Starke Landwirtschaft

„Zwei Tagungen“ besprechen Maßnahmen zur Ernährungssicherheit Exklusiv

10.03.2023

Auf den aktuellen „Zwei Tagungen“ besprechen die Abgeordneten auch die wichtige Frage der Ernährungssicherheit. Delegierte, die aus dem Landwirtschafts- oder Nahrungsmittelsektor kommen, bringen praktische Vorschläge ein, um der Herausforderung der Nahrungsmittellücke effektiv zu begegnen.

Im Arbeitsbericht der Regierung für das Jahr 2023 wird erneut die „Sicherung der Nahrungsmittelversorgung von mehr als 1,4 Milliarden Menschen" besonders hervorgehoben und in diesem Kontext erläutert, dass die Stabilisierung der Getreideproduktion eine der obersten Prioritäten in diesem Jahr bleiben werde. Dies geht aus den Äußerungen der chinesischen Führung hervor, dass der Aufbau einer starken Landwirtschaft die Grundlage eines großen modernen sozialistischen Landes sei.

Am 5. März nahm Xi Jinping, Staatspräsident und Generalsekretär der Kommunistischen Partei (KP) Chinas, im Rahmen des 14. Nationalen Volkskongresses (NVK) an den Beratungen der Delegation aus der Provinz Jiangsu teil und erwähnte dabei die „zwei Dinge, die unbedingt gewährleistet werden müssen". Ein Teil davon sei, dass die Chinesen stets ihre gefüllte Reisschale in der Hand halten müssen.

Die Abgeordneten und Mitglieder der laufenden „Zwei Tagungen“ aus dem Lebensmittelsektor sagten am Donnerstag, dass die wissenschaftliche und technologische Unterstützung für die Gewährleistung der Ernährungssicherheit in China unerlässlich sei. Gleichzeitig versprachen sie, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um eine stabile und sichere Versorgung mit Getreide und anderen wichtigen landwirtschaftlichen Erzeugnissen zu gewährleisten.

„Wir haben dafür gesorgt, dass sowohl die zuständigen Parteigremien als auch die lokalen Regierungen die Verantwortung für die Gewährleistung der Ernährungssicherheit übernehmen und eine stabile Produktion und Versorgung mit Getreide und anderen wichtigen landwirtschaftlichen Erzeugnissen sicherstellen. Mit diesen Anstrengungen haben wir die Nahrungsmittelversorgung von mehr als 1,4 Milliarden Menschen vollständig gesichert“, heißt es im Arbeitsbericht der Regierung, den Ministerpräsident Li Keqiang am Sonntag dem Nationaler Volkskongress zur Beratung vorgelegt hatte.

Weiter führte der Ministerpräsident in seinem Bericht aus: „Wir sollten die Gesamtgetreideanbaufläche auf einem stabilen Niveau halten, die Produktion von Ölsaat fördern und einen neuen Anlauf nehmen, um die Getreideproduktionskapazität um 50 Millionen Tonnen zu erhöhen.“

Der Bericht konzentriere sich auf die Gewährleistung der nationalen Ernährungssicherheit, was Chinas anhaltende Entschlossenheit widerspiegele, die Nahrungsmittelversorgung der Bevölkerung zu sichern, erklärte Pan Yuansong, Mitglied des Landeskomitees der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes (PKKCV) und stellvertretender Bürgermeister der Stadt Panjin in der nordostchinesischen Provinz Liaoning. 

Pan vertrat die Ansicht, dass das Ackerland auf einer Fläche von insgesamt 1,8 Milliarden mu (120.000 Hektar) die rote Linie darstelle, um die Selbstversorgung mit Grundnahrungsmitteln der mehr als 1,4 Milliarden Chinesen sicherzustellen. Diese Anbaufläche sei daher für Chinas nachhaltige und stabile wirtschaftliche und soziale Entwicklung von großer strategischer Bedeutung. Ackerland bilde die Grundlage für die Ernährungssicherheit der Bevölkerung und müsse aus diesem Grund sowohl in ausreichender Größe als auch in hoher Qualität vorhanden sein, stellte er klar.

