Sonderbestimmungen gebildet, das die gesetzliche Grundlage für den Schutz der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Interessen der Tibeter und die Förderung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung in Tibet darstellt. Die Bestimmungen des Autonomen Gebiets Tibet über die Gesetzgebung, die Detaillierten Vorschriften des Autonomen Gebiets Tibet über die Wahl der Volkskongresse aller Ebenen, der Beschluss des Autonomen Gebiets Tibet über den Unterricht, den Gebrauch und die Entwicklung der tibetischen Sprache, die Resolution über die Wahrung der Einheit des Landes, die Stärkung der Eintracht der Volksgruppen und der Kampf gegen den Separatismus, die Verwaltungsbestimmungen des Autonomen Gebiets Tibet über den Denkmalschutz und die Bestimmungen des Autonomen Gebiets Tibet über den Umweltschutz sind Erfolge der Gesetzgebung und sind deutlich tibetisch geprägt. Tibeter und Angehörige anderer nationaler Minderheiten bilden den Hauptteil der Funktionäre im Autonomen Gebiet Tibet und das Rückgrat beim Aufbau und der Entwicklung Tibets. Seit der Gründung des Autonomen Gebiets waren alle Vorsitzenden des Ständigen Ausschusses des Volkskongresses und alle Gouverneure des Autonomen Gebiets Tibeter. Tibeter und Angehörige anderer nationaler Minderheiten machen 70,3 Prozent der gesamten Beamtenschaft des Autonomen Gebiets aus. Bei den leitenden Positionen auf Kreis- und Gemeindeebene beträgt die Zahl 81,6 Prozent. Zurzeit gibt es in Tibet 54 000 Techniker, von denen 76,8 Prozent Angehörige nationaler Minderheiten sind.

2. Sprunghafte wirtschaftliche Entwicklung;

deutlich höherer Lebensstandard

Vor der friedlichen Befreiung war die Wirtschaft in Tibet lange stagniert, alle Wirtschaftsbereiche waren zurückgeblieben und das Volk lebte in bitterer Armut. Mit der friedlichen Befreiung hat Tibet einen Weg der sprunghaften Entwicklung beschritten. Zur Förderung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung hat die Zentralregierung entsprechend den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Gegebenheiten Tibets dem Gebiet eine Reihe von Privilegien eingeräumt und es personell, materiell und finanziell aktiv unterstützt, und zwar in den Bereichen Finanz- und Steuerwesen, Investitionen, Infrastruktur, industrielle Entwicklung, Landwirtschaft, Umweltschutz, Bildung, Gesundheitswesen, Wissenschaft und Technik, Kultur, Sport etc. Das Autonome Gebiet Tibet führt keine Mittel an den Staatshaushalt ab. Die zentralen Finanzbehörden erhöhen hingegen ständig die Transferzahlungen an Tibet. Die staatlichen Subventionen für Tibet von 1952 bis 2010 betrugen insgesamt 300 Milliarden Yuan, bei einer jährlichen Steigerung um durchschnittlich 22,4 Prozent. Die Direktinvestitionen der Zentralregierung in Tibet in den letzten sechzig Jahren beliefen sich auf mehr als 160 Milliarden Yuan. In verschiedenen Perioden wurden 43, 62, 117 und 188 wichtige Bauprojekte in Tibet fertiggestellt, welche die langfristige Entwicklung förderten und den Lebensstandard der Bevölkerung steigerten. Die neuen Straßen, Bahnlinien, Flughäfen, Kommunikationseinrichtungen und Kraftwerke verbesserten die Infrastruktur sowie die Produktions- und Lebensbedingungen. Mehrere Provinzen und regierungsunmittelbare Städte, zentrale Staatsorgane und staatliche Großunternehmen gingen zwischen 1994 und 2010 in sechs Gruppen zur Unterstützung des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aufbaus in Tibet Partnerschaften mit den entsprechenden tibetischen Einrichtungen ein, setzten 4393 Hilfsprojekte mit Investitionen von insgesamt 13,3 Milliarden Yuan in Tibet um und entsandten 4742 fähige Kader nach Tibet.

