Nach fleißigem Studium in Japan der Heimat etwas zurückgeben: Mehrere Generationen, eine Entscheidung Exklusiv

16.07.2018

Nach seinem Abschluss an der japanischen Waseda-Universität setzt er sich für den chinesisch-japanischen Handelsaustausch ein

Pei Tao ist in den 80er Jahren Geboren und studierte von 2006 bis 2014 in Japan. Er machte einen Masterabschluss in Umweltwissenschaften und Energietechnik an der Waseda-Universität. Jetzt arbeitet er beim Zentrum für Unternehmenskontakte mit Japan und Südkorea in China Council for the Promotion of International Trade (CCPIT).

Als Schüler hatte er die Gelegenheit, Schüler und Lehrer des japanischen Meitoku Gijuku Internats zu betreuen. Das war das erste Mal, dass er japanische Freunde kennenlernte. "Dieser Austausch hat mich tief geprägt und mich auf die Idee gebracht, schon in der Oberstufe nach Japan zu gehen". Pei Tao ist der Ansicht, diese Entscheidung sei auch durch die flexible Politik nach Reform und Öffnung begünstigt worden.

Er blieb bis zu seinem Masterabschluss in Japan und war zwischenzeitlich Vorsitzender des Freundeskreises chinesischer Studenten an der Waseda-Universität. Mit einem Abschluss in einem beliebten Fach von einer namhaften Universität wäre es nicht schwer geworden, in Japan eine gutbezahlte Arbeit zu finden. Aber Pei Tao ging nach dem Abschluss ohne großes Zögern nach China zurück und nahm seine Arbeit beim China Council for the Promotion of International Trade auf. Er sagt, dass er zurückgekehrt ist, liegt daran, dass er sich im Ausland immer ein wenig heimatlos gefühlt habe. Ein noch wichtigerer Grund sei aber seine berufliche Entwicklung. Die japanische Wirtschaft und Gesellschaft, so erzählt er, seien bereits in einer reifen Phase. Wenn er in Japan Arbeit suchen würde, wäre er vielleicht nur ein gewöhnlicher Büroangestellter. "Aber in China ist es anders. Das schnelle Wachstum und der schnelle Wandel der Wirtschaft bergen riesige Möglichkeiten." Er erzählt, dass er oft kleinen und mittelständischen chinesischen Unternehmen bei der Organisation hilft, nach Japan zu fahren, um sich mit dortigen Firmen zu Gesprächen zu treffen. Seiner Auffassung nach liegt der größte Bedarf Chinas gegenüber Japan in den Bereichen Umweltschutz und Altenpflege. Vor allem bei fortschrittlichen Technologien und Managementmethoden. Außerdem wären die kleinen und mittelständischen Unternehmen in Japan auch sehr am chinesischen Markt interessiert. "Was ich im Moment mache, ist, die Bedürfnisse beider Seiten effektiv aufeinander abzustimmen. Ich helfe sozusagen bei der ‚Eheschließung‘ und dabei, dass man sich mit seinen Stärken ergänzt."

Während seiner acht Jahre in Japan haben die chinesisch-japanischen Beziehungen viele Wendungen genommen und auch das Kräfteverhältnis bei der Wirtschaftskraft hat sich gewandelt. Seit 2010 liegt das chinesische Bruttoinlandsprodukt vor dem Japans und auf dem zweiten Platz weltweit. Pei Tao sagt, als er gerade in Japan angekommen war, seien die hohen Preise für ihn ungewohnt gewesen. Alles in Japan sei ihm fortschrittlich vorgekommen. Aber jetzt, zurück in Beijing, habe er festgestellt, dass der Lebensstandard keinen großen Unterschied zu Tokio mehr aufweist. Als jemand, der in Japan studiert hat, spürt er sehr deutlich die Erfolge des durch die Reform- und Öffnungspolitik ermöglichten Wirtschaftswachstums.

Er findet, er habe viel durch das Auslandsstudium gewonnen. Die ernsthafte genaue Arbeitsweise der Japaner sei ihm in Mark und Bein übergegangen. "Ich hoffe, dass ich diese Arbeitsweise mit dem kühnen Unternehmergeist der Chinesen vereinen kann". Über seine Zukunftspläne sagt Pei Tao, dass Unternehmensgründungen eine der neuen treibenden Kräfte der wirtschaftlichen Entwicklung Chinas seien.  In Japan gebe es viele Familienunternehmen mit jungen Nachfolgern, während China sich in einer "Gründergeneration" befinde. Er hofft, dass er den Austausch zwischen jungen Führungskräften beider Länder fördern kann.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Japan,Reform- und Öffnungspolitik,Handelsaustausch,Kulturaustausch