Pan schlug außerdem vor, die Umsetzung des „Gesetzes der Volksrepublik China über den Schutz von Schwarzerde“ weiter voranzutreiben, um die wertvollen Flächen mit Schwarzerde im Nordosten wirksam zu schützen. Gleichzeitig sprach er sich dafür aus, den Schutz vor Wasserverschmutzung und den Bau großer Wassernetze zu verstärken, den Einsatz von mehr natürlichen Düngemitteln in der Landwirtschaft zu fördern und auf wissenschaftlich fundierte Weise Stroh auf den Feldern zu lassen. Auch gelte es, die biologische Schädlings- und Krankheitsbekämpfung zu verstärken und den Biomassegehalt von Ackerland zu verbessern.

Technologische Innovation 

Analysten und Abgeordnete des Kongresses betonten, dass die wissenschaftliche und technologische Unterstützung für die Gewährleistung der Lebensmittelsicherheit in China unerlässlich sei, und im Arbeitsbericht der Regierung heißt es entsprechend, dass China auch die Saatgutindustrie stärken und die Entwicklung von Wissenschaft, Technologie und Ausrüstung in der Landwirtschaft unterstützen werde.

China steht aktuell jedoch vor dringenden Herausforderungen, die es zu lösen gilt. So sollte beispielsweise die Produktionskapazität pro mu (ein „mu“ entspricht 0,067 Hektar) für die wichtigsten Getreidesorten in den großen Anbaugebieten nach Ansicht von Experten bis an die Grenze des Möglichen gesteigert werden. In einigen Gegenden sei diese Grenze sogar bereits überschritten worden. 

„Der grundlegende Ausweg zur Gewährleistung der Ernährungssicherheit ist die wissenschaftliche und technologische Innovation", machte Wu De, Mitglied des PKKCV-Landeskomitees, in seinem Vorschlag klar. Er ist gleichzeitig auch Leiter der Landwirtschaftlichen Universität im westchinesischen Sichuan.

Die Produktionseffizienz müsse dringend verbessert werden, und die Frage, wie ein technologischer Durchbruch erzielt werden kann, sei von entscheidender Bedeutung für die Gewährleistung einer stabilen Versorgung mit wichtigen landwirtschaftlichen Produkten, fügte er hinzu. 

Wang Gangyi von der Nordöstlichen Landwirtschaftlichen Universität in Harbin sprach darüber, wie Chinas landwirtschaftliche Kapazität gesteigert werden könne, und sagte in diesem Zusammenhang, das Land solle weitere Wasserschutzprojekte starten bzw. bereits bestehende Projekte verbessern, um die Bewässerungsbedingungen zu optimieren. Zudem sollten landwirtschaftliche Flächen mit niedrigen und mittleren Erträgen in Hochertragsflächen umgewandelt und Standardflächen angelegt werden und der Grad der landwirtschaftlichen Mechanisierung müsse verbessert werden. Überdies müsse die wissenschaftliche und technologische Unterstützung verstärkt und gute Sorten ausgewählt und gefördert werden.

Han Qiuxiang, eine leitende Agrarwissenschaftlerin des Dienstleistungszentrums für umfassende landwirtschaftliche und ländliche Entwicklung in Yingkou, Shandong, und NVK-Abgeordnete, unterbreitete einen Vorschlag zur Entwicklung einer intelligenten Landwirtschaft, um die Ernährungssicherheit zu gewährleisten.

„Der Wettbewerb in der modernen Landwirtschaft ist der Wettbewerb von Wissenschaft und Technologie“, hob sie hervor. Deshalb schlug sie vor, intelligente Technologien zu entwickeln und auf diesem Weg eine industrialisierte High-Tech-Landwirtschaft zu schaffen.

Ihr Vorschlag lautete: „Eine neue Art der digitalen landwirtschaftlichen Produktion aufbauen, neue intelligente landwirtschaftliche Technologie kultivieren und ein umfassendes intelligentes landwirtschaftliches Produktionssystem mit chinesischen Merkmalen schaffen, um so die nationale Ernährungssicherheit zu gewährleisten."

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Nahrungsmittelversorgung,Ernährungssicherheit,Getreideproduktion