Mit Hilfe der Unterstützung der Zentralregierung und anderer Teile Chinas erlebte die Wirtschaft Tibets eine historisch einmalige sprunghafte Entwicklung. Von 1959 bis 2010 wurden in Tibet insgesamt 275,1 Milliarden Yuan fixes Kapital investiert, bei einer jährlichen Steigerung um durchschnittlich über 15 Prozent. Von 1994 bis 2010 waren es 264,3 Milliarden Yuan, bei einem jährlichen Wachstum von durchschnittlich über 20 Prozent. Das regionale Bruttoinlandsprodukt von Tibet stieg von 129 Millionen Yuan im Jahr 1951 preisbereinigt um das 111,8fache auf 50,746 Milliarden Yuan im Jahr 2010, das ist ein jährliches Wachstum von durchschnittlich 8,3 Prozent. Seit 1994 stieg es 18 Jahre lang durchschnittlich um 12 Prozent pro Jahr. Während des 11. Fünfjahrplanes von 2006 bis 2010 überschritt das BIP von Tibet zuerst 30, dann 40 und schließlich 50 Milliarden Yuan. Im Jahr 2010 betrug es 17 319 Yuan pro Kopf; die budgetierten Haushaltseinnahmen beliefen sich auf 3,665 Milliarden Yuan und stiegen in den letzten acht Jahren jährlich um durchschnittlich mehr als 20 Prozent. Die moderne Industrie in Tibet wurde aus dem Nichts geschaffen. Nun gibt es eine moderne Struktur tibetischer Prägung mit mehr als zwanzig Branchen, darunter Energie, Leicht- und Textilindustrie, Maschinenbau, Bergbau, Baumaterial, Chemie, Arzneimittel- und Lebensmittelherstellung, Kunsthandwerk und die Herstellung traditioneller tibetischer Arzneimittel. Der Bruttoproduktionswert der tibetischen Industrie stieg von 1,4 Millionen Yuan im Jahr 1956 auf 7,561 Milliarden Yuan im Jahr 2010, das ist ein jährliches Wachstum um durchschnittlich 14,1 Prozent. Konkurrenzfähige Industriebranchen tibetischer Prägung entwickeln sich ständig. Das Kupfer-Bergwerk in Gyama wurde in Betrieb genommen und ging mit Erfolg in Hongkong an die Börse. Eine Reihe von Spezialprodukten wie Hochlandgerstenbier Lhasa, das Mineralwasser 5100 und tibetische Arzneimittel der Marke Ganlu eroberten die Märkte sowohl in China als auch im Ausland. Der Tourismus entwickelt sich rasch und stetig. 2010 kamen 6 851 400 Touristen nach Tibet und die Einnahmen aus dem Tourismus betrugen 7,14 Milliarden Yuan. Tibet ist auf dem Weg, eines der wichtigsten Reiseziele der Welt zu werden. Grundlegende Branchen wie die Energiewirtschaft und das Verkehrswesen entwickeln sich schwunghaft. Vor der friedlichen Befreiung gab es in Tibet nur ein kleines Kraftwerk mit einer Leistung von 125 Kilowatt, das ausschließlich einer Minderheit von Aristokraten der Oberschicht zur Verfügung stand. Nun gibt es in Tibet ein neues Stromnetz, gespeist von Wasserkraft, Erdwärme, Wind- und Sonnenenergie, wobei die Wasserkraft am wichtigsten ist. 2010 hatten die Kraftwerke Tibets eine installierte Leistung von insgesamt 974 Megawatt; über 82 Prozent der tibetischen Bevölkerung werden mit Elektrizität versorgt. Ein Projekt, das Stromnetz Tibets mit jenem der Provinz Qinghai zu verbinden, wurde begonnen, um die Isolation des tibetischen Stromnetzes zu beenden. Vor der friedlichen Befreiung gab es in Tibet keine einzige Landstraße; heute gibt es ein umfassendes Verkehrs- und Transportnetz aus Straßen, Flug- und Bahnlinien sowie Pipelines in Tibet. Alle Gemeinden und über 80 Prozent aller Dörfer sind an das Straßennetz angeschlossen, das eine Gesamtlänge von 58 200 Kilometern hat. Mit dem Durchstich des Galung-La-Tunnels ist bald auch Mêdog als letzter Kreis in China über eine Landstraße zu erreichen. Seit der Inbetriebnahme der Eisenbahnlinie Qinghai–Tibet hat Tibet erstmals eine Eisenbahnverbindung. Die Anflugbefeuerung am Flughafen Lhasa-Konggar wurde in Betrieb genommen; der Flughafen