NVK- und PKKCV-Tagungen

Experten unterbreiten Ideen zur Umkehrung des Geburtenrückgangs

10.03.2023

Der anhaltende Geburtenrückgang in China spielt auch auf den Tagungen des NVK und der PKKCV eine große Rolle. Mehrere Experten unterbreiteten Vorschläge, wie die Geburtenrate wieder steigen könnte.

Archivbild von Xinhua

Auf den diesjährigen Tagungen des Nationalen Volkskongresses (NVK) und der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes (PKKCV) ist die Familienpolitik zu einem heiß diskutierten Thema geworden. Grund ist der starke Geburtenrückgang im Land. Auf der Tagesordnung der Delegierten und politischen Berater standen gleiche Subventionen für Familien mit einem Kind und mit mehreren Kindern sowie die Ausweitung der kostenlosen öffentlichen Bildung und des Zugangs zu Fruchtbarkeitsbehandlungen.

He Dan, Direktor des China Population and Development Research Center und Mitglied des 14. Landeskomitees der PKKCV, sagte kürzlich in einem Interview, dass sich einige Regionen ausschließlich auf die Gewährung von Beihilfen für Paare mit zwei oder drei Kindern konzentriert und dabei die Bedürfnisse von Familien mit nur einem Kind übersehen hätten. „Die Erfahrung mit der Erziehung des ersten Kindes ist für junge Erwachsene sehr wichtig und beeinflusst ihre Entscheidung, ob sie weitere Kinder haben wollen“, sagte sie.

Sie sagte, dass die Verzögerung der Geburt des ersten Kindes und die schrumpfende Zahl der Menschen, die sich für ein Kind entscheiden, die Hauptgründe für den Geburtenrückgang in den letzten Jahren gewesen seien.

Chinas Gesamtfruchtbarkeitsrate ist von 1,52 im Jahr 2019 auf 1,07 im Jahr 2022 gesunken. Die Fruchtbarkeitsrate bezogen auf das erste Kind ging in diesem Zeitraum von 0,7 auf 0,5 zurück, und das Durchschnittsalter bei der Geburt des ersten Kindes stieg von 26,4 auf 27,4 Jahre, so He.

„Einige Unterstützungsmaßnahmen beziehen sich nur auf Familien mit zwei oder drei Kindern und schließen Familien mit einem Kind aus“, sagte sie. „Solche Maßnahmen erhöhen kaum die Bereitschaft zum Kinderkriegen und könnten zu einer uneinheitlichen Durchsetzung und Ungerechtigkeit führen.“

Die Regierung in Hangzhou, der Hauptstadt der Provinz Zhejiang, teilte letzten Monat mit, dass Eltern, die ein drittes Kind bekommen, eine Pauschalzahlung von 20.000 Yuan (ca. 2.700 Euro) erhalten. Diejenigen, die ein zweites Kind bekommen, erhalten 5.000 Yuan (ca. 675 Euro). Für Familien mit einem ersten Kind wurde kein Zuschuss angekündigt.

Gan Huatian, Professor am Westchinesischen Krankenhaus der Universität Sichuan in Chengdu, schlug vor, für das dritte Kind einer Familie Bildungszuschüsse und kostenlose Bildung vom Kindergarten bis zur Oberstufe der Mitschule anzubieten. „Bildung und medizinische Probleme sind zwei der wichtigsten Faktoren, die zu einer geringen Bereitschaft, Kinder zu bekommen, beitragen, und eine kostenlose Bildung für das dritte Kind könnte eine gute Lösung sein“, sagte er in einem Interview mit dem Medienportal Chengdu.cn.

Eine Reihe von politischen Beratern und Abgeordneten konzentrierte sich bei ihren Vorschlägen in diesem Jahr auf unterstützte Reproduktionstechnologien, wie zum Beispiel das Einfrieren von Eizellen, das für unverheiratete Frauen derzeit verboten ist. Xu Congjian, Präsident der Klinik für Geburtshilfe und Gynäkologie der Fudan-Universität, sagte, dass diese Regelung unverheiratete Frauen diskriminiere.

Er schlug vor, den Zustand älterer unverheirateter Frauen zu untersuchen. Wenn festgestellt wird, dass ihre Fruchtbarkeit nachlässt und sie sich in späteren Jahren ein Kind wünschen, kann ihnen erlaubt werden, ihre Fruchtbarkeit zu erhalten, wobei sie kontinuierlich von medizinischen Fachleuten beraten werden.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Experte,Geburtenrückgang,China