Labor der Milchbank im PUMCH. Die gesammelte Milch wird in diesem keimfreien Raum sterilisiert, verpackt, gelagert und getestet (Foto: Chen Qi, 10. Mai)

Im Interesse des schwachen und jungen Lebens

Während des Interviews zeigt Li auf eine 500 Ml Flasche Mineralwasser: „Können Sie sich das vorstellen? Es gibt einige Neugeborene, die noch nicht einmal soviel wie diese zwei Flaschen wiegen.“ Für diese extrem schwachen und kleinen Menschen ist die Muttermilch nicht nur ein Nahrungsmittel, sondern auch eine Art „Medizin“. Die Lebensrettungsrate des PUMCHs beträgt bei weniger als 1000 Gramm wiegenden Neugeborenen 88,9%, bei weniger als 1500 Gramm sogar 98%. Doch nachdem das Überleben dieser Frühgeburten gesichert ist, besteht der Schwerpunkt der klinischen Arbeit darin, die schwachen Neugeborenen bestmöglich zu ernähren und sie sich so gesund wie möglich entwickeln zu lassen. Die Ernährung mit Muttermilch ist hierbei das wichtigste Element.

Verglichen mit Milchpräparaten ist die Muttermilch nicht nur einfacher zu verdauen und zu absorbieren, sondern enthält auch wichtige Immunglobuline, welche in keiner Art von Milchpulver enthalten sind.

Sollte das noch junge Verdauungssystem des Säuglings nicht imstande sein, das Milchpräparat zu verdauen, können die Ärzte entscheiden, dass Kind intravenös zu ernähren. Doch dies ist nicht nur kein natürlicher Prozess, sondern auch in der Durchführung kompliziert und kann anschließend zu weiteren Problemen führen.

Aus diesen Gründen nimmt das Krankenzimmer des PUMCHs seit zehn Jahren 24 Stunden am Tag Muttermilch an. Es ermutigt alle Mütter den sich im Krankenhaus befindlichen Säuglingen Milch zu spenden. So beträgt die Stillrate der Frühgeburten 95,83% und 45,75% werden vor der Entlassung ausschließlich mit Brustmilch ernährt. Doch viele Mütter von zu früh Geborenen können aus Gründen der eigenen Gesundheit in der ersten Zeit nach der Geburt noch keine Milch bilden. Daher ist die Einrichtung der Brustmilchbank aus diesen klinischen Gründen notwendig geworden. Li erzählt, dass das Modell der Brustmilchbank bereits eine hundertjährige Geschichte in Europa und Amerika hat. „Wir haben den Vergleich gemacht und festgestellt, dass die Neugeborenen mit einem Gewicht von weniger als 1500 Gramm in unserem Spital in ihrem Ernährungsstatus etwa zehn Tagen hinter vergleichbaren Säuglingen in Europa oder Amerika zurückliegen. Das liegt daran, dass wir noch keine Brustmilchbank hatten.“