Interview mit Österreichs Botschafter

„Wir müssen mit China enger kooperieren“ Video

03.03.2018

Seit vergangenem Sommer ist Friedrich Stift Botschafter Österreichs in China. Kurz vor den Tagungen von NVK und PKKCV 2018 sprach er mit China.org.cn über eine große Bandbreite von Themen, darunter Chinas Seidenstraßeninitiative, Xi Jinpings Konzept der Schicksalsgemeinschaft der Menschheit, aber auch über den Wintersport sowie den Tourismus.


China.org.cn: Sie sind seit Juli Botschafter in China. Was war Ihr erster Eindruck vom Land?


Friedrich Stift: Mein erster Eindruck, als ich letztes Jahr nach China kam, war, wie rasch sich China entwickelt hat, wie modern das Land geworden ist, vor allem die Großstädte, wie bunt das Bild geworden ist, wie bunt die Leute angezogen sind, und vor allem, wie groß die Chinesen geworden sind. Ich war das erste Mal hier vor über 30 Jahren, und da war das allgemeine Erscheinungsbild ein eher Graues, von der Kleidung her grün, khaki-grün und blau.Als ich 2002 bis 2004 das zweite Mal kam, war das Leben schon sehr bunt, auch die Kleidung. Aber was mir auffällt, ist, dass die junge Generation einen Kopf größer ist, als die Generation vor 30 Jahren.

 

Bald finden die Sitzungen des NVK und der PKKCV statt. Welche Themen werden Sie verfolgen?


Als Botschaft verfolgen wir natürlich sehr genau, was beim Nationalen Volkskongress vor sich geht, und auch in der politischen Konsultativversammlung. An sich interessieren uns alle Themen, es werden die politischen Funktionen neu bestimmt und vergeben, Personalfragen sind interessant, und ansonsten wird das, was auf dem 19. Parteitag beschlossen worden ist, in Gesetzesform gegossen und implementiert werden.

 

Dieses Jahr feiert China das 40. Jubiläum der Reform- und Öffnungspolitik. Chinas Staatspräsident hat betont, die Öffnung Chinas werde niemals enden. Was beeindruckt Sie denn an der Entwicklung Chinas der vergangenen 40 Jahre am meisten?

 

Ich glaube, es war ein genialer Schachzug der chinesischen Führung unter Deng Xiaoping, das Land zu öffnen. In der Geschichte ist es China immer dann gut gegangen, wenn es offen war, und Handel mit der Welt getrieben hat, und schlecht gegangen, wenn das Land geschlossen war. Es hat großen Mutes bedurft, auch ideologisch, „Ja“ zur Marktwirtschaft zu sagen und China für das Ausland zu öffnen, fremdes Kapital ins Land zu bringen, aber auch viele Zehntausende junge Chinesen ins Ausland zu schicken, um von anderen Ländern moderne Technologien zu lernen und nach Hause zu bringen.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Österreich,Botschafter,China,Friedrich Stift