„Abkopplungs-Hype“ lässt nach

Deutsche Unternehmen investieren weiter in China

10.10.2022

Die BASF weihte am 6. September die erste Anlage ihres Verbundstandorts Zhanjiang in der südchinesischen Provinz Guangdong ein. 


Trotz einiger deutscher Politiker und Medien, die eine industrielle „Abkopplung“ von China  fordern, investieren deutsche Unternehmen kontinuierlich in China – angezogen von der enormen Größe und dem Entwicklungspotenzial des chinesischen Marktes.


Das jüngste Beispiel ist die Kreditanstalt für Wiederaufbau, eine deutsche staatliche Investitions- und Entwicklungsbank, die über 69,5 Millionen Euro für ein Eisenbahnprojekt zwischen der nordchinesischen Stadt Tianjin und dem internationalen Flughafen Beijing Daxing bereitstellen wird.

 

Deutschland messe Chinas Infrastruktursektor bei Investitionen große Bedeutung bei, da Chinas Infrastrukturprojekte für stabile, langfristige Investitionsrenditen bekannt seien, so Chen Jia, ein unabhängiger Forschungsbeauftragter für internationale Strategie, am Sonntag gegenüber der Global Times.


In der ersten Jahreshälfte 2022 erreichten die Direktinvestitionen deutscher Unternehmen in China ein Rekordhoch und überstiegen zehn Milliarden Euro, so ein Bericht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, der im August veröffentlicht wurde.


Dies wird durch intensive Investitionen deutscher Unternehmen in China belegt. So weihte beispielswiese die BASF am 6. September die erste Anlage ihres Verbundstandorts Zhanjiang in der südchinesischen Provinz Guangdong ein. 


Der deutsche Autoteilehersteller Hella kündigte im Juli an, dass er ein neues Beleuchtungswerk in Changzhou in der ostchinesischen Provinz Jiangsu eröffnen wird.


„China und Deutschland haben eine langjährige Partnerschaft in der Fertigungszusammenarbeit, insbesondere in Bereichen wie Industrieausrüstung, Teile und hochpräzise Materialverarbeitung. Eine abrupte 'Abkopplung' würde nur den Konkurrenten in anderen Regionen der Welt zugutekommen“, sagte Chen.


Analysten merkten an, dass es aus der Sicht deutscher Unternehmen sehr unrealistisch und irrational sei, eine „Abkopplung“ zwischen China und Deutschland anzustreben.


„Angesichts der sich verschärfenden Energiekrise, der hohen Inflation und des schwachen Wirtschaftswachstums in der EU würde eine Abkopplung Europa nur Schaden zufügen“, so Chen weiter.


Tian Yun, selbst ein erfahrener Wirtschaftsbeobachter, sagte, dass es die Stimmen, die die deutsche Regierung dazu drängten, die so genannte „Abkopplung“ von China einzuleiten, schon immer existiert hätten, nachdem sich die Beziehungen zwischen China und den USA vor einigen Jahren abgekühlt hatten. Offizielle Daten zeigten jedoch, dass die Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland beziehungsweise der EU nicht abgenommen habe.


„Selbst in den letzten ein oder zwei Jahren, als die Spannungen zwischen China und den USA zunahmen, konnten wir sehen, dass es einen großen Unterschied zwischen den Stimmen deutscher Geschäftsleute und einiger deutscher Politiker gab und gibt, da sich deutsche Unternehmen größtenteils dafür entschieden haben, weiterhin mit ihren chinesischen Partnern zusammenzuarbeiten“, sagte Tian der Global Times.


Laut Tian sei den Deutschen klar, dass China ihr zuverlässigster Geschäftspartner bleibe.


China ist der größte Handelspartner Deutschlands. Das bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Deutschland in eine schmerzhafte wirtschaftliche Rezession abrutscht, deutlich steigen würde, wenn sich Deutschland wirklich für eine Abkopplung von der chinesischen Wirtschaft entscheiden sollte.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Wirtschaftsbeziehungen,Abkopplung,deutsche Unternehmen,China