Auswirkung von Chinas Öffnung
Eine gesunde Welt von China bis Deutschland Exklusiv
Von Ole Döring, Berlin
Als China vor 40 Jahren seine neue Öffnungspolitik verkündete, ging ein Beben um die Welt. Ein Gemisch aus Erleichterung und Sorge, Hoffnung und Angst bestimmte die Kommentare der internationalen Gemeinschaft. Niemand wusste genau, was die Öffnung bedeutete, niemand konnte sich vorstellen, welchen Verlauf sie nehmen würde.
Lujiazui, das Finanzzentrum in Shanghai
Sollten die Neuerungen vor allem die Produktions- und Lebensbedingungen der Bevölkerung betreffen, das soziale Zusammenleben und den Handel leichter machen? Wir haben gesehen, dass das Vertrauen in die produktive Kraft und soziale Disziplin der Bevölkerung berechtigt war, denn der materielle Aufschwung kommt immer mehr Menschen zugute.
Würde China die Welt friedlicher, gerechter und gesünder machen? Wir haben gesehen, dass es höchste Zeit war, die enormen Herausforderungen einer zukunftsfähigen Lebens- und Organisationsweise der chinesischen Gesellschaft ernst und entschlossen anzugehen. Denn Chinas innere Entwicklung ist immer zugleich auch ein Beitrag zur Weltpolitik.
„Gibt es einen ausgearbeiteten Generalplan?“, fragte man sich, besonders in Europa. Wie konnte man sich dazu verhalten? Würde das neue China stabil sein, die Chancen des wissenschaftlichen und technischen Fortschritts zum Wohle der Bevölkerung einsetzen und dazu seine ökologischen und gesellschaftlichen Probleme lösen? Wir haben gesehen, dass die Methode, mit Umsicht und Feingefühl den Strom zu durchschreiten, ebenso schwierig wie erfolgreich sein kann.
Wie würde Chinas Öffnung sich international auswirken? Würde China einen Kurs der Zusammenarbeit einschlagen oder die Konfrontation suchen, eine Art Gegen-Kolonialismus verfolgen, um das Trauma der Ungleichen Verträge und das Jahrhundert der Demütigungen auszugleichen? Wir haben gesehen, dass China konsequent, beharrlich und geduldig ein gewaltiges Projekt des umfassenden Lernens, der Selbststärkung und Selbstbestimmung verfolgt.