Ausländische Unternehmen und Verbände mit riesigem Vertrauen in Chinas Wirtschaft Exklusiv
von Wang Ran, Beijing
Am Mittwoch hielt der Chinesische Rat für die Förderung des Internationalen Handels (CCPIT: China Council for the Promotion of International Trade) eine reguläre Pressekonferenz in Beijing ab. Laut Sprecherin Yang Fan haben über 90 Prozent der kürzlich befragten ausländischen Unternehmen sowie Wirtschaftsverbände Vertrauen in die wirtschaftlichen Entwicklungsaussichten in China. Gleichzeitig seien auf der anderen Seite auch über 80 Prozent der chinesischen Unternehmen optimistisch, was die künftige Entwicklung ihrer Auslandsinvestitionen angeht.
Yang Fan, Pressesprecherin des CCPIT (Foto von CCPIT)
Ausländische Unternehmen haben großes Vertrauen in Chinas Wirtschaft
Kürzlich veröffentlichten die Vereinten Nationen (UN) den Bericht „World Economic Situation and Prospects 2023“ (Aktuelle Lage und Aussichten für die Weltwirtschaft im Jahr 2023), in dem für dieses Jahr ein Rückgang des globalen Wirtschaftswachstums auf 1,9 Prozent prognostiziert wird, während die Prognose für Chinas Wirtschaftswachstum bei 4,8 Prozent liegt. Auch der vom Internationalen Währungsfonds (IWF) veröffentlichte „World Economic Outlook Report“ hob die Einschätzung für das Wachstum der chinesischen Wirtschaft in diesem Jahr deutlich an - auf voraussichtlich 5,2 Prozent.
Diesbezüglich führte der CCPIT eine Umfrage unter mehr als 390 ausländischen Unternehmen und ausländischen Wirtschaftsverbänden in China durch. Das Ergebnis ist, dass 98,2 Prozent der befragten Unternehmen und Verbände sich zuversichtlich über die Aussichten für Chinas wirtschaftliche Entwicklung in diesem Jahr äußerten. Zu den attraktivsten Sektoren für Investitionen ausländischer Unternehmen in China zählen laut der Umfrage unter anderem die neue Industrialisierung, umweltfreundliche und kohlenstoffarme Industrien, der Aufbau eines gesunden und digitalen Chinas, die Wiederbelebung des ländlichen Raums, sowie große Projekte in der Kulturbranche und Finanzdienstleistungen.
Im Dezember letzten Jahres schlugen die Teilnehmer der Zentralen Wirtschaftsarbeitskonferenz vor, „größere Anstrengungen zur Förderung ausländischer Investitionen“ zu unternehmen, um „die Zahl der bereits Niedergelassenen zu stabilisieren und das Wachstum zu steigern.“ Yang wies auf der Pressekonferenz darauf hin, dass sich der CCPIT in seiner zukünftigen Arbeit insbesondere auf drei Bereiche konzentrieren werde.
Der erste betrifft die Stärkung der Dienstleistungen zur Förderung ausländischer Investitionen. Der Rat werde zu diesem Zweck die Plattform, auf der ausländische Unternehmen Probleme und Anregungen melden können, verbessern, die Datensammlung, Statistiken, Analysen und Anwendungen verstärken und noch größere Anstrengungen unternehmen, um schnellere und bessere Lösung für Probleme zu finden, mit denen ausländische Unternehmen konfrontiert sind.
Zweitens soll die Optimierung des Geschäftsumfelds weiter vorangetrieben werden. Dazu sollen die entsprechenden Forschungen verstärkt, mehr Seminare und politische Briefings für ausländische Unternehmen organisiert und die Erläuterung der politischen Richtlinien verbessert werden.
Drittens werde der CCPIT verschiedene Orte und Industrien noch proaktiver bei der Anziehung von Investitionen unterstützen. Für diesen Zweck soll zum Beispiel die Plattform „Invest in China“ optimiert werden. Auch sollen die Kommunen bei der Nutzung von Messen und Foren zur Anziehung von Investitionen besser unterstützt und mehr ausländische Investitionen in wichtigen Bereichen wie fortschrittliche Fertigung, moderne Dienstleistungen, High-Tech, Energieeinsparung und Umweltschutz sowie digitale Wirtschaft und Forschung und Entwicklung (F&E) angezogen werden.
Chinesische Unternehmen sind optimistisch, was zukünftige Investitionen im Ausland angeht
Auf der Pressekonferenz veröffentlichte der Rat auch den „Survey Report on the Current Situation and Intentions of Chinese Enterprises' Outbound Investment in 2022“ (Bericht über die aktuelle Situation und die Absichten chinesischer Unternehmen hinsichtlich Auslandsinvestitionen im Jahr 2022). Diesem Bericht zufolge entwickeln sich die Auslandsinvestitionen chinesischer Unternehmen stetig voran, wobei über 70 Prozent der befragten Unternehmen ihre Auslandsinvestitionen im letzten Jahr beibehalten oder sogar erweitern haben. Über 80 Prozent der Unternehmen äußerten sich zudem optimistisch, was die Entwicklung künftiger Auslandsinvestitionen angeht. Hinsichtlich der Investitionsmöglichkeiten in den Mitgliedsländern des RCEP-Abkommens (Regionale umfassende Wirtschaftspartnerschaft) zeigten sich sogar etwa 90 Prozent der Unternehmen optimistisch.
Yang zufolge haben chinesische Unternehmen im Jahr 2022 hart daran gearbeitet, die negativen Auswirkungen des internationalen Umfelds zu überwinden. So konnten sich die Auslandsinvestitionen trotz der schwierigen Weltlage stetig und kontinuierlich weiterentwickeln. Konkret seien dabei für die vier Merkmale - Zielort, Zielbranche, Zielsetzung und Effektivität - die folgenden Trends zu erkennen gewesen.
Geografisch gesehen gaben 71,8 Prozent der befragten Unternehmen bei ihren Investitionen den Ländern entlang der Neuen Seidenstraßeninitiative den Vorrang, gefolgt von Europa und Nordamerika. In Bezug auf die Branche gaben 48,7 Prozent der Unternehmen dem verarbeitenden Gewerbe den Vorrang, während 25,2 Prozent den Groß- und Einzelhandel bevorzugten. Was die Intention angeht, so investierten fast 60 Prozent der Unternehmen mit dem Ziel im Ausland, um dort neue Märkte zu erschließen, 35,9 Prozent, um ihre Produktions- und Betriebskosten zu senken, und 32,9 Prozent, um den internationalen Ruf bzw. Bekanntheitsgrad ihrer Marke zu verbessern. Was die Effektivität der Investitionen angeht, so konnte mehr als die Hälfte der an der Umfrage teilnehmenden Unternehmen die Rendite ihrer Auslandsinvestitionen entweder steigern oder wenigstens stabil halten. Bei noch genauerer Betrachtung waren es 20 Prozent der Befragten, die die Rentabilität ihrer Investitionen steigern konnten.