Tanja trifft ... Djang San

26.07.2019

"Es gibt Millionen von Menschen in China, die dieses Instrument spielen können, aber die Bedeutung des Instruments in der heutigen Zeit kann nicht mit der Popmusik mithalten, viele Leute betrachten es als etwas aus der Vergangenheit, etwas zu Altes, deshalb benutze Ich alte Instrumente, weil für mich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verbunden sind.


Es ist etwas aus dem alten China und das fand ich tatsächlich viel interessanter. Ich wollte etwas Altes nehmen, um es wieder modern zu machen und ihm somit neues Leben zu geben.


Alles im Leben ist miteinander verbunden. Und es ist seit langer Zeit miteinander verbunden. Und das wird sich nie ändern. Es hat immer Kommunikation zwischen verschiedenen Welten, verschiedenen Kulturen und verschiedenen Ländern gegeben.


Unterschiedliche Kulturen und Musik inspirieren mich in mehrfacher Hinsicht. Ich bin in Peru aufgewachsen und mit 6 Jahren nach Frankreich zurückgekehrt. Schon damals hat mich das Leben geprägt, indem es mich durch verschiedene Welten und Kulturen beeinflusst hat."


Tanja: „Du hast in Peru und Frankreich gelebt und bist seit 15 Jahren in China. Du sprichst Französisch, Englisch, Spanisch und sogar Chinesisch - fließend! Wenn wir über kulturelle Identität sprechen, wo siehst du dich?"

DS: "Ich fühle mich als Teil der Menschheit. Ich bin ein Mensch in aller ersten Linie."


Tanja: „Seit 2003 hast du bereits 50 Alben veröffentlicht und gerade drei neue auf den Markt gebracht. Was kannst du über die neuen Alben sagen und was ist deine Motivation?"


DS: "In jedem Album habe ich unterschiedliche Konzepte entwickelt, die auf der kulturellen Identität und der Möglichkeit einer gemeinsamen Basis für den Dialog zwischen unterschiedlichen Kulturen und Ländern basieren.

Dies gilt insbesondere für das Album „straight lines and circles“ (gerade Linien und Kreise), bei dem die geraden Linien den Westen und die Kreise den Osten darstellen.


Wir im Westen glauben, dass alles einen Anfang und ein Ende hat. Die asiatische Sichtweise ist etwas anders. Zum Beispiel wird in China, Japan oder Korea das Konzept der Zeit etwas anders betrachtet. Es gibt keinen Anfang und es gibt auch kein Ende. Ich denke, in beiden Ideen steckt etwas Positives und etwas Negatives. Diese Widersprüche versuche ich in meiner Musik auszudrücken."


T: "Und welche der beiden Varianten bevorzugst Du? Ein Ende? Oder kein Ende?“


DS: "Natürlich bevorzuge ich kein Ende, aber leider gibt es ein Ende."


Tanja: "Das wissen wir nicht. Hast du eine bestimmte Botschaft, die du mit deiner Musik vermitteln möchtest?"

 

DS: "Ich denke, die Kernbotschaft in meiner Musik, ist die Botschaft, dass es keine Grenzen gibt, solange wir uns auf das konzentrieren, was für uns wirklich wichtig ist und was oder wer wir sein wollen. Ihr könnt selbst entscheiden, was ihr tun und was ihr nicht tun wollt."

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Quelle: People.cn

Schlagworte: Freitagabend,Beijing,Djang San