Nyingchi-Mainling, der Flughafen Ngari-Günsa und der Flughafen Xigazê-„Friede“ nahmen den Betrieb auf. Damit sind nun auch Nachtflüge in Tibet möglich und es gibt nicht mehr nur einen einzigen Flughafen im Autonomen Gebiet. Das Zentrum Lhasa-Konggar wird durch die Flughäfen Qamdo-Bangda, Nyingchi-Mainling, Ngari-Günsa und Xigazê-„Friede“ ergänzt; 22 internationale und inländische Flugstrecken wurden freigegeben. Im alten Tibet wurden Informationen von Personen und Lasttieren über Poststationen weitergeleitet. Heute wird Informationstechnologie eingesetzt; moderne Kommunikationsstrukturen mit Glasfaserkabeln, Satellitenübertragungen und Internet als Hauptträger wurden errichtet. Fast alle Gemeinden in Tibet sind an das Breitbandnetz und alle Dörfer sind an das Telefonnetz angeschlossen. Im alten Tibet hingen die landwirtschaftlichen Erträge von der Gnade der Witterung ab. Ackerbau und Viehzucht wurden mittlerweile stark modernisiert. Die Wertschöpfung des primären Sektors in Tibet stieg von 128 Millionen Yuan im Jahr 1959 auf 6,813 Milliarden Yuan im Jahr 2010, eine jährliche Zunahme um durchschnittlich 4,8 Prozent. Die Getreideerträge stiegen von 182 900 Tonnen im Jahr 1959 auf 920 000 Tonnen im Jahr 2010, die Hektarerträge stiegen von 1365 auf 5361 Kilogramm im Jahr 2008 und der Viehbestand stieg von 9,56 Millionen auf 23,21 Millionen Tiere im Jahr 2010. Vor der friedlichen Befreiung hatte mehr als 90 Prozent der tibetischen Bevölkerung keine eigene Wohnung sowie nicht genügend Kleidung und Nahrung. In den letzten sechzig Jahren wurden die Lebensbedingungen des tibetischen Volkes ständig verbessert und der Lebensstandard erhöht. Im Jahr 1951 betrug die durchschnittliche Wohnfläche der Stadtbevölkerung in Tibet weniger als drei Quadratmeter pro Kopf. Ende 2010 erhöhte sich die Zahl auf 34,72 Quadratmeter. 2006 begann in Tibet der „neue sozialistische Aufbau auf dem Land“. Durch das Projekt zur Verbesserung der Wohnbedingungen konnten 274 800 Haushalte von Bauern und Nomaden – 1 402 100 Menschen – in neue Häuser einziehen. Die Pro-Kopf-Wohnfläche stieg auf 24 Quadratmeter. Das Ziel, jedem bedürftigen Haushalt auf dem Land in Tibet eine neue Wohnung zur Verfügung zu stellen, wurde realisiert. Zugleich wurde der Aufbau von Infrastruktur wie der Wasser-, Strom- und Gasversorgung, der Telekommunikation, des Rundfunk- und Fernsehnetzes, des Postwesens sowie des Umweltschutzes auf dem Land vorangetrieben, was zu epochalen Veränderungen geführt hat. 85,7 Prozent der Gemeinden haben jetzt eine Postverbindung; 99,7 Prozent der Gemeinden und 81,2 Prozent der Dörfer sind an das Straßennetz angeschlossen. 1 532 000 Bauern und Nomaden haben Zugang zu sicherem Trinkwasser und 91,2 Prozent der Bauern und Nomaden verwenden jodiertes Speisesalz. 2010 betrug das Nettoeinkommen der Bauern und Nomaden durchschnittlich 4138,7 Yuan pro Kopf und Jahr; sein Wachstum betrug seit acht Jahren über zehn Prozent. Das verfügbare Einkommen der Stadtbevölkerung betrug durchschnittlich 14 980 Yuan. Das Volk wird immer reicher und der Konsum wird diversifiziert: Kühlschränke, Farbfernseher, Computer, Waschmaschinen, Motorräder, Mobiltelefone etc. haben Eingang in normale Haushalte gefunden. Auf hundert Haushalte auf dem Land kommen 73,45 Farbfernseher, 52,64 Mobiltelefone und 3,98 Privatautos. In Lhasa kommen auf hundert Haushalte 63 Computer, 182 Mobiltelefone und 32 Privatautos. Bei modernen Kommunikationsmitteln wie Rundfunk, Fernsehen, Telekommunikation und Internet, die im Alltag der Bevölkerung fest verankert sind, hält Tibet Schritt mit den anderen Teilen des Landes und sogar mit dem weltweiten Durchschnitt.

