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08. 12. 2008 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Protektionismus

EU will China mit Antidumping-Zöllen und Importverboten bestrafen

Kurz nach der Absage des EU-China-Gipfels haben die Europäische Union und Frankreich Antidumping-Maßnahmen und Importverbot gegen chinesische Produkte beschlossen. Stahlschrauben, Stühle, Schuhe und Soja-Produkte sind betroffen.

Der Verkauf von chinesischen Produkten in die Europäische Union ist am Wochenende erneut erschwert worden. So hat Frankreich am vergangenen Samstag angekündigt, ab dieser Woche den Import von in China produzierten Stühlen und Schuhen teilweise zu verbieten. Diesen Verboten gingen jeweils ein Produkte-Skandal voraus: Bereits anfangs November musste die französische Modekette Etam einige Tausend Schuhepaare zurückrufen. Ein Monat zuvor hatte das Möbelhaus Conforama 38.000 aus China kommende Stühle und Sofas zurückrufen. Der Grund war jeweils, dass die Stühle mit dem Pilzgift Dimethyl Fumarate behandelt worden waren. Der französische Staatssekretär für Fragen des Verbraucherschutzes, Luc Chatel, appellierte sogar an die EU, den Import der mit dem Pilzgift behandelten Produkte europaweit zu verbieten.

Doch dieses ist nicht das einzige Produkt, das nicht mehr nach Europa soll. Auch Stahlschrauben sind nun mit Handelshemmnissen belegt. Die EU-Kommission hat am 3. Dezember beschlossen, ein Antidumping-Zoll von 87,3 Prozent auf die Einfuhr chinesischer Stahlschrauben in die EU zu erheben. Experten befürchteten, dass diese Regel die Arbeitsplätze von über 10.000 Menschen in China in Gefahr bringen könnte. Die chinesischen Produzenten stellen die Fairness dieser Maßnahme in Frage, vor allem weil zwei chinesische Tochterfirmen führender europäischer Hersteller ausgenommen werden sollen. Der Beschluss sei ein großer Schlag für die chinesischen Fabriken in der Branche, heisst es dort. Ein derart hoher Zoll komme einem Verkaufsverbot gleich. Ein Analyst meinte, die chinesischen und europäischen Stahlschrauben zielen jeweils auf verschiedene Kundengruppen.

Außerdem plant die Europäische Union, chinesische Soja-Produkte zu verbieten.

Berücksichtigt man die Spannungen zwischen China und Frankreich, sind diese Maßnahmen kein Zufall: China hatte Ende November den China-EU-Gipfel wegen der Begegnung zwischen Sakozy und dem Dalai-Lama verschoben. Damit ist auch die vom chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiabao organisierte Einkaufstour geplatzt. So hatten beim Gipfel eine Gruppe aus 150 Vertretern großer chinesischer Unternehmen in der EU Produkte im Wert von Milliarden Euro kaufen wollen.

Stahlschrauben

EU belegt chinesische Kerzen mit Strafzöllen

Eine schöne Bescherung: Ausgerechnet kurz vor Weihnachten hat die EU Strafzölle von bis zu 66 Prozent auf chinesische Kerzen eingeführt. Während sich europäische Kerzenhersteller freuen, ziehen Einzelhandelsketten und Endverbraucher den Kürzeren.

Chinesische Exporteure bedauern Antidumpingzölle der EU auf Schrauben

Die Europäische Kommission will auf Schrauben und Bolzen Schutzzölle von bis zu 87 Prozent erheben. Die chinesischen Produzenten stellen die Fairness dieser Maßnahme in Frage, vor allem weil zwei chinesische Tochterfirmen führender europäischer Hersteller ausgenommen werden sollen.

Quelle: german.china.org.cn

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