Internationales Festival des immateriellen Kulturerbes

Die einstündige Parade fand im Anschluss an die Ansprachen von lokalen und regionalen Beamten statt, die die Errungenschaften Chinas und Chengdus beim Schutz seines immateriellen Kulturerbes lobten. Die Parade begann mit einer Aufführung der Beeindruckenden Gong und Trommel Gruppe aus der nordchinesischen Provinz Shanxi.

Die ohrenbetäubenden Gongs und Trommeln sorgten für viel Beifall beim begeisterten Publikum. Die Beeindruckende Gong und Trommel Gruppe aus Shanxi gilt als die beste des Landes und ist seit den 1980er Jahren bei vielen in- und ausländischen Veranstaltungen aufgetreten.

Im Anschluss folgten Sänger und Tänzer aus Rumänien, Südkorea, Russland, Afrika, Brasilien und Mexiko sowie Aufführungen der chinesischen ethnischen Gruppen der Tibeter und der Qiang, Akrobaten aus der ostchinesischen Provinz Jiangsu, Shaolin Mönche, die Kampfkunst vorführten sowie Feuer spuckende Sichuanoperndarsteller und Drachentänzer aus Sichuan.

"Ihre Vorführungen und ihre traditionellen Kostüme waren herrlich und wunderbar anzuschauen", sagt Ran. "Ich kenne viele Orte auf der Liste des Weltkulturerbes, aber ich wusste nicht, was immaterielles Kulturerbe ist. Ich habe auf der Parade viel darüber gelernt."

Viele der Zuschauer hielten die Darsteller auf Grund ihrer wunderbaren Aufführungen für Profis. Aber Qiang Ba, ein Tibeter im mittleren Alter der eine Tanzgruppe aus Qamdo in Tibet anführte, erklärt: "Alle Tänzer sind eigentlich Bauern und haben gemeinsam zwei Monate lang geübt."

Die Aufführungen lockten nicht nur lokale Bürger wie Ran an, sondern auch Tang Rongmei, eine 67 Jahre alte amerikanische Professorin, die an der Guangya-Schule in Chengdu unterricht sowie 15 ihrer Studenten.

Tang, eine Erziehungswissenschaftlerin die an der Columbia University ihren Abschluss gemacht hat, unterrichtet eine Gruppe von Lehrerinnen aus verschiedenen ländlichen Gegenden Sichuans.

Tang hatte 1999 mit einigen amerikanischen Studenten den Shaolin-Tempel besucht, daher gefielen ihr die Vorführungen der Mönche am besten. "Für mich repräsentiert die Kampfkunst der Shaolin wie das Leben seien sollte – dynamisch und konzentriert", sagte Tang.

"Keine meiner Studentinnen wusste von der Eröffnungszeremonie oder der Parade, bevor ich ihnen am Tag vorher davon erzählte. Aber sie waren alle froh, die Vorführungen zu sehen und haben ständig Fotos gemacht", erzählt Tang. "Eine sagte, sie habe noch nie in ihrem Leben etwas so prachtvolles gesehen."


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