3. Sozialsystem – Bildung, Gesundheitswesen

und Sozialversicherung

Im alten Tibet gab es keine einzige Schule im modernen Sinne. Der Klerus hatte das Monopol auf Bildung und es gab nur einige Schulen für Beamte aus dem Klerus, in denen die meisten Studenten Adlige waren. Leibeigene und Sklaven hatten kein Recht auf Bildung. Weniger als zwei Prozent der Kinder im Schulalter besuchten eine Schule und die Analphabetenrate betrug 95 Prozent. Von moderner Wissenschaft und Technologie konnte keine Rede sein. Von 1951 bis 2010 investierte der Staat 40,73 Milliarden Yuan ins Bildungswesen in Tibet, wodurch die Entwicklung desselben kräftig vorangetrieben wurde. Heute hat Tibet ein modernes Bildungswesen tibetischer Prägung mit Vorschulbildung, Grund-, Mittel-, Berufs-, Hoch-, Erwachsenen- und Sonderschulen. 2010 gab es in Tibet sechs Hochschulen, 122 Mittelschulen und 872 Grundschulen, in denen insgesamt mehr als eine halbe Million Schüler und Studenten lernten. Mehr als 20 000 tibetische Schüler besuchten Schulen in anderen Teilen Chinas; an 42 Berufsschulen in zwölf anderen Provinzen und regierungsunmittelbaren Städten wurden tibetische Klassen eingerichtet. Die Einschulungsrate der schulpflichtigen Kinder beträgt 99,2 Prozent; 98,2 Prozent der Grundschulabsolventen steigen in die Unterstufe der Mittelschule auf; 60,1 Prozent davon werden in die Oberstufe der Mittelschule aufgenommen. 23,4 Prozent der Mittelschulabgänger werden zum Hochschulstudium zugelassen. Die Analphabetenrate der 15- bis 49-Jährigen ist auf 1,2 Prozent gesunken. Tibeter, die heute über 15 Jahre alt sind, haben eine durchschnittliche Bildungsdauer von 7,3 Jahren. Der Staat übernimmt die Kosten für Verpflegung, Unterkunft und Bildung der Bauern- und Nomadenkinder sowie für Kinder aus städtischen Familien mit finanziellen Schwierigkeiten, die Kindergärten, Grund- und Mittelschulen besuchen. Diese Subventionen betragen derzeit jährlich 2000 Yuan pro Schüler. Wissenschaft und Technik wurden aus dem Nichts geschaffen und rasch entwickelt. 2010 gab es in Tibet 34 selbstständige Forschungsinstitute, neun private Forschungsinstitute und 140 Organisationen für die Verbreitung von Landwirtschaftstechnik; die Zahl der Fachleute betrug 52 107. 3253 wissenschaftlich-technische Schwerpunktprojekte auf nationaler Ebene und auf Ebene des Autonomen Gebiets wurden fertiggestellt. Die Beiträge der Wissenschaft und Technik zur wirtschaftlichen Entwicklung nahmen erheblich zu. Sie trugen 33 Prozent zum Wirtschaftswachstum und 40 Prozent zum Wachstum der Landwirtschaft bei.

