Gemeinsam mit 40 anderen Forschungseinrichtungen weltweit hat das Institut für Hochenergiephysik (IHEP) der Chinesischen Akademie der Wissenschaften am Mittwoch seine neuesten Entdeckungen veröffentlicht. Darunter ist der hellste Gammastrahlenausbruch (Gamma Ray Burst, GRB), der jemals von Menschen entdeckt wurde.

Dank der einzigartigen Beobachtungen durch zwei chinesische Weltraumteleskope, Insight-HXMT und GECAM-C, konnten die Wissenschaftler genau messen, wie hell der Ausbruch war und wie viel Energie er freisetzte.

Seit der Entdeckung des ersten Gammastrahlenausbruchs im Jahr 1967 wurden fast 10.000 solcher Ausbrüche gesichtet. Der Mechanismus der Gammastrahlenausbrüche und der Strahlungsmechanismus sind nach wie vor ein Rätsel.

Chinas erstes selbst entwickeltes Röntgenteleskop, das Insight-HXMT, wurde 2017 in Betrieb genommen, um himmlische Quellen von Röntgenstrahlen zu beobachten.

GRBs sind die energiereichsten Explosionsphänomene im Universum. Sie können durch den Kernkollaps eines massereichen Sterns oder die Verschmelzung zweier kompakter Sterne entstehen. Der jüngste Ausbruch, der als GRB 221009A bezeichnet wird, gehört zur ersten Kategorie. Ein GRB dauert in der Regel weniger als zwei Sekunden und sendet normalerweise Gravitationswellen aus.

Mit den Weltraumteleskopen Insight-HXMT und GECAM-C hat ein internationales Team unter Leitung des IHEP genaue Messungen der prompten Emission und des frühen Nachleuchtens vorgenommen. Der beispiellose Ausbruch fand im harten Röntgen- und weichen Gamma-Energiebereich statt. Das Team bestand aus Forschern aus mehr als 30 Instituten in China, den USA, Italien, Frankreich und Deutschland. 

„Dies ist ein schönes Beispiel einer Zusammenarbeit“, sagte Andrea Santangelo, Professor an der Universität Tübingen. „Und es wird China, Deutschland und allen an dem Projekt beteiligten Parteien eine Führungsrolle auf diesem Gebiet geben. Führung ist nicht nur ein politisches Wort. Führung bedeutet, dass wir in den nächsten zehn Jahren fantastische Entdeckungen machen werden, weil die Natur uns die Möglichkeit dazu gibt“, sagte er.