​Radioaktiv verseuchtes Wasser

​Internationale Gemeinschaft hat das Recht, von Japan Rechenschaft zu fordern

22.03.2023

Sollte Japan willkürlich damit fortfahren, nuklear verseuchtes Wasser ins Meer zu leiten, hätte die internationale Gemeinschaft das Recht, von Japan die Verantwortung für die Übertragung des Risikos der nuklearen Kontamination auf die gesamte Menschheit einzufordern, stellte das chinesische Außenministerium klar. Japan hatte kurz zuvor mit einem Ableitungstest begonnen, indem es einige damit zusammenhängende Komponenten eingeschaltet hatte.


(Foto von VCG)

Japanischen Medienberichten zufolge hat das havarierte Kernkraftwerk Fukushima Daiichi am Freitag zum ersten Mal Geräte zum Umrühren des nuklear verseuchten Wassers und zur Homogenisierung der Konzentration radioaktiver Stoffe in Betrieb genommen, um die endgültige Ableitung ins Meer vorzubereiten.

Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Wang Wenbin, sagte auf Anfrage, Japan solle nicht mit der Einleitung des nuklear verseuchten Wassers beginnen, bevor nicht alle Beteiligten und die zuständigen internationalen Institutionen die Sicherheit des Plans bestätigen können.

Wang sagte, die internationale Gemeinschaft sei nicht von der angeblichen Unbedenklichkeit des aufbereiteten Wassers überzeugt, da die Objektivität und Überprüfbarkeit der Daten zweifelhaft sei. Er forderte Japan auf, mit dem verseuchten Wasser auf eine sichere Weise umzugehen, die den internationalen Verpflichtungen, den internationalen Sicherheitsstandards und den internationalen bewährten Praktiken entspreche, wozu auch die umfassende Prüfung anderer Entsorgungsmöglichkeiten gehöre.

Anstatt Japan vor einem internationalen Gericht zu verklagen, was erst möglich ist, wenn Japan tatsächlich mit der Einleitung des Wassers beginnt, schlugen die Experten vor, dass Länder, darunter auch China, über internationale Organisationen wie die UN-Generalversammlung, die Internationale Seeschifffahrtsorganisation, die WHO und die WTO ein Gutachten beim Internationalen Seegerichtshof (ITLOS) beantragen sollten.

„Die Gutachten sollten dem internationalen Gericht die Frage beantworten, ob Japans Verklappung von nuklear verseuchtem Wasser in den Ozean mit dem Völkerrecht vereinbar ist. Und wenn das Gericht Japans Verhalten als illegal einstuft, was durchaus möglich ist, können wir die Gutachten später erneut vor Gericht bringen, nachdem Japan mit der Einleitung begonnen hat, um sie zu stoppen und Schadensersatz zu verlangen“, sagte Chang Yen-chiang, Direktor des Yellow Sea and Bohai Sea Research Institute der Dalian Maritime University, am Dienstag der Global Times.

Chang erklärte, dass Länder das Recht haben, Japan direkt vor dem ITLOS zu verklagen, aber die Beweislast, also der Nachweis, dass Japans Verklappung von nuklear verseuchtem Wasser die Meeresressourcen direkt geschädigt hat, sehr kompliziert sei. Es gebe keine internationalen Standards dafür, wie viel radioaktives Material im Wasser für Meeresorganismen sicher ist. Auch die Verdünnung des Meerwassers könnte die Messungen beeinträchtigen.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Japan,Wasser,Außenministerium