Das Gesundheitswesen wird ständig entwickelt und vervollkommnet. Vor der friedlichen Befreiung gab es in Tibet nur drei kleine und primitiv ausgestattete Regierungsinstitutionen für traditionelle tibetische Medizin und wenige Privatkliniken, die insgesamt weniger als hundert Beschäftigte hatten. Ende 2010 gab es in Tibet 1352 Einrichtungen zur medizinischen Versorgung auf verschiedenen Ebenen und verschiedener Typen. Es gab 8838 Krankenhausbetten und 9983 medizinische Fachkräfte. Ein umfassendes System der medizinischen Versorgung der Bauern und Nomaden wurde errichtet, wobei die staatliche Finanzierung die wichtigste Rolle spielt, und individuelle Beiträge, die Versicherung für schwere Krankheiten und der medizinische Beistand mitwirken. Ein Netz aus Einrichtungen zur medizinischen Versorgung mit Lhasa als Zentrum hat sich herausgebildet, das die Städte und das Land in Tibet abdeckt; in jeder Gemeinde gibt es ein Krankenhaus und in jedem Dorf gibt es eine medizinische Station. Die Gesundheitssituation des tibetischen Volkes wurde erheblich verbessert. Die Sterblichkeit von Schwangeren konnte von 5000 pro 100 000 im Jahr 1959 auf 174,78 pro 100 000 und die Säuglingssterblichkeit von 430 Promille vor der friedlichen Befreiung auf 20,69 Promille gesenkt werden. Die Lebenserwartung der Tibeter stieg von 35,5 auf 67 Jahre. Nach der 6. landesweiten Volkszählung im Jahr 2010 stieg die Bevölkerungszahl Tibets von einer Million vor der friedlichen Befreiung auf 3 002 200. 90,48 Prozent der Bevölkerung bzw. 2 716 400 Personen in Tibet sind Tibeter. In Tibet wurde ein Sozialversicherungssystem aus Renten-, Kranken-, Arbeitslosen-, Unfall- und Mutterschaftsversicherung gebildet, das die Bevölkerung in den Städten und auf dem Land einbezieht. Im November 2009 wurde die Sozialversicherung neuen Typs auf dem Land in Tibet eingeführt. Bis Ende 2010 wurden in 73 Kreisen Pilotprojekte durchgeführt und insgesamt 76 315 500 Yuan an Bauern und Nomaden ab 60 Jahren vergeben. Rentner von Unternehmen erhalten eine Rente von 2439 Yuan, höher als der landesweite Durchschnitt. Der Stadtbevölkerung werden von der Krankenversicherung 75,1 Prozent der Kosten für Krankenhausaufenthalte erstattet. Die Obergrenze für die Erstattung betrug im Jahr 2010 130 000 Yuan, das war das 8,7fache des durchschnittlichen verfügbaren Einkommens der Stadtbevölkerung von 14 980 Yuan. 1 662 300 Personen in Tibet waren versichert und insgesamt wurden 1,732 Milliarden Yuan ausgezahlt. Die Zahl der Arbeiter und Angestellten in den Städten betrug 527 100 und die Rate der registrierten Arbeitslosen betrug 3,81 Prozent.

4. Kultur und Religionsfreiheit

Die Zentralregierung und die Regierung des Autonomen Gebiets Tibet legen großen Wert auf die Pflege, den Schutz und die Entwicklung der tibetischen Kultur. Der Unterricht, der Gebrauch und die Entwicklung der tibetischen Sprache sind gesetzlich geschützt. Die tibetische Schrift war die erste Schrift einer nationalen Minderheit Chinas, für die ein internationaler Kodierungsstandard für den Datenaustausch geschaffen wurde. Der Staat hat insgesamt 1,45 Milliarden Yuan für die Restaurierung und den Schutz von Baudenkmälern wie des Potala, des Norbulingka und des Klosters Sa’gya eingesetzt. 76 Elemente der tibetischen Kultur wie traditionelles Kunsthandwerk, volkstümliche Malerei und traditionelles Drama wurden in die Liste des immateriellen Kulturerbes auf nationaler Ebene aufgenommen und 53 Personen wurden auf die nationale Liste der Träger immateriellen Kulturerbes gesetzt. Der Potala, das Kloster Jokang und der Norbulingka wurden in die Liste des Weltkulturerbes und die tibetische Oper und das Epos König Kêsar in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Die traditionelle tibetische Medizin und Pharmakologie sind international bekannt geworden; die Tibetologie entwickelt sich schwungvoll.

Rundfunk und Fernsehen sowie Presse und Verlagswesen entwickeln sich schnell. 2010 gab es in Tibet vier Radiosender, fünf Fernsehsender, 27 Mittelwellensender und -relaisstationen, 68 Rundfunk- und Fernsehrelaisstationen auf Kreisebene und 9371 Rundfunk- und Fernsehübertragungsstationen auf Gemeinde- und Dorfebene. In Tibet wurde das erste Zentrum für die Synchronisierung von Rundfunk- und Fernsehprogrammen sowie Filmen in eine Minderheitssprache gegründet: das Zentrum für die Synchronisierung von Rundfunk- und Fernsehprogrammen sowie Filmen in tibetischer Sprache. 380 000 Haushalte von Bauern und Nomaden können per Satellit 55 digitale Rundfunk- und Fernsehprogramme empfangen. Die Reichweite der Radiosender betrug 90,28 und die der Fernsehsender 91,4 Prozent. Gegenwärtig gibt es in Tibet 58 offen erhältliche Zeitungen und Periodika. Es erschienen 12 000 Buchtitel auf Chinesisch und Tibetisch mit einer Gesamtauflage von 250 Millionen Exemplaren. In Tibet gibt es zehn professionelle Kunstensembles, mehr als 500 Laienspielgruppen und Spielgruppen für tibetisches Drama sowie 19 Volkskunstensembles auf Kreisebene. Eine Reihe traditioneller volkstümlicher Feste wie das Xodoin (Joghurtfest), das Qomolangma-Kunstfest in Xigazê und das Pferderennenfest in Nagqu werden gepflegt und entwickelt. In Tibet werden mit großem Aufwand Projekte für die kulturellen Bedürfnisse der Bevölkerung durchgeführt, z. B. das Projekt für den Anschluss jedes Dorfes und jedes Haushalts an Radio und Fernsehsender, das Projekt für die gemeinsame Nutzung kultureller Ressourcen und der Bau von Kulturzentren und -stätten auf der Ebene der Kreise, Gemeinden und Dörfer, um der ganzen Bevölkerung den Zugang zu Mehrzweck-Kulturzentren und zu den kulturellen Informationen und Ressourcen auf Kreisebene zu ermöglichen. Eine Reihe künstlerischer Werke tibetischer Prägung und zeitgenössischen Charakters wurden geschaffen. Die Quantität und die Qualität der künstlerischen Werke wurden erheblich erhöht. Die Religionsfreiheit wird respektiert und geschützt. In Tibet sind alle Religionen und Konfessionen gleichberechtigt. Das System der Zhügu (Reinkarnationen hochgestellter Lamas) wird als einzigartige Tradition des tibetischen Buddhismus in vollem Maß respektiert; traditionelle Aktivitäten wie das Studium buddhistischer Schriften, Debatten über Sutras, Mönchsweihen und Einweihungen in höhere esoterische Lehren sowie das Leben nach den Ordensregeln laufen normal ab, ebenso das Programm der Prüfungen und höheren Weihen für die Mönche in den Klöstern. Die Religionsfreiheit des tibetischen Volkes aus verschiedenen Volksgruppen wird vollauf gewährleistet. Die Zentrale Volksregierung hat berühmte religiöse Stätten wie den Potala, die Klöster Jokang, Zhaxilhünbo, Zhaibung, Sêra und Sa’gya unter nationalen Denkmalschutz gestellt. Gegenwärtig gibt es in Tibet über 1700 religiöse Stätten sowie 46 000 Mönche und Nonnen. Die Gläubigen nehmen jedes Jahr an religiösen Festen und Zeremonien wie dem Saga Dawa (4. Monat des traditionellen tibetischen Kalenders, in dem Buddha geboren, ins Nirvana eingegangen und gestorben sein soll) teil. Jährlich fahren mehr als eine Million Pilger nach Lhasa.

5. Umweltschutz

Tibet gilt als wichtiger ökologischer Schutzwall und Sicherheitsschild Chinas. Vor der friedlichen Befreiung konnte vom Umweltschutz keine Rede sein. Seit der friedlichen Befreiung, vor allem seit der Einführung der Reform- und Öffnungspolitik, legen die Zentralregierung und die Regierung des Autonomen Gebiets Tibet großen Wert darauf und haben enorme finanzielle Mittel und zahllose Arbeitskräfte dafür eingesetzt. 2002 beschloss die Zentralregierung, 160 Schwerpunktprojekte für den Umweltschutz in Tibet durchzuführen. Die Regierung hat während des 10. Fünfjahrplanes 3,243 Milliarden Yuan für den Umweltschutz in Tibet bereitgestellt; die Zahl stieg während des 11. Fünfjahrplanes auf 10,162 Milliarden Yuan, das war mehr als das Dreifache der Investitionen während des 10. Fünfjahrplanes. Der Volkskongress und die Regierung des Autonomen Gebiets Tibet haben mehr als dreißig Vorschriften und Regeln wie das Flächenwidmungs-, das Wasser- und das Steppengesetz erlassen, womit ein umfassendes System aus lokalen Gesetzen für den Umweltschutz geschaffen wurde. Zugleich wurden große Anstrengungen unternommen, um in Tibet Projekte zum Schutz der Naturwälder sowie zur Zurückverwandlung von Ackerland in Wald und von Weideland in Steppe voranzutreiben; mit großer Kraft werden die Bodenerosion und die Desertifikation aufgehalten sowie Wasserläufe saniert und geologische Katastrophen aktiv bekämpft. Tibet begann als erste Provinz mit Pilotversuchen, den Schutz der Steppe zu belohnen. Dank des Projekts für die Ersetzung von Holz als Brennmaterial werden 150 000 Bauern und Nomaden nun mit Biogas versorgt. Derzeit gibt es in Tibet 21 ökologische Schutzzonen, sieben nationale Waldparks, drei Geoparks, ein Landschaftsgebiet nationaler Ebene und 47 Naturschutzgebiete verschiedener Ebenen. Die Naturschutzgebiete machen 34,5 Prozent der Gesamtfläche von Tibet aus, womit Tibet in China an erster Stelle liegt. Der Anteil der Waldflächen an der Gesamtfläche ist von 1 Prozent vor der friedlichen Befreiung auf 11,91 Prozent gestiegen und insgesamt sechs Millionen Hektar Feuchtgebiete stehen unter Schutz. Nach aktuellen Umweltberichten sind das Wasser und die Luft in Tibet nicht belastet. Das Ökosystem Tibets ist nach wie vor unberührt und eines der besten der Welt. Tibet befindet sich auf dem Weg der nachhaltigen Entwicklung, wobei die wirtschaftliche Entwicklung und der Umweltschutz gleichermaßen gefördert werden. Am 2. März 2009 billigte die Zentralregierung einen Plan für den Schutz und für den Aufbau eines ökologischen Sicherheitsschildes in Tibet (2008–2030), nach dem 15,5 Milliarden Yuan investiert und bis 2030 in Tibet ein solcher Schutzwall aufgebaut werden sollen.

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Quelle: german.china.org.cn

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